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Aufgeklärte Religionstheorien
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Immanuel Kants Denken bildet den Gipfel der Aufklärung. An ihm kommt keine intellektuelle Selbstverständigung der Moderne vorbei. Das gilt für wissenschaftliches Erkennen als kategorial formierte Erfahrung und für Moral mit ihrem Grundakkord von Autonomie und Menschenwürde. Auch in die Religion wirken Kants Grundsätze der Aufklärung hinein: Selbstdenken und eigener Verstandesgebrauch. Das führt zu Konflikten mit überkommenen Religionsauffassungen, wenn sie im Schema von göttlicher Autorität und menschlichem Gehorsam gehalten sind. Die Kirche und ihre Lehre müssen sich Kants schroffer Unterscheidung von Dienst und Afterdienst Gottes stellen. Ins Zentrum wahrer Religion rücken danach moralische Gesinnungen und Taten. Ihr Kriterium ist das Sittengesetz, das für Gott wie Mensch gleichermaßen gilt. Damit fällt eine simple Hierarchie von Gott oben und dem Menschen unten , in der der Mensch mit passiv-devoter Erwartung auf göttlichen Gnadenpaternalismus rechnet, um sich aller heilsrelevanten Selbsttätigkeit zu entheben. Zudem macht Kant die Einsicht geltend, dass immer Menschen von Gott reden und nicht Gott selbst. Wenn dies, wie etwa in heiligen Schriften, der Fall sein soll, liegt ein Zirkelschluss zugrunde. Denn daß es Gott ist, der in der Bibel geredet habe, lasse sich für den biblischen Theologen wiederum nur aus der Bibel beweisen. Schon mit diesem Zirkel verwickeln sich Theologie und Religion unweigerlich in einen streitigen Diskurs mit der Vernunft. In Konfrontation mit der Vernunft werde es keine Religion auf Dauer aushalten. Dieser aufklärerische Optimismus ist mit Kants Vernunftverständnis tief verwoben.

Schlagworte

Deutscher Idealismus, Religion, Religionsphilosophie, Religionstheorie, klassische deutsche Philosophie
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