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Die Opern Johann Matthesons (1699-1711)
Finanzierung:
Haushalt;
Johann Mattheson (1681-1764) gehört zu den wichtigsten deutschen Musiktheoretikern und -publizisten des frühen 18. Jahrhunderts. Er wirkte sein Leben lang in Hamburg, dem neben Wien größten und für den Nord- und mitteldeutschen Raum einflussreichsten urbanan Kulturzentrum des Reiches. Dort begann er seine Karriere als Opernsänger (ab 1690) und -komponist (ab 1699), bevor er sich als Sekretär der englischen Gesandtschaft etablierte (1706) und als Musikpublizist aktiv zu werden begann (1713). In den 1720er-Jahren war Mattheson Domkantor und schrieb in dieser Position etwa 20 Oratorien, außerdem bearbeitete er italienische Opern (u.a. von Händel) für die Hamburger Bühne.
Das Projekt untersucht Matthesons zwischen 1699 und 1711 entstandene Bühnenwerke: deren Libretti, die textlichen und musikalischen Quellen, die Entstehungs- und Aufführungskontexte, die Rezeption und schließlich kompositorische Parameter. Zentrale Fragen der Untersuchung sind: Lassen sich Beziehungen zwischen Matthesons frühem kompositorischem Werk sowie seiner theaterpraktischen Erfahrungen und seiner späteren Publikzistik herstellen? Welche Sujets benutzte Mattheson und in welchem Verhältnis stehen sie zu seiner jeweiligen Position als Mitglied des Opernensembles bzw. als Gesandschaftssekretär? Welche Rezeption erfuhren Matthesons Opern? Lassen sich spezifische kompositorische Parameter beschreiben, wie unterscheiden sie sich ggf. von denjenigen seiner Zeitgenossen?
Über Antworten auf diese Kernfragen hinaus liefert das Projekt schlaglichtartig Einblicke in die Hamburger (bzw. Norddeutsche) Librettistik und deren Einbindung in verschiedene literarische Strömungen, über das Sozialgefüge und damit verbundene 'Marktanteile' von Hamburger Komponisten, über spezifische Quellenfragen und über den musikalischen wie soziologischen Zusammenhang zwischen Oper und zeitgleicher vokaler Kammermusik im urbanen Raum. Das Projekt betreibt damit in weiten Teilen Grundlagenforschung zu Phänomenen der Frühen Neuzeit.
Betreuer:
Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann, Institut für Musik, Abteilung Musikwissenschaft, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Prof. Dr. Bernhard Jahn, Institut für Germanistik der Universität Hamburg

Schlagworte

18. Jahrhundert, Frühe Neuzeit, Johann Mattheson, Librettistik, Musikwissenschaft, Oper
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