Neues Lehrkonzept für mehr Landärzte: Universitätsmedizin Halle an BMG-gefördertem "MiLaMed"-Projekt beteiligt
von
Cornelia Fuhrmann
Damit sich zukünftig mehr Medizinstudierende für eine spätere Tätigkeit auf dem Land entscheiden, sollen landärztliche Themen und Praxiserfahrungen im Studium eine größere Rolle spielen. Dazu erarbeitet ein Forscherteam der Universität Leipzig in Kooperation mit dem Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Halle (Saale) ein neues Lehrkonzept mit dem Titel MiLaMed ("Mitteldeutsches Konzept zur longitudinalen Integration landärztlicher Ausbildungsinhalte und Erfahrungen in das Medizinstudium"), das in enger Zusammenarbeit mit vier mitteldeutschen Modellregionen umgesetzt werden soll. Das Projekt wird vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) gefördert, in der aktuellen Konzeptionsphase mit insgesamt rund 228.000 Euro.
"Wir haben mit unserer Klasse Allgemeinmedizin und einer seit Jahren schon stärkeren Verankerung allgemeinmedizinischer Inhalte im Studium bereits gute Instrumente für das Fach entwickelt. Allerdings geht es nun darum, auch die Attraktivität ländlicher Regionen für die Berufsausübung zu erhöhen. Mehr Hausärztinnen und Hausärzte heißt ja nicht direkt mehr Landärzte", so Prof. Dr. Thomas Frese, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Gemessen am Versorgungsbedarf in der Bevölkerung entscheiden sich heute zu wenig angehende Mediziner für eine Tätigkeit in ländlichen Regionen. Besonders in der wohnortnahen hausärztlichen Betreuung bestehen bereits heute vielerorts Engpässe. Das Durchschnittsalter der noch aktiven Hausärztinnen und Hausärzte ist hoch, sodass sich dieser Trend ohne geeignete Gegenmaßnahmen verstärken wird. "Erfolgversprechend erscheinen am ehesten einander ergänzende Maßnahmen, welche von Erfahrungen im Studium bis hin zu den Rahmenbedingungen der fachärztlichen Tätigkeit auf ganz unterschiedlichen Ebenen ansetzen", sagt Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, kommissarische Leiterin der Selbstständigen Abteilung für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Studien aus anderen Ländern zeigen, dass die Gestaltung des Medizinstudiums und dabei besonders ländliche Praktika einen Einfluss auf die Bereitschaft der Absolventen zur landärztlichen Tätigkeit haben.
Wie genau ein attraktives landärztliches Curriculum hierzulande aussehen könnte, ist Gegenstand der einjährigen Konzeptionsphase von MiLaMed. Dabei sind kreative Ideen gefragt: Über den Verlauf des Medizinstudiums sollen sowohl im Rahmen von Veranstaltungen an den Universitäten, als auch über moderne Online-Angebote landärztliche Lehrinhalte vermittelt werden. Dabei möchte das Projektteam auch neue ambulante Versorgungskonzepte, beispielsweise die Delegation ärztlicher Leistungen, Telemedizin und E-Health, die Zusammenarbeit zwischen ambulantem und klinischem Sektor sowie zwischen verschiedenen Fachärzten und Gesundheitsberufen thematisieren. "Aktuell befragen wir in den Modellregionen Medizinern verschiedener Fachrichtungen. Gleiches ist auch mit unseren Studierenden geplant, um deren Bedürfnisse und Ideen zu erfassen", so Frese.
Anfang 2020 wird das neue MiLaMed-Lehrkonzept vom Bundesgesundheitsministerium begutachtet und gegebenenfalls in einer anschließenden zweijährigen Pilotphase getestet. Zentraler Bestandteil werden dabei Praktika für Studierende in je zwei Modellregionen in Sachsen-Anhalt (Mansfeld-Südharz und Anhalt-Bitterfeld) und Sachsen (Nordsachsen und Vogtlandkreis) sein.
"Wir haben mit unserer Klasse Allgemeinmedizin und einer seit Jahren schon stärkeren Verankerung allgemeinmedizinischer Inhalte im Studium bereits gute Instrumente für das Fach entwickelt. Allerdings geht es nun darum, auch die Attraktivität ländlicher Regionen für die Berufsausübung zu erhöhen. Mehr Hausärztinnen und Hausärzte heißt ja nicht direkt mehr Landärzte", so Prof. Dr. Thomas Frese, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Gemessen am Versorgungsbedarf in der Bevölkerung entscheiden sich heute zu wenig angehende Mediziner für eine Tätigkeit in ländlichen Regionen. Besonders in der wohnortnahen hausärztlichen Betreuung bestehen bereits heute vielerorts Engpässe. Das Durchschnittsalter der noch aktiven Hausärztinnen und Hausärzte ist hoch, sodass sich dieser Trend ohne geeignete Gegenmaßnahmen verstärken wird. "Erfolgversprechend erscheinen am ehesten einander ergänzende Maßnahmen, welche von Erfahrungen im Studium bis hin zu den Rahmenbedingungen der fachärztlichen Tätigkeit auf ganz unterschiedlichen Ebenen ansetzen", sagt Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, kommissarische Leiterin der Selbstständigen Abteilung für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Studien aus anderen Ländern zeigen, dass die Gestaltung des Medizinstudiums und dabei besonders ländliche Praktika einen Einfluss auf die Bereitschaft der Absolventen zur landärztlichen Tätigkeit haben.
Wie genau ein attraktives landärztliches Curriculum hierzulande aussehen könnte, ist Gegenstand der einjährigen Konzeptionsphase von MiLaMed. Dabei sind kreative Ideen gefragt: Über den Verlauf des Medizinstudiums sollen sowohl im Rahmen von Veranstaltungen an den Universitäten, als auch über moderne Online-Angebote landärztliche Lehrinhalte vermittelt werden. Dabei möchte das Projektteam auch neue ambulante Versorgungskonzepte, beispielsweise die Delegation ärztlicher Leistungen, Telemedizin und E-Health, die Zusammenarbeit zwischen ambulantem und klinischem Sektor sowie zwischen verschiedenen Fachärzten und Gesundheitsberufen thematisieren. "Aktuell befragen wir in den Modellregionen Medizinern verschiedener Fachrichtungen. Gleiches ist auch mit unseren Studierenden geplant, um deren Bedürfnisse und Ideen zu erfassen", so Frese.
Anfang 2020 wird das neue MiLaMed-Lehrkonzept vom Bundesgesundheitsministerium begutachtet und gegebenenfalls in einer anschließenden zweijährigen Pilotphase getestet. Zentraler Bestandteil werden dabei Praktika für Studierende in je zwei Modellregionen in Sachsen-Anhalt (Mansfeld-Südharz und Anhalt-Bitterfeld) und Sachsen (Nordsachsen und Vogtlandkreis) sein.
weitere Informationen :
Projekt Klasse Allgemeinmedizin Halle
Institut für Allgemeinmedizin Halle
Universitätsmedizin Halle (Saale)