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Lebenslagenorientiertes Entwicklungs- und Bedarfskonzept (LEB) für die Stadt Wernigerode
Projektbearbeiter:
M.A. Thomas Schatz, B.A. Dörthe Rohde
Finanzierung:
Land (Sachsen-Anhalt) ;
Für Fachkräfte sind Arrangements zur Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeits- und Lebensortes. Neben der in Sachsen-Anhalt gut ausgebauten Kinderbetreuung gewinnt auch die Hilfegestaltung für Menschen, die sich neben dem Beruf um die Pflege von Angehörigen sorgen, zunehmend an Bedeutung. Berufstätige, die Angehörige pflegen, wenden dafür im Schnitt über 30 Stunden pro Woche auf. Diese Doppelbelastung kann zu negativen Folgen für die individuelle Belastbarkeit und damit auch für die Unternehmen führen. Um diese problematische Situation zu entschärfen, erarbeitet die Hochschule Harz gemeinsam mit der Stadtverwaltung von Wernigerode ein "Lebenslagenorientiertes Entwicklungs- und Bedarfskonzept" (LEB). Ziel des Projekts ist die Formulierung und Erprobung von Handlungsempfehlungen für eine pflegesensible Unternehmenskultur, welche pflegende Beschäftigte angemessen unterstützt und Arbeitgebern zu mehr Handlungssicherheit verhilft.

Bislang wurden auf Basis der Ergebnisse empirischer Bedarfserhebungen zwei zentrale Handlungsansätze festgelegt:
  • Pflegende Beschäftigte bauen auf die Unterstützung ihres Arbeitgebers. Wesentlich dafür sind das Verständnis für die individuelle Situation und transparente Informationen über mögliche Arrangements der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Der Schlüssel zur Vereinbarkeit ist die Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort.
  • Arbeitgeber profitieren von klaren internen Regelungen, die Führungskräften Handlungssicherheit geben. Eine pflegesensible Unternehmenskultur ermutigt Beschäftigte zudem, ihre Doppelbelastung offen zu thematisieren.

Als praktische Lösung wird die Etablierung eines organisationsinternen Pflegepiloten empfohlen, der als Informationsquelle und Ansprechpartner das Vereinbarkeitsmanagement für Beschäftigte und Arbeitgeber übernimmt.

Das Projekt erhält eine Förderung aus dem Programm "Demografie - Wandel gestalten" des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt. Der Eigenanteil wird anteilig durch Hochschule Harz und Stadt Wernigerode erbracht. LEB ist ein Gemeinschaftsprojekt von vier Professoren/innen: Prof. Dr. Apfelbaum, Prof. Dr. Uthe, Prof. Dr. Weiß und Prof. Dr. Niedostadek.

Schlagworte

Angehörigenpflege, Arbeitgeber, Arbeitsrecht, Arbeitswissenschaft, Beruf, Berufsleben, Demografie, Demografischer Wandel, Fachkräfte, Fachkräftemangel, Familienfreundlichkeit, Informelle Pflege, Karriere, Pflege, Vereinbarkeit, Verwaltung, Wernigerode

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