Stiftung für Pathobiochemie und Molekulare Diagnostik (DGKL): Impact of endocrine active food contaminants on adipogenesis
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Fördergeber - Sonstige;
Weltweit steigende Adipositasraten, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, deuten darauf hin, dass das Risiko, an Adipositas zu erkranken, bereits vor der Geburt bzw. während der frühen Kindheit festgelegt wird. Endokrin aktive Umweltkontaminaten (EDC) wie Bisphenol A (BPA), Diethylhexylphthalat (DEHP) und Tributylzinn (TBT), welche u.a. für die Produktion von Kunststoffen eingesetzt werden, sind ubiquitär verbreitet und werden hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen. Durch ihre Fähigkeit, an Hormonrezeptoren zu binden, können sie zelluläre Prozesse wie die Differenzierung von Stammzellen zu Adipozyten beeinflussen. Unsere Untersuchungen zeigen, dass EDC wie DEHP und TBT die Entstehung von Adipozyten aus murinen mesenchymalen Stammzellen in vitro konzentrations-, stadien- und kombinationsspezifisch fördern. Multipotente mesenchymale Stammzellen (MSC) der Linie C3H10T1/2 wurden während verschiedenen Phasen der adipogenen Differenzierung (Proliferation, Induktion, Differenzierung) mit den EDC BPA (10nM, 10µM), DEHP (100nM, 100µM), TBT (1nM, 100nM) oder der Kombination dieser EDC als MIX- (10nM BPA, 100nM DEHP, 1nM TBT) bzw. MIX+ (10µM BPA, 100µM DEHP, 100nM TBT) behandelt. Die resultierende Anzahl an Adipozyten sowie der durchschnittliche zelluläre Triglyzeridgehalt wurden bestimmt, wobei BPA (10µM) während der frühen Phase der Festlegung von MSC (Proliferation) dazu führte, dass weniger Adipozyten entstanden. Im Gegensatz dazu steigerte DEHP (100µM) während der Induktion und TBT (100nM), wie die Kombination der EDC (MIX+), in allen untersuchten Stadien die Entstehung von Adipozyten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten Nahrungsmittelkontaminanten die adipogene Differenzierung von MSC beeinflussen und so möglicherweise an der weltweit steigenden Prävalenz von Adipositas teilhaben können.
Schlagworte
Adipogenese, Adipositas, Endokrine Disruptoren, Obesogene
Kontakt
Prof. Dr. Dr. Bernd Fischer
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Anatomie und Zellbiologie
Große Steinstr. 52
06108
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5571715
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