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Projekte zur Beschleunigung der Transformation zu Open Access
Termin:
28.10.2020
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Um die Akzeptanz, Wirkung und Verbreitung von Open Access zu stärken, müssen mehr qualitätsgesicherte Publikationen unter dem Open Access-Modell erscheinen. Gegenstand der Förderung sind Projekte aus drei Themenfeldern, die dieses Ziel auf unterschiedliche Art befördern.

Da die nachhaltige Open Access-Transformation des deutschen Wissenschaftssystems durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure profitieren kann, sieht der Zuwendungsgeber besonderes Erfolgspotenzial in Verbundprojekten, die einerseits die Kooperation innerhalb der Wissenschaft stärken, aber auch die Zusammenarbeit mit Verlagen ermöglichen.

Themenfeld 1: Open Access-Transformation von wissenschaftlichen Publikationen
Ziel der Förderung in diesem Themenfeld ist es, den Anteil qualitativ hochwertiger Open Access-Publikationen, die von Hochschulen, kleinen oder mittleren Verlagen oder Fachgesellschaften veröffentlich werden, nachhaltig zu steigern. Hierfür sollen Publikationen, die bisher noch nicht oder nicht vollständig im Open Access publiziert werden, auf dieses Modell umgestellt werden (Transformation). Dabei kann die Transformation von Buchreihen bzw. mehrere einzelne Buchpublikationen, die eine thematisch-inhaltliche Verbindung aufweisen und die mindestens seit drei Jahren durchgängig veröffentlicht worden sind, unterstützt werden. Eine Transformation von eBooks wird ausdrücklich begrüßt. Die Überführung von Zeitschriften ist nicht förderfähig.

Themenfeld 2: Erfolgsmodelle zur Umstellung der Publikationsprozesse in kleinen und mittleren Verlagen der gewerblichen Wirtschaft sowie Hochschulverlagen hin zu Open Access
In diesem Themenfeld werden Vorhaben gefördert, die sich aus einer technischen Perspektive mit den für Open Access spezifischen Aspekten der Digitalisierung von Publikationsprozessen in Verlagen befassen und diese Prozesse vereinfachen, optimieren und standardisieren sollen.

Förderfähig sind Vorhaben, die es sich zum Ziel gesetzt haben, leicht skalierbare Lösungen zu entwickeln, die zukünftig als Best-Practices dienen können und vor allem innerhalb der Landschaft der kleinen und mittleren Verlage sowie im Bereich der Hochschulverlage leicht anschlussfähig sind. Denkbare Vorhabenschwerpunkte können dabei sowohl auf der Erarbeitung von spezifischen Hilfsmitteln (wie beispielsweise der Entwicklung von digitalen Tools für den Publikations-Work-Flow oder von frei nutzbaren digitalen Satztemplates), als auch auf der Entwicklung von integrierten Ansätzen zur Verbesserung des Metadatenmanagements und der Langzeitarchivierung bis hin zur Konzeption und Umsetzung bzw. Weiterentwicklung einer offenen Publikationsplattform für Open Access-Veröffentlichungen liegen. Zur Sicherstellung der Anschlussfähigkeit der entwickelten Lösungen sind die Ergebnisse der Vorhaben unter einer offenen Lizenz bereitzustellen.

Aufgrund der dadurch bedingten erhöhten Akzeptanz und der Steigerung der Lerneffekte innerhalb des Open Access-Ökosystems werden in Themenfeld 2 vor allem Kooperationen zwischen kleinen und mittleren Verlagen sowie Akteuren aus der Wissenschaft als besonders förderungswürdig eingestuft. Die Förderung von Einzelprojekten bleibt gleichzeitig unter Wahrung der oben genannten Voraussetzungen möglich.

Themenfeld 3: Weiterentwicklung des Open Access-Ökosystems
Unter Themenfeld 3 werden Vorhaben gefördert, die geeignet sind, Akteure und Prozesse im Open Access-Ökosystem zu unterstützen und die Transformation hin zu mehr verfügbaren Open Access-Publikationen auf innovative Weise zu befördern, jedoch nicht unter die Themenfelder 1 und 2 subsumiert werden können. Neben Hochschulen und wissenschaftlichen Bibliotheken werden auch die Fachgesellschaften sowie die unterschiedlichen Arten von Verlagen als Teile des Open Access-Ökosystems verstanden. Das übergeordnete Ziel der erhöhten Verfügbarkeit von qualitätsgesicherten Open Access-Publikationen bleibt bestehen. Dabei können aber auch Faktoren berücksichtigt werden, die derzeit die weitere Verbreitung von Open Access indirekt hemmen.

Förderfähig sind unter anderem Maßnahmen, die zur Veränderung traditioneller Wissenschaftskulturen beitragen und damit direkten und indirekten Hemmnissen der weiteren Verbreitung von Open Access entgegenwirken. Gleiches gilt für Maßnahmen zur Erprobung neuer kooperativer Formen der Forschungsarbeit, die durch Open Access erst ermöglicht werden. Ferner können Maßnahmen, die zur Verbesserung der Zugänglichkeit im Sinne der Auffindbarkeit von Open Access-Publikationen für potenzielle Nutzerinnen und Nutzer beitragen, berücksichtigt werden.

Förderfähig sind außerdem wissenschaftlich fundierte Erhebungen und Studien zur detaillierten Verbreitung von Open Access und deren Bedeutung in der wissenschaftlichen Praxis (z. B. Wirkung von Open Access Policies, Umsetzung in Berufungsverfahren etc.) sowie zum Einfluss von Open Access auf Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Erhebungen sollen, ebenso wie alle anderen Maßnahmen in diesem Themenfeld, im Ergebnis einen nachhaltigen Mehrwert für das Open Access-Ökosystem haben, der bei der Antragstellung plausibel durch die Antragstellenden darzustellen ist.

Im Rahmen dieser Richtlinie können sowohl Einzel- als auch Verbundprojekte gefördert werden. Antragsberechtigt sind staatliche und private, staatlich anerkannte Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der gewerblichen Wirtschaft sowie nicht gewerbliche Institutionen (z. B. Stiftungen und gemeinnützige Vereine).

Das Antragsverfahren ist einstufig angelegt.
Mit der Abwicklung dieser Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger beauftragt:
VDI/VDE Innovation und Technik GmbH
- Projektträger Digitaler Wandel in Bildung, Wissenschaft und Forschung -
Steinplatz 1
10623 Berlin
Ansprechpartnerin: Frau Diana Kapke (Telefon: +49 30/31 00 78-54 40)

Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-3044.html