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Eine Analyse zur Akzeptanz und zur Ablehnung von Transparenzsystemen unter Lebensmittelkontrolleuren und Lebensmittelunternehmern
Projektbearbeiter:
Anica Fietz
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Aus Regulierungssicht verursacht ein Verstoß gegen eine bestehende Vorschrift einen externen Effekt, der durch diese Vorschrift ursprünglich verhindert werden sollte. Aus einer Rational-Choice-Perspektive ist die Wahrscheinlichkeit von Verstößen umso höher, je mehr Kosten durch den Regelbruch gespart bzw. je mehr betrügerische Zusatzerlöse erzielt werden können. Gleichzeitig nimmt die Verstoßwahrscheinlichkeit mit zunehmender Aufdeckungswahrscheinlichkeit und Sanktionshöhe ab. Zudem können Bindungen an soziale Normen als protektive Faktoren gegen ökonomische Versuchungen angesehen werden. Das Design von Steuerungsmaßnahmen, die Verhaltensrisiken reduzieren und eine Präventionswirkung entfalten, erfordert ein gutes Verständnis der Entscheidungssituationen und Präferenzen von Lebensmittelunternehmern. Durch die statistische Analyse von amtlichen Kontrollergebnissen und die Befragung von Lebensmittelunternehmen hat unser erstes Projekt zu einem besseren Verständnis von Fehlverhalten auf Restaurant und Einzelhandelsebene beigetragen. Unsere Ergebnissen zeigen, dass neben materiellen Motivationen auch soziale und psychologische Faktoren Gesetzeskonformität beeinflussen. Weiterhin finden wir Hinweise, dass die Berliner Smileysysteme (als Pilotprojekte für verpflichtende Transparenzsysteme in Deutschland) wichtige Anreize entfalten, die gesetzestreues Verhalten fördern. Trotz dieser positiven Ergebnisse opponieren Transparenzgegner, aus den Reihen der Unternehmer, der Lebensmittelüberwachung und auch Politiker gegen diese Systeme. Dieser Widerstand führte zur Einstellung des Berliner Smileys im Jahr 2014. Aus dieser Tatsache ergeben sich nun neue polit-ökonomische Forschungsfragen: Welche Hauptfaktoren bedingen die Ablehnung bzw. Befürwortung von Transparenzsystemen und wie wirken sie sich aus? Aus dem Verständnis der Gründe für die Ablehnung können Maßnahmen entwickelt werden, die das Potential haben, die Befürwortung solcher Systeme zu steigern (bspw. Informationskampagnen, Anpassung der Parameter der Transparenzsysteme). Demzufolge werden wir die Faktoren analysieren, die aus Sicht der Lebensmittelunternehmer und der Lebensmittelkontrolleure die Ablehnung bzw. Unterstützung von Transparenzsystemen bedingen. Zudem werden wir analysieren, welche Maßnahmen aus Sicht der Kontrolleure am geeignetsten scheinen, das Verhalten der Unternehmer effektiv und effizient in die gewünschte Richtung zu lenken.
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