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DFG-Forschungsgruppe HELICAP: FOR 2959 (WP2)
Projektbearbeiter:
M.Sc. Claudia Hasenpusch, M.Sc. Paula Kuper, Antonia Sprenger
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Nicht reproduzierbare und widersprüchliche Ergebnisse der Gesundheitsforschung können zu Verunsicherung bei Gesundheitsprofessionellen und der Öffentlichkeit führen. Die Methodik der Evidenzsynthese mittels systematischer Übersichtsarbeiten (engl. systematic reviews, SR) wirkt diesem Problem entgegen. SRs (und Leitlinien) verlieren in Feldern dynamischer Forschungstätigkeit wie der frühkindlichen Allergieprävention (FKAP) und Interventionen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz (GK) schnell an Aktualität. Lebende systematische Übersichtsarbeiten (engl. living systematic reviews, LSRs) können die Lücke zwischen aktuellem Wissenstand und praktischer Umsetzung schließen, indem SRs zu Interventionsstudien kontinuierlich aktualisiert werden. Etablierte Methoden der Evidenzsynthese bieten jedoch nur begrenzte Analysemöglichkeiten. Die Meta-Analyse individueller Teilnehmendendaten entwickelte sich als Goldstandard, um Fragestellungen jenseits durchschnittlicher kausaler Effekte wie z.B. zu Heterogenität oder Publikationsverzerrungen zu bearbeiten. Die Translation von Erkenntnissen in die Praxis bleibt jedoch eine große Herausforderung, die bei GPs und Eltern häufig durch Zugangsbarrieren und Verständnisprobleme erschwert wird. Daher ist ein Evidenz-Ökosystem erforderlich, das kontinuierlich Ergebnisse integriert und eine nachhaltige sowie benutzerfreundliche Datenbank bereitstellt. TP2 wendet das Paradigma der Evidenzsynthese auf FKAP und GK an. Konkrete Ziele sind (1) die Aktualisierung von SRs (anknüpfend an die erste Förderphase) sowie Erweiterung des Evidenz-Ökosystems mit Unterstützung der Epistemonikos-Stiftung, (2) die Durchführung von Meta-Analysen individueller Teilnehmendendaten für orale Interventionen wie z. B. Beikosteinführung und hydrolysierte Säuglingsnahrung. Zudem werden (3) das LSR zu Interventionen zur Verbesserung der COVID-19-bezogenen GK fortgesetzt, (4) ein LSR zu FKAP-bezogenen GK etabliert und (5) Zusammenfassungen der Ergebnisse in einfacher Sprache (engl. plain language summaries, PLS) mittels eines partizipativen Forschungsansatzes erstellt. Ein besonderer Fokus wird auf die Aufdeckung von Publikationsverzerrungen gelegt werden, vor allem in Feldern mit starkem Industrieeinfluss. In Jahr 1 werden Datenaustauschvereinbarungen für die Meta-Analysen getroffen, im 2. und 3.Jahr erfolgen die Analysen. Parallel dazu werden PLS zu allen LSR-Themen entwickelt und auf einer interaktiven Website bereitgestellt. TP2 wird ein lebendiges Evidenz-Ökosystem zu FKAP, FKAP-GK und COVID-19-GK erstellen. Es ist eng mit TP1-Interessenskonflikte verknüpft, innerhalb dessen die Evidenzen zu FKAP-Interventionen mit den in der ersten Förderphase identifizierten Leitlinien abgeglichen werden. Zudem ist TP2 mit TP3-Gesundheitsprofessionelle, TP5-Nutzerbedürfnisse und TP7-Planetare Gesundheit verbunden, die edukative und systembezogene Interventionen zur Verbesserung des FKAP-Wissens und der GK entwickeln und pilotimplementieren.
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