Zu viel oder zu wenig? Eine explorative Studie zum Autonomiebedürfnis von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in der ambulanten Versorgung
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Katja Raberger
Finanzierung:
Haushalt;
Hintergrund:
Die Beteiligung von Patienten an therapeutischen Entscheidungen im Sinne des "Shared Decision Making (SDM)" wird in aktuellen Leitlinien als Grundprinzip der medizinischen Versorgung verstanden. Messbare positive Effekte des SDM auf gesundheitsbezogene Outcomes konnten laut aktueller systematischer Reviews jedoch nur teilweise belegt werden. Diese Befunde resultieren möglicherweise aus dem bisher häufig nicht beachteten, individuell jedoch sehr unterschiedlichen Autonomiebedürfnis der Patienten, d.h. deren Bedürfnis nach Information und Partizipation. Bei Berücksichtigung dieser Bedürfnisse wurden positive Effekte auf Patientenzufriedenheit, Therapieadhärenz und das Behandlungsergebnis nachgewiesen.
Das SDM als vielversprechender Interventionsansatz scheint insbesondere unter Berücksichtigung des individuellen Autonomiebedürfnisses der Patienten eine positive Wirkung auf die Therapieadhärenz und patientenbezogene Outcomes zu entfalten. Die Exploration situativer und personenbezogener Einflussfaktoren dieses Autonomiebedürfnisses sowie der wichtigsten und vulnerabelsten Entscheidungssituationen im Krankheitsverlauf kann Aufschluss darüber geben, wie Rheumatologen dem hohen Anspruch des SDM bei Therapieentscheidungen am besten und effektivsten begegnen können - oder ob in bestimmten Situationen und/oder von bestimmten Personen eher ein Kommunikationsstil ohne Entscheidungsbeteiligung präferiert wird.
Ziele der Studie:
Z1: Exploration der wichtigsten Entscheidungssituationen im Arzt-Patienten-Gespräch,
Z2: Identifizierung situativer und personenbezogener Einflussfaktoren auf das Autonomiebedürfnis (=Bedrüfnis nach Information und Partizipation),
Z3: Analyse der Übereinstimmung des Autonomiebedürfnisses und der tatsächlich erlebten Information/Partizipation und
Z4: Berechnung der kurzfristigen Effekte dieser Übereinstimmung auf Patientenzufriedenheit, Therapieadhärenz und Behandlungsergebnis.
Methode:
In einer multizentrischen Studie werden erwachsene Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis, Spondyloarthritiden oder Kollagenosen zu einem (1. Studienphase; Ziele Z1+Z2; n=400 Selbsthilfegruppen-Mitglieder; n=200 Teilnehmer an einer Onlinebefragung) bzw. zwei Messzeitpunkten im Abstand von 12 Wochen (2. Studienphase; Ziele Z3+Z4; n=400 ambulante rheumatologische Patienten) schriftlich befragt.
Die Beteiligung von Patienten an therapeutischen Entscheidungen im Sinne des "Shared Decision Making (SDM)" wird in aktuellen Leitlinien als Grundprinzip der medizinischen Versorgung verstanden. Messbare positive Effekte des SDM auf gesundheitsbezogene Outcomes konnten laut aktueller systematischer Reviews jedoch nur teilweise belegt werden. Diese Befunde resultieren möglicherweise aus dem bisher häufig nicht beachteten, individuell jedoch sehr unterschiedlichen Autonomiebedürfnis der Patienten, d.h. deren Bedürfnis nach Information und Partizipation. Bei Berücksichtigung dieser Bedürfnisse wurden positive Effekte auf Patientenzufriedenheit, Therapieadhärenz und das Behandlungsergebnis nachgewiesen.
Das SDM als vielversprechender Interventionsansatz scheint insbesondere unter Berücksichtigung des individuellen Autonomiebedürfnisses der Patienten eine positive Wirkung auf die Therapieadhärenz und patientenbezogene Outcomes zu entfalten. Die Exploration situativer und personenbezogener Einflussfaktoren dieses Autonomiebedürfnisses sowie der wichtigsten und vulnerabelsten Entscheidungssituationen im Krankheitsverlauf kann Aufschluss darüber geben, wie Rheumatologen dem hohen Anspruch des SDM bei Therapieentscheidungen am besten und effektivsten begegnen können - oder ob in bestimmten Situationen und/oder von bestimmten Personen eher ein Kommunikationsstil ohne Entscheidungsbeteiligung präferiert wird.
Ziele der Studie:
Z1: Exploration der wichtigsten Entscheidungssituationen im Arzt-Patienten-Gespräch,
Z2: Identifizierung situativer und personenbezogener Einflussfaktoren auf das Autonomiebedürfnis (=Bedrüfnis nach Information und Partizipation),
Z3: Analyse der Übereinstimmung des Autonomiebedürfnisses und der tatsächlich erlebten Information/Partizipation und
Z4: Berechnung der kurzfristigen Effekte dieser Übereinstimmung auf Patientenzufriedenheit, Therapieadhärenz und Behandlungsergebnis.
Methode:
In einer multizentrischen Studie werden erwachsene Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis, Spondyloarthritiden oder Kollagenosen zu einem (1. Studienphase; Ziele Z1+Z2; n=400 Selbsthilfegruppen-Mitglieder; n=200 Teilnehmer an einer Onlinebefragung) bzw. zwei Messzeitpunkten im Abstand von 12 Wochen (2. Studienphase; Ziele Z3+Z4; n=400 ambulante rheumatologische Patienten) schriftlich befragt.
Anmerkungen
Die Studie wurde im Deutschen Register Klinischer Studien registriert (DRKS00011517).
Schlagworte
Arzt-Patienten-Interaktion, Informationsbedürfnis, Lebensstil, Medikamente, Partizipationsbedürfnis, Shared Decision Making, Therapieadhärenz, ambulante Versorgung, nicht-medikamentöse Behandlung
Kooperationen im Projekt
- Dr. Annekathrin Müller
- OA Dr. Christoph Schäfer
- Prof. Dr. Gernot Keyßer
- Prof. Dr. Wilfried Mau
- Prof. Dr. Gabriele Meyer
- Prof. Dr. Anke Steckelberg
- Denise Neumann
- Prof. Dr. Jörn Kekow
- Dr. Annekathrin Müller, Arbeitsbereich Rheumatologie, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Halle (Saale)
- OA Dr. Christoph Schäfer, Arbeitsbereich Rheumatologie, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Halle (Saale)
- Prof. Dr. Anke Steckelberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Prof. Dr. Gabriele Meyer, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Prof. Dr. Gernot Keyßer, Arbeitsbereich Rheumatologie, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Halle (Saale)
- M. Sc. Denise Neumann, Institut für Rehabilitationsmedizin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Prof. Dr. Wilfried Mau, Institut für Rehabilitationsmedizin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Prof. Dr. Jörn Kekow, HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern
- Dr. Astrid Fink, Institut für Medizinische Soziologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Publikationen
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Kontakt

Dr. Kerstin Mattukat
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Rehabilitationsmedizin
Magdeburger Str. 8
06112
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5577646
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