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Helmut-Schmidt-Programm (Public Policy and Good Governance, PPGG)
Finanzierung:
Der konsekutive Studiengang Peace and Conflict Studies (PACS) an der Otto-von-Guericke Universität (OVGU) ist ein zweijähriger, englischsprachiger Masterstudiengang, der zum Ziel hat junge Fach- und Führungskräfte aus der gesamten Welt auf berufliche Tätigkeiten in (Post-)Konfliktregionen vorzubereiten, die zur Etablierung und Stärkung von Governance- und zivilgesellschaftlichen Strukturen beitragen. Er vermittelt international anerkannte Kenntnisse auf Niveau 7 des europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen und war von 2005 bis 2019 Teil der EPOS-Förderlinie. Der Fokus des Studiengangs liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit Konfliktursachen und lösungsorientierter Policy-Entwicklung für den Aufbau von staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen in Post-Konfliktregionen. Dabei spielen Konfliktanalysen über die Heimatregionen der Studierenden ebenso eine Rolle wie die Themenkomplexe Human Security, Regional Governance und Nachhaltigkeit, Security und Development Policy, Good Governance und Entwicklungszusammenarbeit. Alleinstellungsmerkmal des Studiengangs ist dabei die praktische Vermittlung von Fähigkeiten im Bereich der angewandten Mediation und Conflict- und Security Governance. Diese Schwerpunkte ermöglichen es unseren Studierenden, am Ende ihres Studiums als Fach- und Führungskräfte an der Lösung Governance-relevanter Probleme gestaltend mitwirken zu können.
Der Studiengang vermittelt den Studierenden durch die Analyse von konkreten Konflikten aus ihren Heimatregionen das theoretische Wissen und die Fähigkeiten diese Konflikte nach ihrer Heimkehr durch die Entwicklung von Governance- und zivilgesellschaftlichen Strukturen praktisch zu bearbeiten. In diesem Studiengang werden zentrale Fragen zum Aufbau von gesellschaftlichen und staatlichen Strukturen in Konfliktregionen gestellt: Wie können lokale Akteure in (Entwicklungs-)Prozesse und Governancestrukturen eingebunden werden? Welche globale Verantwortung und welche Möglichkeiten haben westliche Staaten bei der Kooperation mit Entwicklungs- und Schwellenländern? Wie können globale und regionale Akteure zu Security Governance beitragen? Wie müssen Konfliktlösungsansätze entworfen sein, um langfristig wirksame Governancestrukturen zu unterstützen? Wie können internationale Akteure und Regime in die Prozesse mit eingebunden werden? Mit PACS bieten wir daher eine ideale Ergänzung der Themenpallette der Helmut-Schmidt-Studiengänge um eine Security- und Conflict Governance-Perspektive und einen klaren Mehrwert durch unsere Fokussierung auf die grundlegenden Voraussetzungen für den Aufbau nachhaltiger Strukturen. Gleichzeitig sind die alternativen Zugänge der anderen Studiengänge zu Public Policy und Good Governance für uns eine Bereicherung, da wir so Perspektiven erfahren können, zu denen für uns sonst wenig Zugang besteht, sodass es hier im Sinne der Multiperspektivität zu einer gegenseitigen Befruchtung kommen wird.
Die im Rahmen der EPOS-Förderung erreichten Ziele des Studiengangs umfassen: 1.) Implementierung einer neuen Studien- und Prüfungsordnung mit neuen Schwerpunkten im Bereich der regionalen Governance sowie die erfolgreiche Umstellung des Studiengangs auf Englisch zum Wintersemester 2017/18. 2.) Seit 2004 13 Abschlussjahrgänge mit 262 Absolvent*innen, die vielfältige verantwortungsvolle, internationale Karrierewege eingeschlagen haben[1]. 3.) Signifikanter Ausbau der Alumniarbeit mit der Implementierung von Alumnitreffen, einer Alumnidatenbank, Newslettern und Alumniumfragen[2]. 4.) Neues Marketingkonzept mit verstärktem Fokus auf soziale Medien und den Onlineauftritt (www.pacs.ovgu.de) sowie dem Design und der Realisierung eines neuen Logos und eines neuen Flyers[3].Wir erhoffen uns aus der neuen Förderung eine umfassendere, nachhaltige Internationalisierung des Studiengangs. Internationalisierung bedeutet in diesem Kontext zwei Dinge: zum einen sollen Menschen aus Deutschland und ganz speziell aus Sachsen-Anhalt für Aufgaben im Bereich der internationalen Konfliktbearbeitung ausgebildet werden, zum anderen sollen auch Studierenden aus anderen Regionen der Welt, insbesondere aus Entwicklungs- und Schwellenländern, die Gelegenheit erhalten, von der interdisziplinären, theoretisch fundierten und praxisnahen akademischen Bildung des Studiengangs zu profitieren. Somit bewegt sich das Programm an den Schnittstellen von Lokalem und Globalen. So werden beispielsweise die transnationalen Fragen im Bereich der International Public Policy und Global Governance besprochen, um sie dann in den Kontext lokaler und regionaler Governance einzuordnen, Problematiken und Themen wie Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalität in Sachsen-Anhalt eingeschlossen.
Mit der kompletten Umstellung des Programms auf Englisch, haben sich die Bewerber*innenzahlen aus Entwicklungs- und Schwellenländern enorm erhöht[4]. Viele dieser höchst geeigneten Bewerber*innen haben jedoch ohne Förderung keine Möglichkeit den Aufenthalt in Deutschland zu finanzieren. Dies ist nicht nur ein Verlust für die internationalen Bewerber*innen und deren Herkunftsregionen, sondern auch für unsere inländischen Studierenden und den hiesigen Standort. Für die inländischen Studierenden gilt, dass diese stark vom Austausch und der Vernetzung mit den internationalen Kommiliton*innen profitieren und somit auch ansonsten unerschlossene Kompetenzen erwerben. Dies zeigt sich bereits in einem stabilen Alumninetzwerk des Studiengangs. Durch eine weitere Förderung wird dieses Netzwerk auch für die (internationalen) Alumni*ae des Studiengangs profitabler und es wird dadurch attraktiver, den Kontakt zum Studiengang aufrecht zu halten oder wieder aktiv zu suchen. Des Weiteren erhoffen wir uns durch eine Förderung, die Alumniarbeit auszubauen, z.B. durch die Weiterführung und Intensivierung der jährlich stattfindenden PACS-Alumnitreffen oder der verstärkten Nutzung des DAAD-Alumniportals - Ziele, die ohne diese Förderung nicht im selben Maße realisierbar wären. Jenseits dieser Vernetzung erhoffen wir uns aus der Förderung zudem einen verstärkten Austausch mit den anderen Studiengängen der Förderlinie, die auch für unsere Studierenden komplett neue interdisziplinäre Perspektiven insbesondere im Rahmen der AGEP eröffnen. Des Weiteren bietet die Förderung die Chance zur Organisation von thematischen Workshops und zur Partizipation an Summer Schools, die die überfachlichen Qualifikationen der Studierenden weiterentwickeln. So haben wir in der Vergangenheit eine Vielzahl sehr positiv aufgenommener Workshops zu Themen wie gewaltfreier Kommunikation, UN-Klimaverhandlungssimulationen, Wasserkonflikten und eine Winter School zum Thema Zwangsmigration aus Afrika durchgeführt. Diese wurden auch von zahlreichen Studierenden anderer AGEP-Studiengänge besucht.
Ferner erhoffen wir uns aus einer Förderung eine weitere Erhöhung der internationalen Sichtbarkeit des Studiengangs und dadurch eine erhöhte Attraktivität des Universitätsstandortes Magdeburg und des Landes Sachsen-Anhalt. Durch diese gesteigerte Attraktivität werden weitere internationale Kooperationen mit Universitäten und außeruniversitären Akteuren erleichtert, wovon der Studiengang wiederum profitieren würde.

Zusammengefasst haben wir folgende Ziele im Falle einer Förderung:
Kurzfristig (bis 2024):
· Vernetzung mit mindestens fünf anderen Studiengängen auf lokaler und nationaler Ebene (z.B. Anerkennung von CPs, Workshops, Co-Teaching)
· Eröffnung von neuen interdisziplinären Perspektiven (mind. ein interdisziplinärer Workshop pro Jahr)
· Förderung von mehr hochqualifizierten internationalen Bewerber*innen (Ziel: 50% int. Studierende)
Mittelfristig (bis 2029):
· Stärkung von überfachlichen Qualifikationen (Diversifizierung des Praktikumsnetzwerkes auf mind. 10 Partnerorganisationen aus der Region)
· Ausbau des Alumnikonzepts (mind. drei Alumnivorträge pro Jahr, jährliche Steigerung der Quote aktiver Alumni*ae)
· Internationalisierung des Studiengangs mit Strahlkraft in das Bundesland Sachsen-Anhalt (5 weitere internationale Kooperationsinstitutionen)
Langfristig (bis 2034):
· Ausweitung der internationalen Sichtbarkeit des Studiengangs (Nutzer*innenstatistiken der Website)
· Erhöhung der Attraktivität des Universitätsstandortes Magdeburg und des Landes Sachsen-Anhalt
· Mitarbeit an der Etablierung der von der AGEP angedachten Zertifikats zu Sustainable Development

Die Situation des Studiengangs hat sich in den letzten Jahren enorm zum Positiven entwickelt. Nachdem, im Rahmen einer groß angelegten Kürzungsenscheidung des Landes, noch 2015 die Zukunft des Studiengangs ungewiss war, gehört er heute zu den Aushängeschildern der Universität. Dies wird etwa in der der hervorragenden Personalsituation deutlich. Diese ist mit der Neubesetzung der W3-Professur für Internationale Beziehungen mit Prof. Dr. Alexander Spencer, der mit seinem Fokus auf Security Governance, Terrorismus und Konfliktforschung hervorragend in das Profil des Studiengangs passt, gesichert. Darüber hinaus rücken die neue, eng kooperierende Professur für Nachhaltige Entwicklung mit Prof. Dr. Michael Böcher und dessen Schwerpunkt auf Policy-Analyse und Regional Governance sowie die Professur für Regieren im Europäischen Mehrebenensystem mit Prof. Dr. Eva Heidbreder den Studiengang deutlich in den Kernbereich des Helmut-Schmidt-Programms. Zudem ist auch das Kollegium des Studiengangs gewachsen, insbesondere auch um Lehrende mit Regionalexpertise und eigener Erfahrung in Entwicklungsländern sowie in der praktischen Konfliktarbeit[5]. Ferner wurden das Studiengangsportfolio in der überarbeiteten und bereits akkreditieren Studienordnung[6]diversifiziert und die berufspraktischen Bezüge in den Modulen zu Forschungsmethoden (PM 5) und Konfliktmanagement (PM 3 & PM 4) vertieft. In diesem Zuge erfolgte auch die Umstellung des Programms auf Englisch als Studiengangssprache mit vereinzelten ergänzenden deutschsprachigen Veranstaltungen im Wahlpflichtbereich. Aus diesen Weiterentwicklungen resultierend ist der Studiengang der gefragteste Masterstudiengang der Fakultät für Humanwissenschaften und wurde in der Publikation der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu Internationalisierung und Mehrsprachigkeit von Studium und Lehre als Best-Practice Beispiel porträtiert[7].

[1]Siehe Anlage: Alumniprofile
[2]Siehe Anlagen: Newsletter und Alumniumfrage
[3]Siehe Anlage: Studiengangsflyer
[4]Siehe Anlage: Bewerber*innenstatistiken
[5]Siehe Anlage: thematische Publikationsliste der Lehrenden im Studiengang PACS
[6]Siehe Anlagen: Studien- und Prüfungsordnung und Modulhandbuch
[7]Siehe Anlage: Best-practice Manual der Hochschulrektorenkonferenz
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