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Was sind erfolgreiche Konzepte zur Wiederherstellung artenreichen Grünlandes in Deutschland? Eine multiregionale Bewertung sozial-ökologischer Systeme und pilothafte Umsetzung (Grassworks)
Projektbearbeiter:
Prof. Dr. habil. Sabine Tischew, Annika Schmidt, Konrad Gray, Line Sturm, Saskia Werner, Willem Kujawa
Finanzierung:
Bund;
In Grassworks wollen Forscher*innen aus Ökologie, Nachhaltigkeitswissenschaften u. Ökonomie zusammen mit dem Thünen-Institut als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege in einem transdiszipliären Forschungsansatz untersuchen, welche Faktoren für eine erfolgreiche Renaturierung von Grünland entscheidend sind. Grassworks wird eine einzigartige Gesamtanalyse der direkten und indirekten Treiber des Renaturierungserfolgs von Grünlandökosystemen ermöglichen.
Basierend auf unserer Hypothese, dass der Renaturierungserfolg am größten ist, wenn sowohl die ökologische als auch die soziale Komplexität in Renaturierungsprojekten hoch ist, werden in drei Regionen Deutschlands (Nord, Mitte, Süd) je 30 bereits umgesetzte Renaturierungsprojekte ausgewählt und einer Post-Hoc-Analyse unterzogen, um den Einfluss ökologischer, sozial-ökologischer und sozioökonomischer Rahmenbedingungen auf den Renaturierungserfolg zu quantifizieren und Hebelpunkte für mehr Biodiversität und Multifunktionalität zu identifizieren.
Komplementär hierzu werden in drei Reallaboren (Nord, Mitte, Süd) ex-ante- und ex-post-Befragungen durchgeführt, um Verhaltensveränderungen und begleitende Veränderungen bei Biodiversitätsmaßnahmen in Bezug auf Wertschätzung von Biodiversität, Ökosystemfunktionen (ÖSF) und Ökosystemleistungen (ÖSL) zu dokumentieren. Hier werden partizipativ mit relevanten Akteuren Maßnahmen geplant und in ausgewählten Gemeinden umgesetzt sowie gemeinsam Hebelpunkte identifiziert, die erfolgreich einen Transformationsprozess zu einer höheren Wertschätzung von Biodiversität, ÖSF und ÖSL und einem besseren Wissen über erfolgreiche Methoden der Grünlandrenaturierung einleiten können. Eine Analyse der ökonomischen und politischen Aspekte der Grünlandrenaturierung wird Stärken und Defizite identifizieren und Handlungsoptionen für eine Verbesserung der Governance auf unterschiedlichen Skalenebenen (inkl. AUKM in der GAP und andere Politikinstrumente) aufzeigen.
Über inter- und transdisziplinäre Modellierungen werden die vielfältigen Ergebnisse synthetisiert und fließen in ein innovatives Online-Informations- und Prognose-Tool für Grünlandrenaturierung. Die Initiierung eines forschungsbasierten Transformationsprozesses in den Reallaboren wird zu einer Verstetigung führen und ist auch auf andere Regionen übertragbar. Unsere innovativen Beratungsinstrumente werden die planerische, technische und ökologische Qualität der Umsetzung maßgeblich verbessern. Priorisierungen werden gesellschaftliche Entscheidungsprozesse auf geeigneten Standorten unter Berücksichtigung des Renaturierungsziels skizzieren (u.a. langfristige Kohlenstoffspeicherung, Erhöhung der Resilienz gegenüber Witterungsextremen, Förderung von Insekten, Erzeugung hochwertiger Futter- und Nahrungsmittel, kulturelle ÖSL).
Grassworks verfolgt einen sozial-ökologischen Systemansatz, der die Dynamik der Wertschätzung der Biodiversität explizit erfasst, Governance-Strukturen verbessert, Szenarien zukünftiger Politikinstrumente und Naturschutzstrategien entwickelt und damit entscheidend zum Schutz der Biodiversität im Grünland beiträgt.

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2021
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