Die brandenburg-preußische Hochschulpolitik in der Frühphase der Universität Halle (1688-1740)
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Dr. Marianne Taatz-Jacobi
Finanzierung:
Die Untersuchung setzte sich zum Ziel, zwei gängige Prämissen in den Forschungen zur Universitätsgeschichte, zur Aufklärungsforschung und zur Pietismusforschung kritisch zu prüfen:
- Die erste Prämisse lautet, dass sich die Universität Halle seit ihrer Gründung durch ein besonders Profil ausgezeichnet habe, das mit den Schlagworten Aufklärung und Pietismus benannt wird. Die Universitätsgeschichte Halles gilt insbesondere in ihren ersten Jahrzehnten seit ihrer Gründung als Erfolgsgeschichte, und der Grund für diesen Erfolg wird darin gesehen, dass die Universität - also die in ihr korporierten Gelehrten - sich als Innovations- und Reformuniversität verstand, dass sie also bewusst andere Wege beschreiten wollte, als die bereits etablierten sogenannten Landesuniversitäten im Alten Reich.
- Die zweite Prämisse lautet, dass dieses spezifische Profil unmittelbar mit der Gründung der Universität einherging: Als ursächlich wurde hierfür der übereinstimmende Wille der politischen Akteure und der Vorstellungen des Christian Thomasius angenommen. Die Universität Halle, so die gängige Position, war als Reformuniversität geplant worden.
Um diese beiden Prämissen kritisch zu prüfen, erwies es sich als hilfreich, sich der Begriffe der Steuerungs- und der Governanceforschung zu bedienen, und mit Hilfe dieser Begriffe einen Frage- und Analysekatalog zu erstellen. Die hierbei verwendeten Konzepte stammen aus der Politikwissenschaft und der Soziologie, und sie dienen insbesondere zur Beschreibung und zur Analyse der Gegenwartsgesellschaft. Eine einfache Übertragung von deren Ergebnissen auf die Zeit um 1700 verbietet sich also. Hilfreich ist hingegen die Adaption des Fragekatalogs, mit denen heutige Probleme politischer Steuerung diskutiert werden: nach den jeweils involvierten Akteuren, nach "staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren", nach Steuerungsversuchen mit Hilfe etablierter Verfahrenswege und Institutionen oder aber außerhalb solcher institutionalisierten Kommunikationswege, nach hierarchischer Steuerung oder aber nach konsensorientierten Verfahren der Entscheidungsfindung, nach möglichen Folgekosten solcher Konsenslösungen zu Lasten nicht einbezogener Dritter, nach Erfolg und Misserfolg von Steuerungsimpulsen, nach nicht intendierten Folgen von Steuerungsimpulsen etc.
- Die erste Prämisse lautet, dass sich die Universität Halle seit ihrer Gründung durch ein besonders Profil ausgezeichnet habe, das mit den Schlagworten Aufklärung und Pietismus benannt wird. Die Universitätsgeschichte Halles gilt insbesondere in ihren ersten Jahrzehnten seit ihrer Gründung als Erfolgsgeschichte, und der Grund für diesen Erfolg wird darin gesehen, dass die Universität - also die in ihr korporierten Gelehrten - sich als Innovations- und Reformuniversität verstand, dass sie also bewusst andere Wege beschreiten wollte, als die bereits etablierten sogenannten Landesuniversitäten im Alten Reich.
- Die zweite Prämisse lautet, dass dieses spezifische Profil unmittelbar mit der Gründung der Universität einherging: Als ursächlich wurde hierfür der übereinstimmende Wille der politischen Akteure und der Vorstellungen des Christian Thomasius angenommen. Die Universität Halle, so die gängige Position, war als Reformuniversität geplant worden.
Um diese beiden Prämissen kritisch zu prüfen, erwies es sich als hilfreich, sich der Begriffe der Steuerungs- und der Governanceforschung zu bedienen, und mit Hilfe dieser Begriffe einen Frage- und Analysekatalog zu erstellen. Die hierbei verwendeten Konzepte stammen aus der Politikwissenschaft und der Soziologie, und sie dienen insbesondere zur Beschreibung und zur Analyse der Gegenwartsgesellschaft. Eine einfache Übertragung von deren Ergebnissen auf die Zeit um 1700 verbietet sich also. Hilfreich ist hingegen die Adaption des Fragekatalogs, mit denen heutige Probleme politischer Steuerung diskutiert werden: nach den jeweils involvierten Akteuren, nach "staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren", nach Steuerungsversuchen mit Hilfe etablierter Verfahrenswege und Institutionen oder aber außerhalb solcher institutionalisierten Kommunikationswege, nach hierarchischer Steuerung oder aber nach konsensorientierten Verfahren der Entscheidungsfindung, nach möglichen Folgekosten solcher Konsenslösungen zu Lasten nicht einbezogener Dritter, nach Erfolg und Misserfolg von Steuerungsimpulsen, nach nicht intendierten Folgen von Steuerungsimpulsen etc.
Kontakt
Prof. Dr. Andreas Pecar
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Emil-Abderhalden-Str. 26-27
06108
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5524290
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