Verwurzeln und beflügeln - Stärkung urbaner Raumbindungen durch konfiguratives Raumschaffen
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Dr. Sandra M. Geschke
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Das Phänomen Schrumpfender Städte ist gegenwärtig weit mehr als nur eine singuläre Erscheinung. Urbane Abwanderungsmotive haben dabei vielerlei Gesichter, sind im Wesentlichen jedoch allesamt das Ergebnis von nachlassenden Raumbindungen. Mithilfe der Arbeit soll gezeigt werden, warum klassische Raumbindungen so wichtig sind und ihr Nachlassen dementsprechend als problematisch angesehen werden kann. Es wird ausgehend von den Bedingungen, denen der tätige Mensch nach Hannah Arendt unterworfen ist, dargelegt, inwieweit der Mensch ein raumschaffendes Wesen ist und welche Räume er herzustellen in der Lage ist. Die dabei herausgearbeitete dreifache Raumschaffungspotenz eines jeden Individuums stellt neben einer handlungs- und aufgabenorientierten Raumtheorie zugleich eine Artikulation der Voraussetzungen für das menschliche Wohnen im Heideggerschen und Bollnowschen Sinne dar. Es kann nun expliziert werden, was konkret raumbindungsförderlich wirkt und was dementsprechend zur Stärkung urbaner Bindungen fokussiert werden müsste. In einem zweiten Schritt wird der Frage nachgegangen, wie dies konkret umsetzbar ist. An dieser Stelle geraten narrative Medienprodukte, die in unserer spätmodernen Gesellschaft in besonderer Weise eine Identitätsbildungsfunktion besitzen, in den Blick. Es wird expliziert, inwiefern hier typologisierbare Raumerschließungsmuster artikuliert werden, die dabei helfen können, Stadtraumbindungen nachhaltig zu stärken. Der Zusammenhang von Narration und (subversiven) Bewegungsformen wird vor dem Hintergrund seiner bildungsrelevanten, raumkonstruierenden Wirkungen deutlich gemacht. Anhand von verschiedenen Case Studies, die die medialen Analyseergebnisse und figurenbezogenen Erkenntnisse mit ihrer Applizierung auf die gesellschaftliche Realität zeigen, kann deutlich nachgewiesen werden, wo das raumentfaltende Potenzial im jeweiligen Beispiel liegt. Damit wird exemplarisch veranschaulicht, wie konkrete Rezepte für erfolgreiche Stadtprojekte aussehen können.
Anmerkungen
Publikation:
Geschke, S. M. (2013): Doing Urban Space: Ganzheitliches Wohnen zwischen Raumbildung und Menschwerdung. Transcript Verlag, Bielefeld.
Schlagworte
Artikulationsforschung, Kultur- und Medienanalyse, Lernprozesse im Kontext der Akteur-Netzwerk-Theorie, Navigierbare Bildungs- und Qualifikationsräume, Stadtentwicklung, aufgabenorientierte Didaktik, aufgabenorientierte Raumtheorie
Kontakt
Prof. Dr. habil. Renate Girmes
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Humanwissenschaften
Institut I: Bildung, Beruf und Medien
Zschokkestr. 32
39104
Magdeburg
Tel.:+49 391 6756950
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