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Welche Rolle spielt Vertrauen für die Risikowahrnehmung von Rezipient*innen in verschiedenen Kommunikationskontexten?
Termin:
01.01.2023
Fördergeber:
Bundesamt für Strahlenschutz
Vertrauen wird eine wichtige Rolle im Kontext der Wissenschafts- und Risikokommunikation zugeschrieben. Während die deutsche Bevölkerung dem aktuellen Wissenschaftsbarometer zufolge Wissenschaft und Forschung in hohem Maße vertraut (Wissenschaft im Dialog/Kantar 2021), ist ihr Vertrauen in die staatlichen Einrichtungen des Strahlenschutzes deutlich geringer ausgeprägt (Götte/Ludewig 2019a). Für die Kommunikationspraxis des BfS und des BMUV stellt sich damit die Frage, wie das Vertrauen der Bevölkerung in die Behörden des Strahlenschutzes verbessert werden kann.
Vor diesem Hintergrund behandelt das Forschungsprojekt folgende Fragestellungen:
- Was sind die Gründe und relevanten Faktoren für das vergleichsweise geringe Vertrauen seitens der Bevölkerung in die Institutionen des Strahlenschutzes?
- Wie beeinflusst Vertrauen die Wahrnehmung und Bewertung von Strahlenrisiken und wie wirkt sich die Kommunikationspraxis des BfS und des BMUV auf das Vertrauen in den Strahlenschutz aus?
- Welche Strategien zur Verbesserung des Vertrauens in die Behörden des Strahlenschutzes lassen sich ableiten?
Das Forschungsprojekt behandelt im Rahmen eines Mixed-Methods-Designs sowohl die Wirkung als auch die Voraussetzungen von Vertrauen in die Institutionen des Strahlenschutzes, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Frage nach der
Bedeutung von Risikokommunikation für diesen Zusammenhang liegt.
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung ist zudem die spezifische Wirkung von Online-Medien und Online-Risikokommunikation auf das Institutionenvertrauen von Interesse. Ausgehend vom aktuellen themenbezogenen Kenntnisstand sind zunächst im Rahmen einer qualitativen Analyse die für die Entstehung und Wirkung von Vertrauen im Strahlenschutz relevanten Faktoren zu ermitteln. Die Ergebnisse der qualitativen Analyse werden anschließend im Rahmen einer quantitativen
Analyse auf ihre Verallgemeinerbarkeit hin überprüft. Das Ziel des Forschungsprojektes besteht letztlich darin, Erkenntnisse über die Voraussetzungen und die Wirkung von Vertrauen im Strahlenschutz zu gewinnen und auf dieser Basis Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Vertrauens in den Strahlenschutz zu entwickeln.
Das Forschungsvorhaben besteht aus insgesamt vier Arbeitspaketen, die in max. 14 Monaten zu bearbeiten sind:
1. Aufarbeitung des Forschungsstandes und Recherche zur Methode (Dauer: 2 Monate)
2. Qualitative Erhebung (Dauer: 4 Monate)
3. Quantitative Erhebung (Dauer: 7 Monate)
4. Abschlussbericht (Dauer: 2 Monate)
Das Vorhaben ist in einem Zeitraum von 14 Monaten durchzuführen. Um dies zu gewährleisten, muss die Durchführung der Arbeitspakete 1 und 2 überlappend angelegt sein. Während AP 1 muss bereits die Vorbereitung für die qualitative Ergebung in AP 2 stattfinden. Dies beinhaltet v.a. die Erstellung der Interviewleitfäden sowie die Konstruktion des Samples und die Festlegung der Samplingstrategie.
Der Bieter muss in der Lage sein, die geforderten Untersuchungen sozialwissenschaftlich fundiert gemäß den Vorgaben für die wissenschaftliche Praxis in diesem Bereich durchzuführen. Der Bieter muss über die für die Durchführung und Auswertung der Untersuchung erforderlichen Kompetenzen verfügen. Insbesondere vorzuweisen sind fundierte sozialwissenschaftliche Expertisen in der Durchführung und Auswertung leitfadengestützter Interviews sowie in der Durchführung und Auswertung von repräsentativen, quantitativen Online-Befragungen. Der Bieter muss in der Lage sein, die strahlenschutzspezifischen Aspekte der Untersuchung, soweit für die Arbeiten erforderlich, zu berücksichtigen.
Die Eignung des Bieters gemäß den oben angeführten Angaben ist anhand der Angabe bisher durchgeführter Arbeiten und einer Liste mit mindestens zwei wissenschaftlichen Referenzen, die zeigt, dass die Kompetenzen vorhanden sind, nachzuweisen.
Weitere Informationen:
https://www.evergabe-online.de/tenderdetails.html?3&id=476730