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DFG-Forschungsgruppe HELICAP: FOR 2959
Projektbearbeiter:
Eva-Maria Skiba
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Die Stärkung der Gesundheitskompetenz (GK) ist ein prioritäres Public Health (PH)-Handlungsfeld in Deutschland. Es zeigt sich, dass höhere GK mit besserer Gesundheit in Zusammenhang steht und dass über die Hälfte der deutschen Bevölkerung Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen und der Navigation im Gesundheitssystem hat.
Aktuell wird GK zumeist verstanden als das Wissen, die Kompetenz und die Motivation von Individuen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, (kritisch) zu bewerten und anzuwenden, um gute gesundheitsbezogene Entscheidungen treffen zu können.
Dieses Verständnis von GK bringt mehrere Herausforderungen mit sich: So ist es notwendig, (i) die individuellen Bedürfnisse und Limitationen nicht nur der Allgemeinbevölkerung, sondern auch spezifischer Zielgruppen, wie z.B. Risikogruppen, zu berücksichtigen,
(ii) die komplexen sozialen, ethischen, ökologischen und systemischen Kräfte zu berücksichtigen, die sich auf Gesundheitsentscheidungen auswirken,
(iii) die Rolle von sich ändernden wissenschaftlichen Erkenntnissen und professioneller Expertise in der Public-Health Forschung weiter zu klären, sowie
(iv) die Messung von GK voranzubringen und
(v) die Unsicherheit wissenschaftlicher Erkenntnisse und Empfehlungen zu adressieren.
Die DFG-Forschungsgruppe HELICAP widmet sich diesen Herausforderungen am Beispiel zweier Anwendungsbereiche, der frühkindlichen Allergieprävention (FKAP) und COVID-19 bei Kindern mit Allergien (COVICAL). Beide sind durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet. Auf Grundlage eines modifizierten GK-Modells, in welchem soziale, umwelt- und situationsbedingte sowie persönliche Determinanten einbezogen werden, untersucht HELICAP die GK in fünf verschiedenen Teilprojekten (TP), die vom wissenschaftlichen Koordinierungszentrum (SCC) koordiniert werden. Das SCC ist verantwortlich für das gemeinsames Arbeitsprogramm der HELICAP-Gruppe und setzt dieses in drei Hauptaufgaben um:
(1) Unterstützung der Beteiligung verschiedener Stakeholder durch einen Public Health Partizipationsbeirat, einen wissenschaftlichen Public Health Beirat, sowie die Fortführung der bereits etablierten Task Force „Partizipatives Forschen“ (TFPF),
(2) Durchführung einer Begleitforschungsstudie der Beiratstreffen (Konversationsanalyse, teilnehmende Beobachtung) und Evaluation der HELICAP-Workshops sowie
(3) Synthese von Forschungsergebnissen, einschließlich einer Übersicht über in der Forschungsgruppe entwickelte GK-Interventionen auf Bildungs- wie auch auf Systemebene. HELICAP besitzt im Vergleich zur ersten Förderphase einen stärker interventionellen Charakter.
Die fünf interdisziplinären Teilprojekte sind:
  • Interventionen zur Prävention von Allergien bei Kindern und zur Förderung der Gesundheitskompetenz im Zusammenhang mit Allergieprävention und COVID-19: Lebende systematische Übersichtsarbeiten (TP LSR)
  • Gesundheitskompetenz-orientierte Beratung zur frühkindlichen Allergieprävention durch Hebammen: partizipative Entwicklung einer Intervention (TP HP)
  • "Doing health" - eine ethnographische Studie zu (Für-) Sorge Praktiken während der Schwangerschaft und dem ersten Lebensjahr eines Kindes (TP DH)
  • Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen als Anbieter von Gesundheitsinformationen zur frühkindlichen Allergieprävention für Eltern: qualitative Implementierungsstudie. (TP UN)
  • Elterliche Gesundheitskompetenz und Prävention, Diagnostik und Behandlung von allergischen Erkankungen bei Kindern (TP EPI)

Ziel ist es außerdem, das bereits in der ersten Förderphase modifizierte GK-Modell für die beiden Anwendungsfälle FKAP und COVICAL zu spezifizieren. HELICAP-Workshops, Beiratstreffen, wissenschaftliche Nachwuchsworkshops und die TFPF -Treffen stellen sicher, dass kontinuierlich Raum für interdisziplinären wissenschaftlichen Diskurs besteht.
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