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ELABORATE -"Kartierung und Umgang mit ökonomischen Einflussfaktoren bei der Behandlung von Krebspatienten"-Verbundprojekt
Finanzierung:
Deutsche Krebshilfe e. V. ;
Die mögliche ökonomische Beeinflussung von Therapieentscheidungen wird häufig unter dem Be-griff "Ökonomisierung” zusammengefasst und ist Gegenstand aktueller fachlicher, gesellschaftlicher und politischer Diskussionen. Dabei fällt auf, dass sowohl das Verständnis des Begriffs, als auch die Bewertungen der "Ökonomisierung" unterschiedlich ausfallen. Dies auch vor dem Hintergrund dis-ziplinspezifischer Perspektiven sowie heterogener praktischer Erfahrungen mit ökonomischen Ein-flüssen auf die medizinische Handlungspraxis. Ein unscharfes Konzept von Ökonomisierung er-schwert sowohl den Austausch über den Gegenstandsbereich und die normative Bewertung von Praktiken im Kontext der "Ökonomisierung”, als auch die Identifizierung von Handlungsmöglichkeiten zum professionellen Umgang mit ökonomischen Einflüssen in der Medizin. Mit Blick auf die Krebsversorgung als ein kostenintensiver Teilbereich der medizinischen Praxis fehlen interdiszipli-näre, konzeptionelle und ethische Untersuchungen zur Charakterisierung und normativen Bewer-tung ökonomischer Einflussfaktoren auf die onkologische Praxis. Weiterhin fehlen in Deutschland systematische empirische Untersuchungen für die Onkologie zu möglichen finanziellen Einflüssen auf Therapieentscheidungen.
Im Rahmen des geplanten interdisziplinären Verbundprojektes, an dem Medizinethik, Onkologie und Gesundheitsökonomie eng zusammenarbeiten, sollen daher in einem ersten Schritt der Gegenstandsbereich der "Ökonomisierung” und mögliche ökonomische Einflussfaktoren auf die Handlungspraxis in der Onkologie unter Berücksichtigung deskriptiver und normativer Kennzeichen kartiert werden (AP1). Im Anschluss werden typische Entscheidungssituationen in der Onkologie, in denen nach Einschätzung von Ärzt_Innen sowie weiteren Akteuren im Gesundheitswesen ökonomische Faktoren Einfluss auf ärztliche Entscheidungen nehmen, auf Basis einer qualitativen sozialempirischen Untersuchung exploriert (AP2). Nach einer interdisziplinären Bewertung der identifizierten Entscheidungssituationen hinsichtlich klinisch-ethischer Relevanz und ihrer Eignung für empirisch quantitative Analysen werden ausgewählte Entscheidungssituationen im Rahmen einer gesundheitsökonomischen Analyse von Abrechnungsdaten einer großen gesetzlichen Krankenkasse nachgezeichnet, um mögliche Zusammenhänge zwischen Kostenerstattung und Therapieentscheidungen und deren Ausmaß zu analysieren (AP3). Aufbauend auf den Ergebnissen der qualitativen und quantitativen Untersuchungen sowie unter Einbeziehung von Expert_Innen und Stakeholder_Innen werden im letzten Arbeitsschritt empirisch und normativ begründete Praxisempfehlungen für die angemessene Handhabung ökonomischer Einflüsse bei Entscheidungen über Diagnostik und Therapie in der Onkologie auf Mikro-, Meso-und Makroebene entwickelt (AP4)
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