Blauer Ozean – Entwicklung von Handlungsempfehlungen zum Erhalt und Schutz der marinen Biodiversität
Termin:
31.08.2023
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Um das Förderziel zu erreichen, sollen Forschungsprojekte gefördert werden, die bevorzugt auf Vorkenntnissen und Materialien vorheriger Forschungsaktivitäten aufbauen, um Aussagen über die Veränderungen der Biodiversität zu treffen und daraus Handlungsempfehlungen zum Schutz und Erhalt der Biodiversität abzuleiten. Die notwendigen Vorkenntnisse bzw. Materialien können z. B. in Form von Datensätzen oder noch nicht vollständig ausgewertetem Probenmaterial, unter anderem aus früheren Forschungsfahrten, resultieren.
Mittels molekular-genetischer, taxonomischer, ökosystemarer oder funktioneller Untersuchungsansätze sollen globale und regionale Umweltveränderungen besser verstanden werden, um deren Auswirkungen auf die Biodiversität quantifizieren und bewerten zu können.
Es werden ausschließlich inter- und transdisziplinär ausgerichtete Verbundprojekte gefördert, die folgende Themenschwerpunkte berücksichtigen:
Themenschwerpunkt 1: Auswirkungen Klimawandel-bedingter Veränderungen auf marine Lebensgemeinschaften
Die durch die globale Erwärmung ausgelösten Veränderungen der marinen Biodiversität sollen untersucht und die Auswirkungen auf die Nahrungsnetze, insbesondere durch den Ausfall von Schlüsselarten (beispielsweise Gründerarten, Top-Prädatoren), erfasst werden. Dabei sollen unter anderem folgende Themenstellungen aufgegriffen werden:
- Erfassung und Prognose historischer, aktueller und zukünftiger geographischer Verbreitungsgrenzen von marinen Arten
- Paläoozeanographische Untersuchungen zu klimatisch bedingten Veränderungen der Artenvielfalt
- Quantifizierung und Bewertung der funktionellen Biodiversität (unter anderem Primärproduktionsleistung) durch eine veränderte Planktongemeinschaft
- Quantifizierung und Erfassung von Verschiebungen in der Produktionsleistung zwischen Epi- und Mesopelagial durch veränderte Artenzusammensetzungen der jeweiligen Lebensgemeinschaften
- Quantifizierung und Erfassung der Auswirkungen klimatisch bedingter veränderter pelagischer Lebensgemeinschaften auf die Nährstoff- und Gasaustauschprozesse (unter anderem CO2, Methan) und damit benthischen Lebensgemeinschaften (pelagisch-benthische Kopplung)
Themenschwerpunkt 2: Auswirkungen anthropogener Stressoren auf die Zusammensetzung mariner Lebensgemeinschaften
Marine Ökosysteme sind heutzutage vermehrt unterschiedlichen anthropogen induzierten Stressoren sowie Habitatveränderungen ausgesetzt. Die Palette der Verschmutzungsarten (unter anderem Nähr- und Schadstoffe, Plastik, Lärm, Licht) hat sich erweitert und die Auswirkungen auf die strukturbildenden Schlüsselarten (inklusive ihrer Entwicklungsstadien) der marinen Lebensgemeinschaften sind vielfältiger geworden. Um diese bewerten zu können und entsprechende Maßnahmenempfehlungen zum Erhalt der Biodiversität zu verfassen, sollen vorzugsweise folgende Themenstellungen untersucht werden:
- Quantifizierung und Bewertung der Auswirkungen von Kunststoffpartikeln (Plastik, Fasern, Farbpartikeln) auf die Zusammensetzung und Produktivität von marinen Lebensgemeinschaften
- Quantifizierung und Bewertung der Auswirkungen chemischer Schadstoffe (chemicals of emerging concern – CEC) auf die Zusammensetzung und Produktivität mariner Lebensgemeinschaften
- Bewertung von anthropogenen Infrastrukturen (Offshore-Anlagen, Unterwasserbauten) als Substrat für marine Lebensgemeinschaften
Da durch alle Forschungsprojekte Governance-Empfehlungen ausgearbeitet werden sollen, muss zumindest einer der beiden oben genannten Themenschwerpunkte mit dem dritten Themenschwerpunkt verknüpft werden, was auch explizit in der Projektskizze darzulegen ist:
Themenschwerpunkt 3: Risikoabschätzungen und Handlungsempfehlungen zum Erhalt von marinen Lebensgemeinschaften
Die Erkenntnisse aus den überwiegend naturwissenschaftlichen Themenschwerpunkten 1 und 2 werden in trans-disziplinärer Zusammenarbeit (unter anderem mit Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften) genutzt, um Handlungswissen zu regenerieren, welches Entscheidungs- bzw. Transformationsprozesse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ermöglicht. Dabei werden unter anderem folgende Punkte berücksichtigt:
- Prognose der Auswirkungen zukünftiger (klimabedingter) Veränderungen auf die marinen Lebensgemeinschaften
- Ableitung wirksamer Vermeidungs-, Anpassungs- und Schutzmaßnahmen inklusive Handlungsempfehlungen für den Erhalt der marinen Lebensgemeinschaften
- Entwicklung verbesserter Risikoabschätzungen sowie Empfehlungen für die Ausweisung von marinen Schutz¬gebieten
Ein Bezug zu internationalen Bewertungssystemen und Indikatoren ist erstrebenswert, um eine Umsetzung der Handlungsempfehlungen zu erleichtern. Internationale Kooperationen (als assoziierte Partner), besonders für den Themenschwerpunkt 3, sind erwünscht.
Die Untersuchungen sollen sich auf die Bereiche der offenen See fokussieren, wobei das Küste-Ozean Kontinuum in das Untersuchungsgebiet einbezogen werden kann. Dabei können sowohl pelagische und/oder benthische Lebensgemeinschaften untersucht werden. Die Untersuchungsgebiete sollen möglichst so gewählt werden, dass eine Übertragbarkeit aber auch ein Up- und Downscaling von Erkenntnissen ermöglicht wird.
Im Rahmen dieser Förderrichtlinie werden empirische, theoretische und modellierende Forschungsansätze verfolgt und miteinander verknüpft. Erforscht werden soll die Biodiversität in der großräumigen genetischen Verbundenheit von Flora, Fauna und Mikroorganismen. Dadurch sollen die Forschungen den Verlust bzw. Veränderung an molekulargenetischer, taxonomischer, ökosystemarer und funktioneller Biodiversität erfassen bzw. prognostizieren, um diesen entgegenwirken zu können. So sollen die zu erwartenden Änderungen der Biodiversität unter Berücksichtigung zukünftiger Umweltveränderungen (Klima, anthropogene Nutzungsdrücke und sonstige Stressoren) aufgezeigt und die Konsequenzen für die Ökosystemleistungen beschrieben werden. Dafür werden quantitative Ableitungen einschließlich Modellierungen von Biomasse, Abundanz, Produktivität, Nahrungsnetzen, Ökosystemleistungen und Systemintegrität herangezogen.
Die Entwicklung von neuen Methoden kann Gegenstand der Förderung sein, sofern sich die Förderung auf die Auswertung bestehender und zu erhebender Daten – z. B. mittels Künstlicher Intelligenz (KI) oder mittels neu zu entwickelnder Modellierungssoftware – bezieht und das Zuwendungsziel verfolgt.
Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Einrichtungen der Kommunen, der Länder und des Bundes sowie Verbände und weitere gesellschaftliche Organisationen sind nur förderfähig, wenn sie einen substanziellen eigenen Forschungs- und Entwicklungsbeitrag zum Forschungsverbund leisten.
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2023/04/2023-04-05-Bekanntmachung-Blauer-Ozean.html
Mittels molekular-genetischer, taxonomischer, ökosystemarer oder funktioneller Untersuchungsansätze sollen globale und regionale Umweltveränderungen besser verstanden werden, um deren Auswirkungen auf die Biodiversität quantifizieren und bewerten zu können.
Es werden ausschließlich inter- und transdisziplinär ausgerichtete Verbundprojekte gefördert, die folgende Themenschwerpunkte berücksichtigen:
Themenschwerpunkt 1: Auswirkungen Klimawandel-bedingter Veränderungen auf marine Lebensgemeinschaften
Die durch die globale Erwärmung ausgelösten Veränderungen der marinen Biodiversität sollen untersucht und die Auswirkungen auf die Nahrungsnetze, insbesondere durch den Ausfall von Schlüsselarten (beispielsweise Gründerarten, Top-Prädatoren), erfasst werden. Dabei sollen unter anderem folgende Themenstellungen aufgegriffen werden:
- Erfassung und Prognose historischer, aktueller und zukünftiger geographischer Verbreitungsgrenzen von marinen Arten
- Paläoozeanographische Untersuchungen zu klimatisch bedingten Veränderungen der Artenvielfalt
- Quantifizierung und Bewertung der funktionellen Biodiversität (unter anderem Primärproduktionsleistung) durch eine veränderte Planktongemeinschaft
- Quantifizierung und Erfassung von Verschiebungen in der Produktionsleistung zwischen Epi- und Mesopelagial durch veränderte Artenzusammensetzungen der jeweiligen Lebensgemeinschaften
- Quantifizierung und Erfassung der Auswirkungen klimatisch bedingter veränderter pelagischer Lebensgemeinschaften auf die Nährstoff- und Gasaustauschprozesse (unter anderem CO2, Methan) und damit benthischen Lebensgemeinschaften (pelagisch-benthische Kopplung)
Themenschwerpunkt 2: Auswirkungen anthropogener Stressoren auf die Zusammensetzung mariner Lebensgemeinschaften
Marine Ökosysteme sind heutzutage vermehrt unterschiedlichen anthropogen induzierten Stressoren sowie Habitatveränderungen ausgesetzt. Die Palette der Verschmutzungsarten (unter anderem Nähr- und Schadstoffe, Plastik, Lärm, Licht) hat sich erweitert und die Auswirkungen auf die strukturbildenden Schlüsselarten (inklusive ihrer Entwicklungsstadien) der marinen Lebensgemeinschaften sind vielfältiger geworden. Um diese bewerten zu können und entsprechende Maßnahmenempfehlungen zum Erhalt der Biodiversität zu verfassen, sollen vorzugsweise folgende Themenstellungen untersucht werden:
- Quantifizierung und Bewertung der Auswirkungen von Kunststoffpartikeln (Plastik, Fasern, Farbpartikeln) auf die Zusammensetzung und Produktivität von marinen Lebensgemeinschaften
- Quantifizierung und Bewertung der Auswirkungen chemischer Schadstoffe (chemicals of emerging concern – CEC) auf die Zusammensetzung und Produktivität mariner Lebensgemeinschaften
- Bewertung von anthropogenen Infrastrukturen (Offshore-Anlagen, Unterwasserbauten) als Substrat für marine Lebensgemeinschaften
Da durch alle Forschungsprojekte Governance-Empfehlungen ausgearbeitet werden sollen, muss zumindest einer der beiden oben genannten Themenschwerpunkte mit dem dritten Themenschwerpunkt verknüpft werden, was auch explizit in der Projektskizze darzulegen ist:
Themenschwerpunkt 3: Risikoabschätzungen und Handlungsempfehlungen zum Erhalt von marinen Lebensgemeinschaften
Die Erkenntnisse aus den überwiegend naturwissenschaftlichen Themenschwerpunkten 1 und 2 werden in trans-disziplinärer Zusammenarbeit (unter anderem mit Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften) genutzt, um Handlungswissen zu regenerieren, welches Entscheidungs- bzw. Transformationsprozesse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ermöglicht. Dabei werden unter anderem folgende Punkte berücksichtigt:
- Prognose der Auswirkungen zukünftiger (klimabedingter) Veränderungen auf die marinen Lebensgemeinschaften
- Ableitung wirksamer Vermeidungs-, Anpassungs- und Schutzmaßnahmen inklusive Handlungsempfehlungen für den Erhalt der marinen Lebensgemeinschaften
- Entwicklung verbesserter Risikoabschätzungen sowie Empfehlungen für die Ausweisung von marinen Schutz¬gebieten
Ein Bezug zu internationalen Bewertungssystemen und Indikatoren ist erstrebenswert, um eine Umsetzung der Handlungsempfehlungen zu erleichtern. Internationale Kooperationen (als assoziierte Partner), besonders für den Themenschwerpunkt 3, sind erwünscht.
Die Untersuchungen sollen sich auf die Bereiche der offenen See fokussieren, wobei das Küste-Ozean Kontinuum in das Untersuchungsgebiet einbezogen werden kann. Dabei können sowohl pelagische und/oder benthische Lebensgemeinschaften untersucht werden. Die Untersuchungsgebiete sollen möglichst so gewählt werden, dass eine Übertragbarkeit aber auch ein Up- und Downscaling von Erkenntnissen ermöglicht wird.
Im Rahmen dieser Förderrichtlinie werden empirische, theoretische und modellierende Forschungsansätze verfolgt und miteinander verknüpft. Erforscht werden soll die Biodiversität in der großräumigen genetischen Verbundenheit von Flora, Fauna und Mikroorganismen. Dadurch sollen die Forschungen den Verlust bzw. Veränderung an molekulargenetischer, taxonomischer, ökosystemarer und funktioneller Biodiversität erfassen bzw. prognostizieren, um diesen entgegenwirken zu können. So sollen die zu erwartenden Änderungen der Biodiversität unter Berücksichtigung zukünftiger Umweltveränderungen (Klima, anthropogene Nutzungsdrücke und sonstige Stressoren) aufgezeigt und die Konsequenzen für die Ökosystemleistungen beschrieben werden. Dafür werden quantitative Ableitungen einschließlich Modellierungen von Biomasse, Abundanz, Produktivität, Nahrungsnetzen, Ökosystemleistungen und Systemintegrität herangezogen.
Die Entwicklung von neuen Methoden kann Gegenstand der Förderung sein, sofern sich die Förderung auf die Auswertung bestehender und zu erhebender Daten – z. B. mittels Künstlicher Intelligenz (KI) oder mittels neu zu entwickelnder Modellierungssoftware – bezieht und das Zuwendungsziel verfolgt.
Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Einrichtungen der Kommunen, der Länder und des Bundes sowie Verbände und weitere gesellschaftliche Organisationen sind nur förderfähig, wenn sie einen substanziellen eigenen Forschungs- und Entwicklungsbeitrag zum Forschungsverbund leisten.
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2023/04/2023-04-05-Bekanntmachung-Blauer-Ozean.html