Das Subjekt der Prüfung. Eine empirische und systematische Analyse von Prüfungspraktiken

In dem Dissertationsprojekt wird einerseits theoretisch-systematisch, andererseits empirisch, u.a. unter Rückgriff auf Ansätze der Praxistheorie und Subjektivierungsforschung, danach gefragt, wie sich Situationen zu Prüfungsszenarien entwickeln können und in welcher Weise sich in den praktischen Vollzügen einer Prüfungssituation ein "Subjekt der Prüfung" herausbildet. Es wird so diskutiert, wie sich die Subjekte der Prüfung in einem bestimmten Verhältnis zum Wissen bilden und damit ihre eigene Transformation vorantreiben.
Gegenstand der Arbeit sind ethnografisch und diskursanalytisch herauszustellende Bildungsprozesse von Erzieher_innen im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen. Das in der Subjektivierungsforschung entwickelte Konzept der Adressierung wird dabei genutzt, um die Anerkennungsnormen eines pädagogischen Subjekts im Fortbildungssetting aus dem empirischen Material zu rekonstruieren und herauszuarbeiten, wie Erzieher_innen diese für sich annehmen und teilweise auch verschieben. Auf der Basis dieser Studienanlage können die situativen und praktischen Dynamiken des Prüfens in den Blick kommen und dominante Kategorien der Funktion und Typologie von Prüfungen zugunsten praktischer und produktiver Logiken des Umgangs mit Wissensgrenzen überschritten werden.
Betreut wird die Arbeit durch Prof.'in Dr. Christiane Thompson (Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich für Erziehungswissenschaften)