Postwendezeitlich entstandene Freiflächen und ihre ökologischen Potentiale
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Tina Skupin
Finanzierung:
Haushalt;
Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks verzeichnen vor allem ostdeutsche Städte einen bedeutenden Bevölkerungsrückgang. Dem daraus resultierenden strukturellen Wohnungsüberschuss versucht man durch Abriss entgegenzuwirken. Die freiwerdenden Flächen werden verschiedensten anderen Nutzungen zugeführt, teilweise fallen sie jedoch auch zeitweise oder dauerhaft brach. Die Existenz solcher städtischen Brachen ist nichts Neues, weitgehend ungeklärt hingegen sind Dynamik, Verbreitung und ökologische Potenziale solcher Transformationsflächen und die hierauf Einfluss nehmenden natürlichen sowie nutzungsbedingten Faktoren. Seit Anfang 2005 werden an der Universität Halle-Wittenberg die Auswirkungen dieser Prozesse auf das urbane Ökosystem untersucht. Im Focus der Untersuchungen stehen vergleichende Analysen zu den Ursache, Erscheinungsformen und ökologischen Potenziale von Transformationsflächen in Halle und Poznan (Polen). Aufgrund unterschiedlicher Nutzungsgeschichte, Alter und Ausgangssubstrat sind die Flächen untereinander und in sich stark heterogen, und weisen unterschiedliche ökologische Potentiale auf. Ziel des Projektes ist eine räumliche und kausale Analyse der geschilderten Prozesse, in einem weiteren Schritt die Entwicklung eines Klassifizierungssystems für die Bewertung des ökologischen Potentials.Das Projekt gliedert sich in verschiedene, von einander abgrenzbare jedoch sich gegenseitig ergänzende Teile: Das Ausmaß des Strukturwandels wird mittels einer GIS- Gestützten Auswertung aller verfügbaren Quellen wie zum Beispiel Luftbildern, topographische sowie thematische Karten der Städte Halle und Poznan quantifiziert. Die Prozesse des Nutzungswandels gestalten sich zwischen Halle und Poznan unterschiedlich. So sind aus Poznan Verdichtungserscheinungen in den Neubaugebieten, andererseits aber auch ein genereller Wohnungsmangel bekannt. Gleichzeitig wächst dort der Druck auf die zentralen Grünflächen. Über Ursachen und Triebkräfte dieser Entwicklung, ebenso über damit verbundene geoökologische Fragestellungen existieren derzeit jedoch noch große Wissensdefizite. Diesbezüglich sollen Indikatoren dieser ökologischen Potentials definiert und an diesen Transformationsflächen evaluiert werden. Die Gewichtung der Indikatoren sowie die Klassifikation der Transformationsflächen erfolgt in einem abschließenden Schritt.
Schlagworte
Brachen, Geoökologie, ökologisches Potential
Kontakt
Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Frühauf (†)
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Naturwissenschaftliche Fakultät III
Institut für Geowissenschaften und Geographie
Von-Seckendorff-Platz 4
06120
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5526040
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