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Der Einfluss des visuellen Systems auf die posturale Kontrolle
Projektbearbeiter:
Andreas Lauenroth, Anja Müller, Prof. Dr. Kuno Hottenrott
Finanzierung:
Haushalt;
HINTERGRUND. Die visuelle Kontrolle beeinflusst die posturale Stabilität in hohem Maße, weshalb visuelle Dysfunktionen beispielsweise häufig mit einem erhöhten Sturzrisiko assoziiert sind. Während sich vestibuläre, somatosensorische und cerebelläre Auffälligkeiten bereits mittels Posturographie frequenzanalytisch parametrisieren ließen, liegen für das visuelle System noch keine ausreichenden Evidenzen vor.Deshalb war es primäres Ziel dieser Untersuchung, die frequenzanalytische Repräsentation des visuellen Systems durch den Frequenzbereich F 1 (0.03 0.1 Hz) der Fourier-Analyse zu prüfen. METTHODIK. 52 Sehbehinderte und 52 Nichtsehbehinderte wurden posturographisch bezüglich der posturalen Stabilität und Regulation (Stability effect, Fourier Spectrum of Postural Sway, Sychronization etc.) untersucht. Darüber hinaus wurde die Sehschärfe (Visuscc und Visussc) und das räumliche Sehvermögen (Stereogrenzwinkel) erfasst. ERGEBNISSE. Einzig im Frequenzbereich F 1 des Fourierspektrums unterschieden sich Sehbehinderte und Nichtsehbehinderte signifikant (p=0.002, Partielles Eta-Quadrat=0.091). Zudem ließen sich signifikante Unterschiede in der posturalen Stabilität (p=0.000) zwischen beiden Gruppen testpositionsspezifisch nur in den Positionen ohne Lidschluss (NO und PO) ermitteln. Während die Nichtsehbehinderten einen signifikanten Stabilitätsverlust im Vergleich der Testpositionen PO und HB aufwiesen, erhöhte sich die Stabilität bei den Sehbehinderten aufgrund suffizienterer somatosensorischer Prozesse. Regressionsanalytisch erwies sich das somatosensorische System mit 82% (Sehbehinderte) bzw. 60% (Nichtsehbehinderte) Varianzaufklärung als primär für die posturale Stabilität (Testposition: NO; Kriteriumsvariable: Stabilitätsindikator).SCHLUSSFOLGERUNG. Das visuelle System lässt sich mit dem Frequenzbereich F 1 (0.03-0.1 Hz) der Fourier-Analyse valide abbilden. Sehbehinderte können ihr visuelles Informationsdefizit durch eine verbesserte peripher-vestibuläre und somatosensorische Wahrnehmung sowie cerebelläre Verarbeitung kompensieren. Mit dem IBS steht ein geeignetes Assessment für die Verlaufskontrolle von sensomotorischen, insbesondere visuell akzentuierten, Interventionen zur Verfügung.

Schlagworte

Posturographie, Sehbehinderung, Visuelles System

Publikationen

2011
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