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Entwurf einer relationistischen Theorie der Sozialisation. Über das Mitgliedwerden in mediatisierten Gesellschaften aus wissenssoziologischer Perspektive
Projektbearbeiter:
Florian Kiefer
Finanzierung:
Haushalt;
Die Arbeit geht davon aus, dass die etablierten Theorien der Mediensozialisation (bspw. Medienaneignung) der Komplexität informeller Mediennutzung in virtuellen Räumen nur unzureichend Rechnung tragen können. Die Kritik entzündet sich daran, dass die noch für Massenmedien geltende Trennung zwischen einem Subjekt, das sich die Werte und Normen einer Gesellschaft über Objekte aneignet, auf digitale und partizipative Medien nicht (ohne weiteres) übertragen werden kann. Soziale Netzwerksysteme und interaktive Medien (wie digitale Bildschirmspiele) zeichnen sich dadurch aus, dass sie diese Subjekt-Objekt-Beziehung auflösen.
Folglich ist es das Ziel dieser Arbeit, eine Theorie der Mediensozialisation zu entwickeln, die diese Synthese von vornherein berücksichtigt. Dafür wird auf die radikale Wissenssoziologie Karl Mannheims mit den darin eingeschriebenen Annahmen über die Interpretation geistiger Gebilde zurückgegriffen. Die der Arbeit zugrunde liegenden Thesen sind, dass Mannheims Annahme einer soziohistorischen Bewusstseinsstruktur sozialisationstheoretisch und seine Annahme, der Habitus könne über die Medialität (von Kunstwerken) herausgearbeitet werden, mediatisierungstheoretisch anschlussfähig ist. Weil jedoch in dieser Wissenssoziologie das Subjekt nur als Mitglied einer Gruppe (d.h. als Kollektivsubjekt) verstanden wird und sich Fragen gesellschaftlicher Verantwortung nur für die Gruppe und nicht für das einzelne Individuum stellen, klafft eine konzeptionelle Lücke, die unter Hinzunahme der subjekttheoretischen Perspektive der Strukturalen Medienbildung (nach Jörissen und Marotzki) geschlossen werden soll.

Anmerkungen

Link zur Publikation der Dissertation (Open Access)

Schlagworte

Digitales Bildschirmspiel, Mediensozialisation, strukturale Medienbildung
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