Konrad Alt (1862-1922) und die ersten Patienten der Landesheil- und Pflegeanstalt Uchtspringe
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Lars Nyhoegen
Projekthomepage:
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Konrad Alt (1861-1922) wirkte u.a. als Vorstand der Ärztekammer Sachsen, engagierte sich in der traditionsreichen Magdeburger Medizinischen Gesellschaft (gegr.1848) und war einer der Wortführer für die Etablierung einer Medizinischen Akademie in Magdeburg bereits vor dem 1. Weltkrieg. Er gilt als einer der Reformer der Psychiatrie in Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts, der sich selbst in der Tradition Wilhelm Griesingers sah.Sein Name steht in der Psychiatriegeschichte für die Einführung der Familienpflege als neues, offenes Therapiekonzept. Der Lebens- und Bildungsweg des in Kirf an der Mosel geborenen Konrad Alt führte über die Stationen des Chemie- und Medizinstudiums in Würzburg, der Assistenzarzt- und Oberarzttätigkeit bei Prof. Eduard Hitzig in der Gründungsphase der psychiatrischen Universitätsklinik in Halle a/d. Saale und schließlich der Übernahme des Direktorats der 1894 neu entstehenden Landes- Heil- und Pflege-Anstalt Uchtspringe der Provinz Sachsen. Hier etablierte er Wärterdörfer in der Altmark, sorgte für eine Aufwertung des Pflegeberufs und zeichnete sich durch eine fundierte ärztliche Fort- und Weiterbildung aus, die wissenschaftlich-experimentelle Arbeiten im eigenst dafür eingerichteten Labor beinhalteten.Bislang gibt es noch keine wissenschaftliche Arbeit über Konrad Alt bzw. der Entstehung der Landes- Heil- und Pflege-Anstalt Uchtspringe.Die geplante Dissertation wird nicht in Form einer klassischen Ergobiographie entstehen, sondern berücksichtigt anhand der überlieferten Krankenakten der Gründungszeit die Sicht der Patienten. Die Aktenbestände, die für die Magdeburger Region als einzigartig bezeichnet werden können, enthalten neben der außergewöhnlichen Dokumentation von Patientenfotografien eine Fülle von sogenannten Ego Dokumenten - schriftliche Zeugnisse wie Briefe und Zeichnungen der Patienten und Angehörigen - die für die Rekonstruktion der Patientenperspektive einen herausragenden Wert besitzen.
Anmerkungen
Dissertationsprojekt
Schlagworte
Patientengeschichte, Psychiatriegeschichte
Kontakt
Prof. Dr. Eva Brinkschulte
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Lehrbereich Geschichte, Ethik und Theorie der Medizin
Leipziger Straße 44
39120
Magdeburg
Tel.:+49 391 6724340
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