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Von der molekularen Ebene zur therapeutischen Anwendung: Internationale Alterns-Forscher tauschen sich vom 1. bis 3. September in Halle aus
Von der molekularen Ebene zur therapeutischen Anwendung: Internationale Alterns-Forscher tauschen sich vom 1. bis 3. September in Halle aus
von Cornelia Fuhrmann

Sie ist mittlerweile eine Institution, wenn es um das Thema Alters- und Alternsmedizin geht: Die Alter(n)stagung. In diesem Jahr lautet das Motto "Modulating Ageing/Antiageing: from Molecular Biology to Clinical Perspectives".

Am Titel der international besetzten Veranstaltung, die alle zwei Jahre und mittlerweile zum achten Mal in Halle stattfindet, wird deutlich, dass Altwerden komplex ist und dass es zunächst Forschungserkenntnissen auf molekularer Ebene bedarf, bevor es überhaupt so weit ist, über eine klinische Anwendbarkeit zu reden.

Nichtsdestotrotz ist es das Ziel der Wissenschaftler, praktische Perspektiven zu eröffnen. Vom 1. bis 3. September dreht sich deshalb im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Freitag ab 18 Uhr) und auf dem Steintor-Campus (Samstag und Sonntag) alles um die Mechanismen des Alterns und deren Auswirkungen und Ausprägungen.

"Während in den vergangenen Jahren viel zu den Mechanismen geforscht wurde, beginnt jetzt die Zeit der Translation. Passend dazu wurde erstmalig von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA eine Studie genehmigt, die das Altern als modulierbares Ziel hat, also Altern als eine Art Krankheit betrachtet: die TAME-Studie - Targeting aging with metformin`. So stellt sich jetzt die Frage, ob wir die gesunde Lebensspanne verlängern beziehungsweise das Ausbrechen von chronischen Erkrankungen mit Hilfe solcher Studien verzögern können", erklärt Professor Dr. Andreas Simm von der Universitätsmedizin Halle (Saale), der auch diesmal die Tagung maßgeblich organisiert hat.

Die Vortragenden Wissenschaftler kommen dabei neben Deutschland aus 13 weiteren Ländern, darunter Australien, die USA, Russland und Kanada. Die Themen reichen von Markern und Prognose-Möglichkeiten, Proteinschädigung und -anhäufung (Aggregation) über kardiovaskuläres Altern, Stammzellen und Regeneration bis hin zu Anti-Aging-Therapien.

Wie in den Vorjahren wird auch in diesem Jahr zudem der Schober Award verliehen. Dieser geht diesmal an Claudio Franceschi von der Universität Bologna in Italien. Die Laudatio hält Judy Campisi aus den USA. Als Preisträger hält Franceschi zudem die Keynote-Lecture. Der Preis ist nach dem Direktor der halleschen Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie (1966-1972) und Mitentwickler der ersten Herz-Lungen-Maschine der DDR, Karl-Ludwig Schober, benannt.

"Der Zweck dieser Tagung ist, Altern als einen modifizierbaren Faktor von Krankheiten zu diskutieren und den Austausch und die Kommunikation zwischen Alternsforschern aus aller Welt voranzubringen, aber auch, Studierende einzuladen, sich in diesem Forschungsfeld einzubringen", sagt Simm. Er gehört zu denen, die seit Jahren mahnen, dass das Thema Altern die globalen Gesundheitssysteme herausfordert und der "Tsunami" noch bevorsteht - nämlich, wenn in 20 bis 30 Jahren die Babyboomer-Generation alt ist und an altersbedingten Erkrankungen leiden wird.

Des Weiteren findet im Rahmen der Tagung am Samstagnachmittag (16.30 Uhr) eine Podiumsdiskussion zu den ethischen Aspekten des Alterns statt. Die Moderation dieser Diskussionsrunde übernimmt die Generalsekretärin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug. 
Im Vorfeld der eigentlichen Tagung, die um 18 Uhr eröffnet wird, findet von 9 bis 17 Uhr ein begleitender Workshop statt. Dieser widmet sich dem Thema "Bio-Informatik in der Alternsforschung" (Bioinformatics in Aging Research). Dieser findet im Hörsaal 1 des Steintor-Campus in Halle, Adam-Kuckhoff-Straße 35, statt.

Die Alterstagung wird in Kooperation mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG), dem Interdisziplinären Zentrum für Altern in Halle (IZAH) und dem Graduiertenkolleg 2155 "ProMoAge" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgerichtet.

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