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Alkoholgegnerische Frauen im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik: Weibliches Selbstverständnis und Engagement innerhalb einer sozialen Reformbewegung
Projektbearbeiter:
Sabine Schaller
Finanzierung:
Land (Sachsen-Anhalt) ;
Das Forschungsprojekt möchte aufgrund einer besonderen Quellenbasis den Fokus über die Vereinsaktivitäten der Alkoholgegnerischen Bewegung in Deutschland weit hinaus bis in die Familien von Alkoholabhängigen und deren zerrütteten Alltag legen und arbeitet daher zum einen zum Thema ?Alkoholgegnerische Frauen im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik. Hierzu werden, ausgehend von allgemeinen Überlegungen zur Rolle und Funktion der alkoholischen Trinkkultur und zur Entstehung eines Problembewusstseins für Alkoholkonsum, zunächst die äußeren Rahmenbedingungen der Entstehung einer weiblichen bzw. gemischten nationalen und international vernetzten Vereins- und Reformbewegungskultur betrachtet, um schließlich zu den Menschen, den weiblichen Mitgliedern und Aktivistinnen in den Vereinen und ihren konkreten Aktivitäten, aber auch den Betroffenen und Opfern der Alkoholsucht, den Trunksüchtigen beiderlei Geschlechts und ihren Familienangehörigen, vorzudringen. Das Forschungsprojekt versteht sich als Beitrag zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, zugleich aber auch zur Geschichte, zum Wandel der Einstellungen und des Konsumverhaltens gegenüber alkoholischen Getränken. Zwar liegen bereits vereinzelte Untersuchun-gen zur Bewegungs- und Vereinsgeschichte der Mäßigkeits- und Abstinenzbewegung, konzentriert auf die zweite Phase der Bewegung zwischen 1883 und 1933, vor. Diesen geht es jedoch vor allem um Organisationsstrukturen und geographische Verteilungen sowie um vereinsbasierte Aktivitäten. Entgegen dieser bisherigen Konzentration auf Strukturen und die Vereinsgeschichte möchte das Projekt die alkoholgegnerische Bewegung zum einen aus einer frauen- und geschlechterbezogenen Perspektive analysieren, zum anderen als eine soziale Reformbewegung, deren erste Anfänge um 1800 zu verorten sind. Bisher sah die Forschung in der deutschen alkoholgegnerischen Bewegung eine vordergründig von Männern für Männer geschaffene Organisation und übersah den auch in Deutschland enormen und sogar in vielen Vereinen führenden Anteil von Frauen und ihr Engagement nicht nur gegen die Trunksucht von Männern, sondern ebenso gegen den nicht geringen Alkoholismus unter Frauen, ein bisher nicht thematisiertes Forschungsfeld.

Schlagworte

Abstinenzvereine, Akkohol, Akkoholismus, Familiengeschichte, Geschlechtergeschichte, Kaiserreich, Mäßigkeitsvereine, Sozialgeschichte, Suchtgeschichte, Trinkerfrauen, Trunksucht, Weimarer Republik, alkoholgegnerische Bewegungen in Deutschland
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