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Kreuzvalidierung eines Sturzindexes für Osteoporosepatienten
Projektbearbeiter:
Andreas Lauenroth, Kuno Hottenrott
Finanzierung:
Haushalt;
Hintergrund: Die sensomotorische Leistungsfähigkeit ist ein wesentlicher Prädiktor für die Sturzgefahr. Die Identifikation sturzgefährdeter Osteoporosepatienten und die Reduktion des Sturzrisikos stellen aktuell große Herausforderungen in Prävention und Rehabilitation dar (Werle & Zimber, 1999; Sinaki & Lynn, 2002; Tinetti, 2003). Fragestellung: Ziel dieser Untersuchung war es, einen selbst entwickelten Sturzindex (Schwesig et al., 2005a) mittels validierter Assessments, inbesondere des FES-I (Tinetti, 1994), zu überprüfen und ggf. zu modifizieren. Darüber hinaus galt es die Sensitivität und Spezifität der verwendenten Assessments zur Beurteilung der Sturzgefahr zu bestimmen. Methoden: In die prospektive Längsschnittuntersuchung wurden 228 Personen, 89 Gesunde und 139 Osteoporosepatienten (Durchschnittsalter: 68,0±9,7 Jahre), eingeschlossen. Im Abstand von einem Jahr wurden bzw. werden alle Probanden zweimal mittels DEXA und Posturographie untersucht sowie zu den Parametern Sturzgefahr (FES-I; eigenes Assessment), Sturzhäufigkeit, Sturzangst, Gleichgewichtsstörungen (Stoll, Most & Tegenthoff, 2004) und Lebensqualität (SF 12) befragt. Mittels Posturographie ist eine frequenzanalytische (Fourier-Analyse) Zuordnung der posturalen Subsysteme möglich (Schwesig et al., 2005b). Darüber hinaus wird von den Probanden ein Sturzkalender über den Untersuchungszeitraum geführt. Ergebnisse: Mittels Varianzanalyse und binärer logistischer Regression wurden die einzelnen Assessments zur Beurteilung der Sturzgefährdung auf die sturzrelevanten posturographischen Parameter geprüft. Dabei erwiesen sich zunächst retrospektiv (Studienende: August 2006) nur die Frequenzbereiche F 2-4 (peripher-vestibuläres System) und F 5-6 (somatosensorisches System) als prognostisch relevant. Ausgehend von der Sturzhäufigkeit im letzten Jahr zeigte die selbst entwickelte Frage zur Sturzgefährdung Sind Sie sturzgefährdet, d.h., stürzen Sie oft bzw. fühlen Sie sich unsicher im Alltag? die größte Sensitivität (67%) und Spezifität (79%). Überraschenderweise besitzt der Sturzindex F 2-4 eine größere Sensitivität (48% vs. 41%) und Spezifität (84% vs. 79%) als der Sturzindex F 5-6, obwohl sich dieser regressionsanalytisch als valider erwies. Osteoporosepatienten des Stadiums 3 schätzten Ihren Gesundheitszustand erwartungsgemäß signifikant schlechter ein als die Probanden im Stadium 0 (p=0.023) oder im Stadium 2 (0.002). Schlussfolgerung: Für die Bildung des Sturzindexes scheinen die Frequenzbereiche F 2-4 (peripher-vestibuläres System) und F 5-6 (somatosensorisches Systems) am geeignetesten zu sein. Der Frequenzbereich F 2-4 (peripher-vestibuläres Systems) ist immer dann von primärer Bedeutung, wenn direkt nach dem Phänomen Schwindel respektive Gleichgewichtsstörung gefragt wird. U.U. ist es sinnvoll beide Parameter in den Sturzindex zu implementieren.

Schlagworte

Osteoporose, Posturographie, Sturzindex

Publikationen

2007
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