Beraten - Bilden - Backen. Weiterbildungsmentor*innen im Bäckerhandwerk (BackWeiter)
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Dr. Stefan Brämer
Finanzierung:
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt;
Das Bäckerhandwerk (Jahresumsatz 2023: 17,55 Mrd. Euro, ca. 1,9 Mill. Euro pro Betrieb) in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. So sank die Zahl der Handwerksbäckereien in den letzten 60 Jahren von rund 55.000 im alten Bundesgebiet auf 9.242 Betriebe im heutigen Deutschland. Die Anzahl der Beschäftigten im Bäckerhandwerk entwickelte sich rückläufig. Im Jahresdurchschnitt waren ca. 235.2000 Personen im Bäckerhandwerk beschäftigt. Die durchschnittliche Mitarbeiter*innen-Anzahl liegt bei 25,4. Der Organisationsgrad der deutschen Bäcker*innen liegt bei etwa 53%. Die aktuellen Auszubildendenzahlen für das Bäckerhandwerk spiegeln deutlich die Herausforderungen für das Bäckerhandwerk bei der Nachwuchssuche wider. Im letzten Jahr nahm sowohl der Lehrlingsbestand der Bäcker*innen als auch die Anzahl der Fachverkäufer*innen ab. Insgesamt bot das Bäckerhandwerk im Jahr 2023 9.863 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz. Dabei entfielen auf den Ausbildungsberuf Bäcker*in 3.962 Auszubildende und auf den Ausbildungsberuf Bäckereifachverkäufer*in 5.901 Auszubildende. Das Bäckerhandwerk hat zunehmend Schwierigkeiten, qualifizierte Fachkräfte zu finden bzw. Jugendliche für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Gleichzeitig ist die Unternehmensnachfolge im Bäckerhandwerk eine bedeutende Herausforderung, die viele Bäckereien in Deutschland betrifft. Die Problematik ergibt sich aus verschiedenen Faktoren, die sowohl mit den spezifischen Anforderungen des Handwerks als auch mit allgemeinen demografischen und wirtschaftlichen Trends zusammenhängen. Hier könnten Weiterbildungsmentor*innen (WBM) eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung diesen Herausforderungen spielen. Weiterbildungsmentor*innen (WBM) beraten, begleiten, unterstützen und motivieren Kolleg*innen (insbesondere mit negativen oder fehlenden Bildungserfahrungen) bei deren Qualifizierung und schaffen damit auch Beteiligung und Akzeptanz bei notwendigen Veränderungsprozessen. Der Fokus liegt darauf, individuelle Stärken, Schwächen, Interessen und Ziele zu erkennen und darauf basierend geeignete Lernstrategien, Bildungsmaßnahmen oder Kurse zu empfehlen. Ein WBM fungiert somit als strategische*r Partner*in, der dabei hilft, Weiterbildung effektiv und zielgerichtet umzusetzen, um persönliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten zu maximieren. Die Integration eines WBM in einen Betrieb oder auf überbetrieblicher Ebene bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl die Entwicklung der Mitarbeiter*innen als auch den Erfolg des Betriebs positiv beeinflussen können. Hier setzt das BackWeiter Vorhaben an, da es sowohl Etablierungs- als auch den Punkt Qualifizierungsmaßnahmen für WBM fokussiert. Für die Etablierungsmaßnahme bedeutet das, dass die WBM sowohl auf betrieblicher (z.B. Bäckereien) als auch auf über- bzw. außerbetrieblicher Ebene und zwar ganz konkret in den Akademien des Deutschen Bäckerhandwerks sowie in den Landesinnungen und -verbänden angesiedelt werden. Diese werden dann auf betrieblicher Ebene unterstützend tätig. Durch die Einbindung von nachweislich einschlägigen regionalen oder branchenspezifischen Akteur*innen im Kontext der beruflichen Weiterbildung im Bäckerhandwerk in unser Verbundvorhaben können WBM zur Unterstützung mehrerer Betrieben sowohl einer Region (u.a. ADB) als auch einer Branche (u.a. ZDB) über- bzw. außerbetrieblich etabliert werden. Gleichzeitig entwickelt und erprobt BackWeiter ein auf eine regionale oder branchenspezifische Bedarfslage abgestimmtes Curriculum zur Qualifizierung von WBM im Bäckerhandwerk. Die Qualifizierung berücksichtigt Vereinbarkeitsbelange sowie Aspekte der Durchlässigkeit und beinhaltet grundlegende und vertiefende Kenntnisse und die laufende Begleitung der zu qualifizierenden WBM. Weiterbildungsmentor*innen bieten dem Bäckerhandwerk immense Vorteile, darunter die Förderung der Mitarbeiter*innen-Kompetenzen, die Bewahrung traditioneller Werte, die Integration moderner Technologien sowie die Sicherung des Betriebserfolgs und Unternehmensnachfolge. Besonders in einer Branche, die auf Qualität, Innovation und Kundennähe angewiesen ist, trägt ein*e Mentor*in entscheidend dazu bei, den Betrieb langfristig wettbewerbsfähig und erfolgreich zu halten sowie Fachkräfte nachhaltig zu gewinnen, weiterzubilden und zu binden.
Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unter dem Förderkennzeichen XXX gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei den Projektverantwortlichen.
Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unter dem Förderkennzeichen XXX gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei den Projektverantwortlichen.
Kooperationen im Projekt
Kontakt
Prof. Dr. Frank Bünning
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Humanwissenschaften
Institut I: Bildung, Beruf und Medien
Zschokkestraße 32
39104
Magdeburg
Tel.:+49 391 6716933
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