Projekt NABUCO startet: Nanopartike beschichtete Arzeneimittel bringen Wirkstoffe effektiver ans Ziel
Im Rahmen einer ERA.NET Rus Plus Initiative wird die Otto-von-Guericke Universität (Institut für Medizinische Psychologie; IMP) zusammen mit Partnern aus Deutschland, Griechenland und Russland an der Entwicklung innovativer nanopartikulärer Trägersysteme für neurologische Indikationen arbeiten. Der Titel dieser BMWi geförderten Kooperation ist dementsprechend "NAnoparticles for Brain Use, DiagnostiC and Ophthalmological Applications" (NABUCO). Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 816 000 EURO, wobei das IMP mit 175 000 EURO über 2 Jahre gefördert wird.
PD Dr. Petra Henrich-Noack ist die Projektkoordinatorin und wird das Vorhaben Mitte Februar (15.-16.02.16) mit einem Internationalen Symposium als "kick-off meeting" in Magdeburg starten.
Hintergrund dieser Initiative ist, dass ein Großteil der Erkrankungen und Schädigungen des Gehirns alters-assoziiert sind. Daher werden bei der demographischen Entwicklung in westlichen Industrienationen diese Leiden einen Großteil der medizinischen Ressourcen beanspruchen, Gesundheitssysteme und Pflegende belasten und vor allem die Betroffenen selbst extrem in ihrer Lebensqualität einschränken. Neben der Frage nach der richtigen therapeutischen Strategie, verhindert im Bereich dieser neurologischen Erkrankungen die Blut-Hirn Schranke (BHS) eine effiziente Entwicklung von Arzneimitteln: ungefähr 98% der der "Hit-Substanzen" bei der Pharmakaentwicklung erreichen nicht ihr Zielorgan Gehirn, da sie nicht die BHS passieren können und daher bisher für die Heilung von entsprechenden Krankheiten verloren sind. Nanopartikuläre Arzneimittel-Trägersysteme können hier einen Königswegs weisen: Durch Variation verschiedener Parameter (Oberflächenbeschichtung, zeta-Potential, Liganden etc) kann eine BHS-Passage erreicht werden und gleichzeitig das eingeschlossene Pharmakon vor vorzeitigem Abbau im Blut/peripheren Organen geschützt werden.
Über den Aspekt der BHS Passage hinaus soll in unserem NABUCO Projekt ein "Multi-Funktions Partikel" entwickelt werden, der zusätzlich selektiv auf bestimmte, krankhaft veränderte Zellen zielt und außerdem durch fluoreszierende Marker sichtbar wird. Der letzte Aspekt wird ein Schwerpunkt der Forschung am IMP sein, wo eine in vivo quantitative Pharmakokinetik entwickelt werden soll, die auf der etablierten ICON Methode aufbaut (In vivo Confocal Neuroimaging: nicht-invasive Imaging Methode des Gehirns mit zellulärer Auflösung).
Zur Lösung dieser Aufgaben braucht man Experten aus verschiedenen Fachrichtungen, die in unserem NABUCO Projekt ein interdisziplinäres Team bilden: (i) verfahrenstechnisches Design von Nanopartikeln (Amphion, Moskau); (ii) Evaluierung der Toxikologie (ToxPlus, Heraklion) und (iii) arivis AG (Imaging Software Solutions). Als Partner (iv) wird das IMP die neurobiologische Analyse der entwickelten Nanopartikel durchführen und dabei mittels mikroskopischem "live monitoring" die BHS-Passage, die Verteilung und die Effekte der fluoreszierenden Partikel visualisieren und anschließend quantifizieren.
Bei dem NABUCO Gesamtkonzept spielt der translationale Aspekt eine zentrale Rolle.
Grundlegend für all diese Aktivitäten sind vorausgegangene und noch laufende Kooperationsprojekte vom IMP mit dem Institut für Verfahrenstechnik der OvGU, welche wiederum von dem neuen ERA.NET Vorhaben profitieren werden.
PD Dr. Petra Henrich-Noack ist die Projektkoordinatorin und wird das Vorhaben Mitte Februar (15.-16.02.16) mit einem Internationalen Symposium als "kick-off meeting" in Magdeburg starten.
Hintergrund dieser Initiative ist, dass ein Großteil der Erkrankungen und Schädigungen des Gehirns alters-assoziiert sind. Daher werden bei der demographischen Entwicklung in westlichen Industrienationen diese Leiden einen Großteil der medizinischen Ressourcen beanspruchen, Gesundheitssysteme und Pflegende belasten und vor allem die Betroffenen selbst extrem in ihrer Lebensqualität einschränken. Neben der Frage nach der richtigen therapeutischen Strategie, verhindert im Bereich dieser neurologischen Erkrankungen die Blut-Hirn Schranke (BHS) eine effiziente Entwicklung von Arzneimitteln: ungefähr 98% der der "Hit-Substanzen" bei der Pharmakaentwicklung erreichen nicht ihr Zielorgan Gehirn, da sie nicht die BHS passieren können und daher bisher für die Heilung von entsprechenden Krankheiten verloren sind. Nanopartikuläre Arzneimittel-Trägersysteme können hier einen Königswegs weisen: Durch Variation verschiedener Parameter (Oberflächenbeschichtung, zeta-Potential, Liganden etc) kann eine BHS-Passage erreicht werden und gleichzeitig das eingeschlossene Pharmakon vor vorzeitigem Abbau im Blut/peripheren Organen geschützt werden.
Über den Aspekt der BHS Passage hinaus soll in unserem NABUCO Projekt ein "Multi-Funktions Partikel" entwickelt werden, der zusätzlich selektiv auf bestimmte, krankhaft veränderte Zellen zielt und außerdem durch fluoreszierende Marker sichtbar wird. Der letzte Aspekt wird ein Schwerpunkt der Forschung am IMP sein, wo eine in vivo quantitative Pharmakokinetik entwickelt werden soll, die auf der etablierten ICON Methode aufbaut (In vivo Confocal Neuroimaging: nicht-invasive Imaging Methode des Gehirns mit zellulärer Auflösung).
Zur Lösung dieser Aufgaben braucht man Experten aus verschiedenen Fachrichtungen, die in unserem NABUCO Projekt ein interdisziplinäres Team bilden: (i) verfahrenstechnisches Design von Nanopartikeln (Amphion, Moskau); (ii) Evaluierung der Toxikologie (ToxPlus, Heraklion) und (iii) arivis AG (Imaging Software Solutions). Als Partner (iv) wird das IMP die neurobiologische Analyse der entwickelten Nanopartikel durchführen und dabei mittels mikroskopischem "live monitoring" die BHS-Passage, die Verteilung und die Effekte der fluoreszierenden Partikel visualisieren und anschließend quantifizieren.
Bei dem NABUCO Gesamtkonzept spielt der translationale Aspekt eine zentrale Rolle.
Grundlegend für all diese Aktivitäten sind vorausgegangene und noch laufende Kooperationsprojekte vom IMP mit dem Institut für Verfahrenstechnik der OvGU, welche wiederum von dem neuen ERA.NET Vorhaben profitieren werden.