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Landschaften im Wandel: Vom Humor und/oder der Politik zum Humor als Politik
Projektbearbeiter:
M.A. Daniel Beck
Finanzierung:
Haushalt;
Die Sozialwissenschaften und andere Disziplinen haben in letzter Zeit die komische Seite der Politik als Thema entdeckt, das wissenschaftliche Aufmerksamkeit verdient. Von besonderem Interesse ist der Trend, strategischen Humor in der politischen Kommunikation, in Kampagnen oder bei Angriffen auf den Gegner einzusetzen, vor allem in Zeiten von Unsicherheit, Krise und Autokratisierung. Humor wird seit langem mit Widerstand und als Waffe der Schwachen assoziiert, weshalb ihm oft positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Während er früher als revolutionär galt, wird er aufgrund seiner entmutigenden und verschleiernden Wirkung zunehmend als konterrevolutionär angesehen. So interessieren sich Forscher zunehmend für Strategien, die Satire und Komik einbeziehen und die eine Schlüsselrolle bei der Umgestaltung der öffentlichen Sphäre und der Selbstdarstellung neuer autoritärer und populistischer Führer spielen, denen zugeschrieben wird. Andere haben begonnen, die Rolle von Emotionen im Humor zu untersuchen, der von politischen Führern, Bewegungen und Parteien eingesetzt wird. Insgesamt möchte das Projekt zu diesem verstärkten Interesse beitragen, indem es Forschungsarbeiten zusammenführt, die die (neue) Rolle und Funktion des Humors in der öffentlichen Kultur und Politik untersuchen.
Unter anderem sind die folgenden Fragen von Interesse:

Wie können verschiedene Disziplinen zu einer Systematisierung der unterschiedlichen Stile und Genres des Humors beitragen?
  • Was können wir aus einer performativen Sichtweise des Humors lernen?
  • [Wie kann politischer Humor aus einer ästhetischen Perspektive in Performance und Populärkultur untersucht werden? [Wie hängt Humor mit der Debatte über Emotionen in der politischen Kommunikation zusammen und wie kann Humor Emotionen auslösen?
  • Was lässt sich über die Rolle von Satirikern und Komikern in der Politik sagen?
  • [Wie lässt sich Humor in theoretische Konzepte wie Karneval, Populismus, Autoritarismus, Liberalismus einbinden?
  • Wie wird Humor von den Mächtigen in Politik, Gesellschaft und verschiedenen Formen von Organisationen als eine Form der Verteidigung/Isolierung gegen Kritik eingesetzt?
  • [Wie trägt Humor zur Verunsicherung und (De-)Legitimation von (politischen) Ideen bei? [Wie kann die in letzter Zeit erfolgreiche Figur des Trickbetrügers und Clowns mit Legitimität verbunden werden?
  • Wie hängt Humor mit Fake News, Post-Truth, Aufmerksamkeit und Shareability zusammen?
  • Wie funktioniert Humor in Krisenzeiten? Verringert oder erhöht politischer Humor die Unsicherheit und die ontologische Sicherheit?
  • [Was leistet Humor in Zeiten von Unsicherheit und Autokratisierung und wie funktioniert er in Debatten? [Wie kann die sich verändernde Landschaft des Humors im öffentlichen Raum auf Bereiche wie Konfliktlösung, Toleranz, Feminismus, Antirassismus und Migration übertragen werden?

Das Projekt ist interdisziplinär angelegt und wir hoffen, Wissenschaftler anzusprechen, die sich mit Fragen zur Politik und Konstitution des Humors aus verschiedenen Disziplinen wie Politikwissenschaft, Soziologie, Linguistik, Literaturtheorie, visueller Anthropologie sowie Film- und Medienwissenschaft und visueller Kultur beschäftigen. Das Endergebnis sollte eine Sonderausgabe in einer führenden internationalen Fachzeitschrift mit Peer Review sein.
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