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AcceptEE - Akzeptanzfördernde Faktoren erneuerbarer Energien
Finanzierung:
Bund;
In Städten wie im ländlichen Raum und quer durch alle Bildungs-, Einkommens- und Altersgruppen befürwortet die Bevölkerung die Ziele der Energiewende und wünscht sich nachhaltigen Klimaschutz. Allerdings wird eine unzureichend koordinierte Umsetzung der Energiewende ebenso bemängelt wie eine als ungerecht empfundene Kostenverteilung. Auch den Ausbau erneuerbarer Energien bewertet die Bevölkerung unterschiedlich: Während Solarenergie auf Dächern allgemein Akzeptanz findet, kommt es zu Spannungen, wenn es um die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen (Solaranlagen), Windenergieanlagen an Land und auf See oder von Biogasanlagen geht. Insbesondere in Regionen, in denen Windenergieanlagen geplant sind, treten Bedenken auf, teilweise Widerstand, hinsichtlich Naturschutzanliegen sowie AnwohnerInneninteressen. Auf die Frage, unter welchen Bedingungen Erneuerbare-Energien-Anlagen (EE-Anlagen) vor Ort akzeptiert werden, gibt es keine einfachen Antworten. Wie sich Solar-, Windenergie- oder Biogasanlagen im direkten Umfeld auswirken, können am besten Menschen beurteilen, die als AnwohnerInnen tagtäglich Erfahrungen damit machen. Projektziel war es, diese Erfahrungen und das Wissen von ExpertInnen zusammen zu bringen, um ein möglichst präzises Bild vom Leben mit erneuerbaren Energien zu zeichnen. Im Rahmen unserer Studie wurden erstmals die Akzeptanzfaktoren "Naturschutz" und "Interessen der AnwohnerInnen" miteinander verglichen sowie Erfahrungen mit Solar, Windenergie- und Biogasanlagen einbezogen.
Um dies zu ermöglichen, förderte das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit unsere Studie zur Akzeptanz des naturverträglichen Ausbaus erneuerbarer Energien. Diese Broschüre fasst auch die Ergebnisse dieser Studie zusammen. Außerdem enthält die Broschüre praktische Hinweise für BürgerInnen, in deren Umfeld Anlagen geplant sind oder die selbst Projekte anschieben möchten, sowie weiterführende Informationen zu Leitfäden und Unterstützungsangeboten für AkteurInnen in den Bereichen Planung- und Naturschutz.

Anliegen und methodisches Vorgehen: Der Schutz von Arten, AnwohnerInnen und Landschaft sowie die Meinungen verschiedener AkteurInnen berühren eine Vielzahl unterschiedlicher Themen diverser Fachrichtungen. Um dieser Komplexität gerecht zu werden, waren an unserer Studie WissenschaftlerInnen aus den Disziplinen Umweltpsychologie, Umweltplanung und Nachhaltigkeitsforschung sowie aus den Politik- und Verwaltungswissenschaften beteiligt.

Zunächst fassten wir bereits vorliegende Forschungsergebnisse in einem Akzeptanzmodell zusammen. Es folgte eine Befragung in drei Regionen, in denen sowohl Windparks als auch Biogas- und Solaranlagen betrieben werden, die "Regionenbefragung". Die Suche nach aussagekräftigen Untersuchungsräumen führte uns an Orte, die sich in ihren Eigenschaften ergänzen: Neuenkirchen im Kreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein), Heldrungen im Kyffhäuserkreis (Thüringen) sowie die Stadt Lauterstein im Stauferland (Landkreis Göppingen, Baden-Württemberg). So liegen im Umreis von Neuenkirchen gleich mehrere Windparks, in Heldrungen grenzt der Windpark an das circa 35 Quadratkilometer große Fauna-Flora-Habitat "Hohe Schrecke", und in Lauterstein stehen 16 Windenergieanlagen in einem forstwirtschaftlich erschlossenen Fichtenwald.

An allen drei Orten haben wir im Laufe des Jahres 2018 lokale ExpertInnen und AnwohnerInnen befragt. Im Rahmen der ExpertInnenbefragung wurden insgesamt mehr als 30 an den Ausbauvorhaben beteiligte Personen interviewt, darunter politisch Verantwortliche, ProjektentwicklerInnen, EigentümerInnen der Ausbauflächen und Anlagen, MitarbeiterInnen der örtlichen Umwelt- und Bauämter und Naturschutzbehörden sowie VertreterInnen von Bürgerinitiativen und von Natur- und Umweltschutzverbänden. In der AnwohnerInnenbefragung thematisierten wir die Bürgerbeteiligung, wirtschaftliche Teilhabe an dem Projekt, den Ablauf der Planungs- und Genehmigungsprozesse, die Umweltverträglichkeit der örtlichen Anlagen in Bezug auf Natur, Mensch und Landschaft sowie die bisherige Umsetzung der Energiewende.

In Neuenkirchen, Lauterstein und Heldrungen nahmen jeweils zwischen 44 und 64 BürgerInnen im Alter von 18 bis 84 Jahre an der Befragung teil. Insgesamt befragten wir 158 Personen, davon 42 Prozent Frauen und 58 Prozent Männer. Ein Großteil der Befragten wählten wir nach dem Zufallsprinzip aus und sprachen sie direkt an, ein kleinerer Teil meldete sich nach Aufrufen in der Lokalpresse. Etwa drei Viertel der Gespräche konnten im direkten Kontakt vor Ort geführt werden, etwa ein Viertel der Befragten beantwortete unsere Fragen online. Um verlässliche, aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, haben wir die Ergebnisse unserer Regionenbefragung mit anderen Befragungsergebnissen verglichen, die auf Basis abweichender Methoden in anderen oder den gleichen Regionen durchgeführt wurden.

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