Betriebsfamiliale Systeme am Beispiel der Hausmutter-Funktion 1945-1995. Eine hermeneutisch-interpretative Studie über das retrospektive Erleben ehemaliger Hausmütter in Häusern für "Kranke und Pflegebedürftige" in einer diakonischen Anstalt - Methodisch
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Hintergrund: Betriebsfamilien waren in Deutschland im 20. Jh. weit verbreitet. Bislang fehlten pflegehistorischeErkenntnisse, in welchen Phasen und Kategorien diakonietypische Hausmütter ihr Leben rückblickend wahrnahmen. Mit den Erkenntnissen sollten Chancen und Risiken gemeinsamen Lebens in Betriebsfamilien gezeigt werden um diese für Pflege- und Betreuungssituationen nutzbar machen zu können.
Methoden: Das Vorgehen folgte dem Stil der Grounded Theory. Es wurden 26 Oral History Interviews mit insgesamt 42 Zeitzeugen geführt. In vier dieser Interviews sowie einer fünftägigen teilnehmenden Beobachtung in einem Alten- und Pflegeheim wurden Vergleiche mit anderen Einrichtungen hergestellt um einen Kontrast zu erwirken.
Ergebnisse: Hausmütter haben im Rahmen ihrer meist Jahrzehnte dauernden Tätigkeit zwischen 1945-1995 folgende Phasen ihrer Entwicklung durchlaufen: 1. „Sich als Braut auf den Weg machen – geliehene Macht und Herrschaft“; 2. „Sich als Hausmutter verwirklichen – umgesetzte Macht und Herrschaft“ und 3. „Aus der Funktion der Hausmutter ausscheiden – verlorene und enttäuschte Macht und Herrschaft“. Hausmütter waren nicht nur Wirtschafterinnen, sondern auch Pflegende, die in ihrer Erinnerung oft unter mangelnder Anerkennung ihrer Funktion an der Seite des Diakons litten. Anhand der erinnerten Geschichte kann interpretiert werden, dass Hausmüttern mit der Kernkategorie: »Macht und Herrschaft« ein großes Potential oblag, Entscheidungen für die im Haus Lebenden zu treffen.
Schlussfolgerungen: Heute ist die diakonietypische Hausmutter-Funktion nicht mehr zeitgemäß. Fürsorge ist nicht selbstverständlich, Familienmodelle von heute müssen professionelle Pflege benennen und diese anerkennen.
Methoden: Das Vorgehen folgte dem Stil der Grounded Theory. Es wurden 26 Oral History Interviews mit insgesamt 42 Zeitzeugen geführt. In vier dieser Interviews sowie einer fünftägigen teilnehmenden Beobachtung in einem Alten- und Pflegeheim wurden Vergleiche mit anderen Einrichtungen hergestellt um einen Kontrast zu erwirken.
Ergebnisse: Hausmütter haben im Rahmen ihrer meist Jahrzehnte dauernden Tätigkeit zwischen 1945-1995 folgende Phasen ihrer Entwicklung durchlaufen: 1. „Sich als Braut auf den Weg machen – geliehene Macht und Herrschaft“; 2. „Sich als Hausmutter verwirklichen – umgesetzte Macht und Herrschaft“ und 3. „Aus der Funktion der Hausmutter ausscheiden – verlorene und enttäuschte Macht und Herrschaft“. Hausmütter waren nicht nur Wirtschafterinnen, sondern auch Pflegende, die in ihrer Erinnerung oft unter mangelnder Anerkennung ihrer Funktion an der Seite des Diakons litten. Anhand der erinnerten Geschichte kann interpretiert werden, dass Hausmüttern mit der Kernkategorie: »Macht und Herrschaft« ein großes Potential oblag, Entscheidungen für die im Haus Lebenden zu treffen.
Schlussfolgerungen: Heute ist die diakonietypische Hausmutter-Funktion nicht mehr zeitgemäß. Fürsorge ist nicht selbstverständlich, Familienmodelle von heute müssen professionelle Pflege benennen und diese anerkennen.
Schlagworte
Hausmütter
Kontakt

Prof. Dr. Johann Behrens
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Magdeburger Str. 8
06112
Halle (Saale)
Tel.:+49 163 3210000
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