Extended Mind-Konferenz
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Internationale Konferenz
"The Extended Mind Thesis in Theory and Applications"
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Bielefeld
23.-25. November 2009
Die Kognitions- und Neurowissenschaften erleben spätestens seit den späten neunziger Jahren einen enormen programmatischen und paradigmatischen Richtungsschub, der sich in den Schlagworten Embodiment, Situated Cognition und Dynamizismus manifestiert. Im Kern dieser Entwicklung steht die Einsicht, dass sich die in einem kognitiven System ablaufenden Prozesse nicht losgelöst von den körperlichen Gegebenheiten des Systems, seiner situativen Einbettung in eine Umgebung und seine dynamische Interaktion mit der Umgebung verstehen lassen. In Folge dessen verschwimmt die intuitiv einleuchtende Grenzziehung zwischen dem ?Innen? und dem ?Außen? eines kognitiven Systems, zwischen dem, was sich im ?Geist? abspielt, und dem, was sich vermeintlich außerhalb der Grenzen des Geistes im Körper und der Umwelt abspielt. Aus diesem Grund haben in der einschlägigen philosophischen Debatte anknüpfend an die Strömungen des Embodiment, der Situated Cognition und des Dynamizismus einige Autoren dafür argumentiert, dass kognitive Prozesse nicht nur auf den lokalen Verarbeitungsapparat, die neuronale Maschinerie, eines kognitiven Systems beschränkt sind, sondern sich in die Umgebung, in externe kognitive Werkzeuge und in soziale Gemeinschaften hinein erstrecken. Diese Extended Mind Thesis (EMT) wurde vor allem durch einen Aufsatz von Andy Clark und David Chalmers (1998) prominent gemacht und seither in der angelsächsischen Debatte prominent dikutiert.
Demgegenüber ist der EMT in der entsprechenden deutschsprachigen Forschungslandschaft bislang kaum Beachtung geschenkt worden, und zwar weder von philosophischer Seite noch aus der Perspektive der empirisch arbeitenden Kognitions- und Neurowissenschaften. Vorrangiges Ziel der Tagung ist es, diese Lücke zu schließen, indem einerseits das Bewusstsein für eine philosophische Auseinandersetzung mit der EMT auch im deutschsprachigen Raum geschärft werden soll und andererseits in enger Zusammenarbeit mit Kognitions- und Neurowissenschaftlern geklärt werden soll, inwieweit in deren alltäglicher Arbeits- und Forschungspraxis die EMT implizit vorausgesetzt oder gar aktiv betrieben wird.
"The Extended Mind Thesis in Theory and Applications"
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Bielefeld
23.-25. November 2009
Die Kognitions- und Neurowissenschaften erleben spätestens seit den späten neunziger Jahren einen enormen programmatischen und paradigmatischen Richtungsschub, der sich in den Schlagworten Embodiment, Situated Cognition und Dynamizismus manifestiert. Im Kern dieser Entwicklung steht die Einsicht, dass sich die in einem kognitiven System ablaufenden Prozesse nicht losgelöst von den körperlichen Gegebenheiten des Systems, seiner situativen Einbettung in eine Umgebung und seine dynamische Interaktion mit der Umgebung verstehen lassen. In Folge dessen verschwimmt die intuitiv einleuchtende Grenzziehung zwischen dem ?Innen? und dem ?Außen? eines kognitiven Systems, zwischen dem, was sich im ?Geist? abspielt, und dem, was sich vermeintlich außerhalb der Grenzen des Geistes im Körper und der Umwelt abspielt. Aus diesem Grund haben in der einschlägigen philosophischen Debatte anknüpfend an die Strömungen des Embodiment, der Situated Cognition und des Dynamizismus einige Autoren dafür argumentiert, dass kognitive Prozesse nicht nur auf den lokalen Verarbeitungsapparat, die neuronale Maschinerie, eines kognitiven Systems beschränkt sind, sondern sich in die Umgebung, in externe kognitive Werkzeuge und in soziale Gemeinschaften hinein erstrecken. Diese Extended Mind Thesis (EMT) wurde vor allem durch einen Aufsatz von Andy Clark und David Chalmers (1998) prominent gemacht und seither in der angelsächsischen Debatte prominent dikutiert.
Demgegenüber ist der EMT in der entsprechenden deutschsprachigen Forschungslandschaft bislang kaum Beachtung geschenkt worden, und zwar weder von philosophischer Seite noch aus der Perspektive der empirisch arbeitenden Kognitions- und Neurowissenschaften. Vorrangiges Ziel der Tagung ist es, diese Lücke zu schließen, indem einerseits das Bewusstsein für eine philosophische Auseinandersetzung mit der EMT auch im deutschsprachigen Raum geschärft werden soll und andererseits in enger Zusammenarbeit mit Kognitions- und Neurowissenschaftlern geklärt werden soll, inwieweit in deren alltäglicher Arbeits- und Forschungspraxis die EMT implizit vorausgesetzt oder gar aktiv betrieben wird.
Anmerkungen
Förderung durch ZiF und Fritz-Thyssen-Stiftung,
Fördervolumen 15.000,- EUR
Schlagworte
"Extended Mind"-These, Kognitions- und Neurowissenschaften, Philosophie des Geistes
Kontakt
Prof. Dr. Holger Lyre
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Humanwissenschaften
Institut III: Philologien, Philosophie, Sportwissenschaft
Zschokkestr. 32
39104
Magdeburg
Tel.:+49 391 6756574
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