Energieumsatz auf dem Minitrampolin
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Christine Kazmirzak,
Heiko Weirauch,
Kuno Hottenrott
Finanzierung:
Industrie;
Hintergrund / Fragestellung Das Minitrampolin wird bislang häufig in der Rehabilitation von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems eingesetzt. Während seine Wirksamkeit als sensomotorisches Trainingsmittel inzwischen belegt ist, ist die Evidenzbasierung bezüglich metabolischer Effekte unzureichend. Ziel dieser Untersuchung war es, den Energieumsatz (EU) auf dem Minitrampolin, Rad- und Laufbandergometer zu vergleichen. Methodik In die Untersuchung wurden 43 Personen, primär Sportstudierende (Durchschnittsalter: 25.4±4.2 Jahre), eingeschlossen (Männer: 67%). Die Probanden führten zunächst drei Bewegungsformen (1. beidbeiniges Springen, 2. Hampelmann, 3. wechselseitiger Kniehub), die eine ansteigende Beanspruchung implizierten (Dauer: jeweils drei Minuten), auf dem Minitrampolin aus. Hierbei wurden auf der Basis der Mittelung der letzten 30s jeder Belastungsstufe die maximalen Herzfrequenzwerte erfasst, die bei der anschließenden Radergometer- und Laufbandbelastung als Referenzwerte dienten (biologische Eichung). Die Bestimmung der Referenzleistung auf dem Radergometer und der Referenzgeschwindigkeit auf dem Laufband erfolgte mittels Stufentestdesign. Die Pausen zwischen den einzelnen Belastungen (Minitrampolin, Radergometer, Laufband) betrugen jeweils 11 Minuten, wobei die Belastungsreihenfolge (Radergometer, Laufband) randomisiert wurde. Neben dem EU und der Herzfrequenz (Hf) wurden die Parameter VO2max, RQ und Laktat erfasst. Ergebnisse Bei niedriger Beanspruchung (Hf: 123 min-1) ließen sich auf dem Minitrampolin die signifikant (EU: p<0.001) höchsten metabolischen Beanspruchungen (EU, VO2max, RQ) nachweisen. Bei mittlerer Beanspruchung (Hf: 143 min-1) fanden sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der VO2max und dem EU (p=0.073) zwischen den drei Belastungen. Bei hoher Beanspruchung (Hf: 157 min-1) zeigte sich ein indifferentes Bild. Hier war der EU bei der Radergometerbelastung am größten (p=0.185). Schlussfolgerung Das Minitrampolin stellt hinsichtlich der Stoffwechselwirksamkeit eine effektive Alternative zu den klassischen Ausdauerbelastungen, vor allem im niedrigen kardialen Belastungsbereich, dar. Insbesondere bei eingeschränkter kardialer (z. B. Herzinsuffizienz, Metabolisches Syndrom) oder orthopädischer (z. B. Arthrose, Rückenschmerz, Osteoporose) Belastbarkeit ist der Einsatz des Minitrampolins zu empfehlen.
Schlagworte
Energieumsatz, Laufbandergometer, Minitrampolin, Radergometer
Geräte im Projekt
Kontakt
Prof. Dr. René Schwesig
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Ernst-Grube-Str. 40
06120
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5571317
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