Die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland - Theoretischer Anspruch und empirische Ergebnisse
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Dipl.-Geogr. Daniela Ziervogel
Projekthomepage:
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Betrachtet man Untersuchungen zur raumstrukturellen Entwicklung in Deutschland so fällt auf, dass von einer Zunahme der Bedeutung der regionalen Ebene ausgegangen wird. Begründet wird dies als Folge der Globalisierung und Europäisierung. Stichworte wie die Regionalisierung der Ökonomie oder der Wettbewerb der Regionen deuten darauf hin, dass Regionen anstelle von einzelnen Städten immer mehr in einen globalen Standortwettbewerb treten. In Zukunft wird sogar eine Auflösung nationaler Volkswirtschaften angesichts einer zunehmenden Bedeutung europäischer sowie globaler wirtschaftsräumlicher Verflechtungen angenommen (KUJATH, 2002a). Als Reaktion auf diese Entwicklung hat die Ministerkonferenz für Raumordnung im Raumordnungspolitischen Handlungsrahmen von 1995 Europäische Metropolregionen ausgewiesen, welche eine bedeutende Rolle als internationale wirtschaftliche Gravitationszentren innerhalb der Raumstruktur Deutschlands einnehmen (BMBAU, 1995). Dies bedeutet aber auch, dass den Metropolregionen in ihrer politischen Rolle und ihrer Handlungsfähigkeit ein stärkeres Gewicht zugesprochen werden muss (KUJATH, 2002b). Der Begriff der Metropolregion ist ein zwar oft verwendeter, jedoch zumeist missverstandener und nicht selten politisch instrumentalisierter Begriff ist, von dem unklar ist, ob es valide und reliable empirische Merkmale gibt, die diesen Begriff unter wirtschafts- und sozialgeographischen Gesichtspunkten rechtfertigen. Die Region Mitteldeutschland eignet sich im Besonderen dazu, den Begriff der Metropolregion einer kritischen Analyse zu unterziehen, da sich folgende Leitfragen exemplarisch anhand dieser Region operationalisieren und erörtern lassen: Gibt es empirische Kriterien, die die Definition einer Metropolregion begründen, mit anderen Worten: ist der Begriff der Metropolregion ein empirisch sinnvoller oder nur ein scheinobjektiver Begriff, mit dem sich zum Beispiel politische Entscheidungen vermitteln lassen? Lassen sich solche Kriterien definieren, so stellt sich weiter die Frage, welchen prädiktiven Gehalt diese Faktoren für die Entwicklung einer Metropolregion haben. Ist es denn tatsächlich so, dass sich anhand des Merkmals Metropolregion zum Beispiel politische und wirtschaftliche Entscheidungen begründen lassen? Unterscheiden sich diese Faktoren zwischen der Metropolregion und anderen Raumkategorien, was die Verwendung des Metropolregionenbegriffs in besonderer Weise rechtfertigen würde? Lassen sich anhand der so gewonnen Faktoren regionenspezifische Kompetenzfelder ermitteln? Sollten bei der politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsfindung diese Kompetenzfelder ein stärkeres Gewicht gegenüber etwa einer weit verbreiteten Hochtechnologie-Fixierung erhalten (KRÄTKE, 2000)?
Schlagworte
Metropolregion, Mitteldeutschland, Regionalisierung
Kontakt
Prof. Dr. Klaus Friedrich
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Naturwissenschaftliche Fakultät III
Institut für Geowissenschaften und Geographie
Von-Seckendorff-Platz 4
06120
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5526008
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