Pflegefamilie zwischen personenbezogener sozialer Dienstleistung und Familialität. Eine ethnografische Untersuchung zum (un-)doing family in Pflegefamilien
Projektleiter:
Finanzierung:
Haushalt;
Erstbetreuerin: Prof.‘in Dr. Bettina Hünersdorf
Zweitbetreuer: Prof. Dr. Stephan Köngeter
Promotionsort:
Martin-Luther-Universität Halle/ Wittenberg, Institut für Pädagogik
Kurzbeschreibung Promotionsvorhaben:
Die Promotion schließt an eine sozialwissenschaftliche Entwicklung an, in der Familie als Herstellungsleistung verstanden und damit Praktiken in den Blick genommen werden, die Familie als Praxisformation hervorbringen. Hier schließt das Dissertationsvorhaben zur Hervorbringung von Pflegefamilien an. Viele, wenn auch nicht alle Pflegefamilien ringen darum, ‚ganz normale‘ Familien zu sein, obwohl sie es strukturell durch ihre Organisationsförmigkeit, die sie überhaupt erst als Familie möglich machen, nicht sind. Dadurch entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen ihrer Grundlegung als personenbezogene soziale Dienstleistung und ihrer alltäglichen Praxis. Bisherige sozialpädagogische Forschung legt den Schwerpunkt auf das Gelingen von Familialität in Pflegefamilien, wobei auch hier die Besonderheiten spezifischer Belastungen der Pflegefamilien immer wieder betont werden. Die Frage nach der Herstellung von Familialität gestaltet sich somit für Pflegefamilien als Herausforderung. Die neueren familiensoziologischen Ansätze sind für die Forschung zu Formen der Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen geeignet, weil hier nicht gesetzt wird, was automatisch eine Familie ist, sondern es möglich ist, die je spezifische Praxisformation von Familialität vergleichend von den alltäglichen Herstellungspraktiken aus zu rekonstruieren. Da aber Pflegefamilien auch eine personenbezogene soziale Dienstleistung sind, wird die Herstellung von Familialität immer wieder irritiert, wenn nicht sogar fraglich. Dieses geschieht an den Schwellen der Übergänge (Anfang und Ende der personenbezogenen sozialen Dienstleistung, aber auch bei der mehr oder weniger sich regelmäßig vollziehenden Hilfeplanung). Aus diesem Grunde liegt der Fokus nicht nur auf dem doing, sondern auch auf dem undoing family sowie die Form wie diese Praktiken des undoing family wiederum Effekte auf das doing familiy hervorbringen.
Dabei wird die Frage verfolgt, wie sich (un-)doing family in der Pflegefamilie vollzieht und welche Effekte sich davon für die spezifische Praxisformation von Familialität im Pflegefamilien ergeben.
In der Promotion wird ein (auto)-ethnografischer Zugang verfolgt. Durch die ersten Erhebungen wurde bereits deutlich, wie angesichts der strukturellen Schwierigkeiten überhaupt Familie sein zu können, sich Formen von ‚Hyperfamilalität‘, eine ideologisch übersteigerte Form von Familialität, als Beobachtungsgegenstand herauskristallisierten. Vor diesem Hintergrund wird in meiner Dissertation nicht nur die Herstellung von Familialität mit dem Konzept des (un)-doing familiy verfolgt, sondern auch das Konzept einer Hyperfamilialität als gegenstandsverankerte Theorie von Pflegefamilien entwickelt.
Zweitbetreuer: Prof. Dr. Stephan Köngeter
Promotionsort:
Martin-Luther-Universität Halle/ Wittenberg, Institut für Pädagogik
Kurzbeschreibung Promotionsvorhaben:
Die Promotion schließt an eine sozialwissenschaftliche Entwicklung an, in der Familie als Herstellungsleistung verstanden und damit Praktiken in den Blick genommen werden, die Familie als Praxisformation hervorbringen. Hier schließt das Dissertationsvorhaben zur Hervorbringung von Pflegefamilien an. Viele, wenn auch nicht alle Pflegefamilien ringen darum, ‚ganz normale‘ Familien zu sein, obwohl sie es strukturell durch ihre Organisationsförmigkeit, die sie überhaupt erst als Familie möglich machen, nicht sind. Dadurch entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen ihrer Grundlegung als personenbezogene soziale Dienstleistung und ihrer alltäglichen Praxis. Bisherige sozialpädagogische Forschung legt den Schwerpunkt auf das Gelingen von Familialität in Pflegefamilien, wobei auch hier die Besonderheiten spezifischer Belastungen der Pflegefamilien immer wieder betont werden. Die Frage nach der Herstellung von Familialität gestaltet sich somit für Pflegefamilien als Herausforderung. Die neueren familiensoziologischen Ansätze sind für die Forschung zu Formen der Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen geeignet, weil hier nicht gesetzt wird, was automatisch eine Familie ist, sondern es möglich ist, die je spezifische Praxisformation von Familialität vergleichend von den alltäglichen Herstellungspraktiken aus zu rekonstruieren. Da aber Pflegefamilien auch eine personenbezogene soziale Dienstleistung sind, wird die Herstellung von Familialität immer wieder irritiert, wenn nicht sogar fraglich. Dieses geschieht an den Schwellen der Übergänge (Anfang und Ende der personenbezogenen sozialen Dienstleistung, aber auch bei der mehr oder weniger sich regelmäßig vollziehenden Hilfeplanung). Aus diesem Grunde liegt der Fokus nicht nur auf dem doing, sondern auch auf dem undoing family sowie die Form wie diese Praktiken des undoing family wiederum Effekte auf das doing familiy hervorbringen.
Dabei wird die Frage verfolgt, wie sich (un-)doing family in der Pflegefamilie vollzieht und welche Effekte sich davon für die spezifische Praxisformation von Familialität im Pflegefamilien ergeben.
In der Promotion wird ein (auto)-ethnografischer Zugang verfolgt. Durch die ersten Erhebungen wurde bereits deutlich, wie angesichts der strukturellen Schwierigkeiten überhaupt Familie sein zu können, sich Formen von ‚Hyperfamilalität‘, eine ideologisch übersteigerte Form von Familialität, als Beobachtungsgegenstand herauskristallisierten. Vor diesem Hintergrund wird in meiner Dissertation nicht nur die Herstellung von Familialität mit dem Konzept des (un)-doing familiy verfolgt, sondern auch das Konzept einer Hyperfamilialität als gegenstandsverankerte Theorie von Pflegefamilien entwickelt.
Kontakt
Juliane Schwenk-Nordhaus
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Franckeplatz 1
06110
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5523790