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Die Rolle von Behörden bei Veranstaltungen Entwicklung von Instrumenten zur Wirkungsanalyse öffentlicher Informationsangebotsformate zum Thema Stromnetzausbau
Termin:
01.06.2023
Fördergeber:
Bundesamt für Strahlenschutz
Das Ziel des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) ist die Gewährleistung des Schutzes von Mensch und Umwelt vor Strahlung auf der Grundlage der jeweils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie die aktive Information hierzu. Um diese Aufgabe zu erfüllen, stellt das BfS einerseits eine Vielzahl von Informationen im Internet und in Broschüren zur Verfügung und tritt andererseits direkt mit den Bürger*innen auf öffentlichen Informationsveranstaltungen in Kontakt, z. B. mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, World-Cafés oder Bürgerbeteiligungsformaten. Das persönliche Auftreten der BfS-Mitarbeiter*innen bei diesen Veranstaltungen und die direkte, dialogische Risikokommunikation mit den Bürger*innen führt zu
einer relativ großen Bürgernähe.
Eine dezidiert auf die Analyse der Wirkungen von Informationsveranstaltungen abzielende Studie im Rahmen der Risikokommunikation im Themenbereich niederfrequenter und statischer elektrischer und magnetischer Felder (EMF) im Kontext des Stromnetzausbaus steht bislang aus. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist daher die Entwicklung eines geeigneten
systematischen Designs für die Wirkungsanalyse von öffentlichen Veranstaltungen samt zugehörigen quantitativen und qualitativen Evaluationsinstrumenten. Wirkungsanalyse meint dabei explizit ein über konventionelle Post-Event-Surveys oder Befragungen zu analogem oder digitalem Text- und Bildmaterial hinausgehendes, wissenschaftlich anspruchsvolles Design zur Ermöglichung eines differenzierten Feedback-Kanals hinsichtlich der angestrebten und kausal zurechenbaren Wirkungen der BfS-Risikokommunikation in dialogischen und partizipativen Informationsformaten zum Stromnetzausbau. Gemäß BfS-eigenem Leitbild der öffentlichen Kommunikation und auf Basis der Ergebnisse früherer Studien muss die Wirkungsanalyse entlang folgender vier Dimensionen erfolgen: (a) Verständlichkeit, (b) Vertrauensaufbau, © Kommunikationszielerreichung, (d) Einstellungs-/Meinungs-/Verhaltensänderung. Des Weiteren sind die Zusammenarbeit mit jeweils an den Veranstaltungen beteiligten anderen im öffentlichen Auftrag agierenden Organisationen und Initiativen (z. B. Bürgerdialog Stromnetze, Bundesnetzagentur) einzubeziehen und Wirkungsvergleiche vorzunehmen. Darüber hinaus ist den Spezifika des Online-Videoformats von öffentlichen Informationsveranstaltungen Rechnung zu tragen, das im Rahmen der Maßnahmen zum Infektionsschutz während der COVID-19-Pandemie implementiert wurde. Mögliche Unterschiede im Vergleich zu Präsenzveranstaltungen sollen benannt und mögliche Konsequenzen für die Wirkungsanalyse herausgearbeitet werden. Auch dem jeweiligen Rahmenformat einer Informationsveranstaltung ist Rechnung zu tragen, d. h. ob es sich bspw. um einen Vortrag, eine Podiumsdiskussion, eine Schulung, eine Ausstellung etc. handelt.
Eine besondere Herausforderung bei der Risikokommunikation von EMF-Strahlenschutzthemen besteht darin, dass lokale Informationsveranstaltungen nicht nur besorgte und interessierte, sondern insbesondere skeptisch bis oppositionell eingestellte Bürger*innen sowie entsprechende Initiativen und deren Vertreter*innen mobilisieren. Die aus dieser Konfliktdynamik
resultierenden möglichen Probleme v. a. False Balance , Fehl- und Desinformationsverbreitung, Verzerrungen bei Evaluationen , die die Wirkungen von öffentlichen Veranstaltungen beeinträchtigen, an denen das BfS im Rahmen des Stromnetzausbaus beteiligt ist, sind nach Möglichkeit zu lösen.
Schließlich ist auch der soziale Kontext einer Veranstaltung durch die Auswertung ihrer Medien- und Presseberichte und die Durchführung allgemeiner (Online-)Bevölkerungssurveys zu den Veranstaltungen miteinzubeziehen und in die Designentwicklung der Wirkungsanalyse einfließen zu lassen.
Weitere Informationen:
https://www.evergabe-online.de/tenderdetails.html?2&id=503188