Forschung soll direkt den Patienten zu Gute kommen: Prof. Dr. Mascha Binder neue Onkologie-Professorin an der Universitätsmedizin Halle (Saale)
von
Cornelia Fuhrmann
Als vor einigen Tagen zwei Wissenschaftlern der Nobelpreis für Medizin für ihre Erkenntnisse auf dem Gebiet der Immuntherapie bei Krebserkrankungen zuerkannt worden ist, konnte sich auch Prof. Dr. Mascha Binder in ihrer Arbeit bestätigt fühlen. Denn sie forscht ebenso seit vielen Jahren schwerpunktmäßig auf diesem Gebiet. Seit 1. Oktober 2018 ist die Ärztin Direktorin der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV und damit auch Professorin für Onkologie (Krebserkrankungen) und Hämatologie (Erkrankungen des Blutes) der halleschen Universitätsmedizin.
"Eine Modellerkrankung in der Etablierung der Immuntherapie war der fortgeschrittene schwarze Hautkrebs, dessen Diagnose noch vor wenigen Jahren einem Todesurteil gleichkam. Diese Erkrankung lässt sich heute mit einer Immuntherapie in bis zu der Hälfte der betroffenen Patienten langfristig kontrollieren, was in vielen Fällen einer Heilung gleichkommt", sagt die Professorin. Möglich sei dies nur durch die angewandte Grundlagenforschung geworden, die die molekularen Mechanismen, wie sich Tumorzellen der immunologischen Kontrolle entziehen, entschlüsselt habe.
Heute wird die Immuntherapie auch bei anderen Tumorformen angewandt, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. Eines der Ziele - auch ihrer Vorhaben - sei es daher, diese neue Therapieform durch spezifische Immundiagnostik und durch Kombination mit anderen Behandlungsformen, die zum Beispiel in Tumor-spezifische Signalwege eingreifen, gleichzeitig wirkungsvoller und zielgenauer zu gestalten, sagt Binder. So soll diese neue Therapiesäule auch jenen Patienten zugänglich gemacht werden, deren Tumoren auf die alleinige Immuntherapie nicht oder nur unzureichend ansprechen.
Die 39-Jährige hat in den vergangenen zehn Jahren am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie im dortigen Krebszentrum gearbeitet. Sie war zuletzt stellvertretende Direktorin und hatte eine Professur für immunologische Krebsforschung und -therapie inne. Die Medizin-Professorin ist Fachärztin für Innere Medizin sowie Hämatologie und Onkologie. Sie studierte in Würzburg, Rom und Freiburg Medizin. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie mehrere Auszeichnungen und Stipendien. Als Mentorin engagierte sich Professorin Binder für exzellente Studierende sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen in Hamburg. Außerdem hat sie sich über viele Jahre hinweg für soziale und medizinische Projekte in Afrika eingesetzt.
Ihr Entschluss, sich im Berufsleben einmal mit Krebs zu beschäftigen, stand schon in jungen Jahren fest: "Die Krebserkrankung meines Großvaters hat dafür den Ausschlag gegeben." Ihr Antrieb sei es, den Patientinnen und Patienten eine optimale, individualisierte Therapie basierend auf den neuesten Erkenntnissen anbieten zu können. "Was wir in den Laboren erforschen, muss umgehend in die Therapie von Krebspatienten einfließen", sagt sie. Ziel sei es, Krebserkrankungen zu heilen oder sie zu einer chronischen Erkrankung zu machen. Trotzdem dürfe man in Zeiten einer zunehmend molekularen Medizin die ganzheitliche Betreuung des krebskranken Menschen nicht aus den Augen verlieren. "Eine Medizin, die die molekularen Informationen des Tumors in den Mittelpunkt rückt und in der keine Zeit für das Gespräch mit dem Patienten bleibt, kann gerade für ältere Patienten sehr befremdlich sein." Am Universitätsklinikum Halle will die Professorin ihre Patienten in interdisziplinären Strukturen behandeln, die den Patienten mit seinen psychosozialen Nöten im Blick haben. "Für die optimale Versorgung ist außerdem die Einbettung in ein enges Netzwerk mit anderen Krankenhäusern und niedergelassenen Kollegen zwingend, welches wir in den kommenden Jahren weiter stärken wollen."
Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität, Prof. Michael Gekle, freut sich über die Berufung von Professorin Binder: "Mit Frau Prof. Binder ist es uns gelungen, eine Ärztin und Wissenschaftlerin von Halle zu überzeugen, die sowohl mit ihrer Forschung als auch mit ihrem Engagement für den studentischen und wissenschaftlichen Nachwuchs eine Stärkung des Profils der halleschen Universitätsmedizin in Forschung und Lehre bedeutet." Mit ihr werde die Riege der Leiter von bettenführenden Einrichtungen um eine dynamische, zielstrebige und erfolgreiche Klinikleiterin bereichert. "Dies ist meines Erachtens auch ein wichtiges Zeichen für alle wissenschaftlich interessierten Nachwuchsärztinnen: Die gläserne Karrieredecke wird durchlässig, wenn auch zugegebenermaßen langsam." Zusätzlich konnte ihre noch junge Familie von Halle überzeugt werden. "Dies ist ein starkes Zeichen für die Stadt und ihre Universitätsmedizin. Mit Frau Prof. Binder gehen wir konsequent und erfolgreich unseren Entwicklungsweg weiter."
In Halle finde sie beste Arbeitsbedingungen, ein gutes wissenschaftliches Fundament, um Forschung und Krankenversorgung miteinander zu verbinden, und nicht zuletzt eine lebenswerte Stadt für sie, ihren Mann und ihre drei Kinder. "Nach Stationen im Süden, Westen und Norden Deutschlands freuen wir uns nun auf Halle mit seiner besonderen Mischung aus Kultur und Natur", sagt Prof. Mascha Binder.
"Eine Modellerkrankung in der Etablierung der Immuntherapie war der fortgeschrittene schwarze Hautkrebs, dessen Diagnose noch vor wenigen Jahren einem Todesurteil gleichkam. Diese Erkrankung lässt sich heute mit einer Immuntherapie in bis zu der Hälfte der betroffenen Patienten langfristig kontrollieren, was in vielen Fällen einer Heilung gleichkommt", sagt die Professorin. Möglich sei dies nur durch die angewandte Grundlagenforschung geworden, die die molekularen Mechanismen, wie sich Tumorzellen der immunologischen Kontrolle entziehen, entschlüsselt habe.
Heute wird die Immuntherapie auch bei anderen Tumorformen angewandt, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. Eines der Ziele - auch ihrer Vorhaben - sei es daher, diese neue Therapieform durch spezifische Immundiagnostik und durch Kombination mit anderen Behandlungsformen, die zum Beispiel in Tumor-spezifische Signalwege eingreifen, gleichzeitig wirkungsvoller und zielgenauer zu gestalten, sagt Binder. So soll diese neue Therapiesäule auch jenen Patienten zugänglich gemacht werden, deren Tumoren auf die alleinige Immuntherapie nicht oder nur unzureichend ansprechen.
Die 39-Jährige hat in den vergangenen zehn Jahren am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie im dortigen Krebszentrum gearbeitet. Sie war zuletzt stellvertretende Direktorin und hatte eine Professur für immunologische Krebsforschung und -therapie inne. Die Medizin-Professorin ist Fachärztin für Innere Medizin sowie Hämatologie und Onkologie. Sie studierte in Würzburg, Rom und Freiburg Medizin. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie mehrere Auszeichnungen und Stipendien. Als Mentorin engagierte sich Professorin Binder für exzellente Studierende sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen in Hamburg. Außerdem hat sie sich über viele Jahre hinweg für soziale und medizinische Projekte in Afrika eingesetzt.
Ihr Entschluss, sich im Berufsleben einmal mit Krebs zu beschäftigen, stand schon in jungen Jahren fest: "Die Krebserkrankung meines Großvaters hat dafür den Ausschlag gegeben." Ihr Antrieb sei es, den Patientinnen und Patienten eine optimale, individualisierte Therapie basierend auf den neuesten Erkenntnissen anbieten zu können. "Was wir in den Laboren erforschen, muss umgehend in die Therapie von Krebspatienten einfließen", sagt sie. Ziel sei es, Krebserkrankungen zu heilen oder sie zu einer chronischen Erkrankung zu machen. Trotzdem dürfe man in Zeiten einer zunehmend molekularen Medizin die ganzheitliche Betreuung des krebskranken Menschen nicht aus den Augen verlieren. "Eine Medizin, die die molekularen Informationen des Tumors in den Mittelpunkt rückt und in der keine Zeit für das Gespräch mit dem Patienten bleibt, kann gerade für ältere Patienten sehr befremdlich sein." Am Universitätsklinikum Halle will die Professorin ihre Patienten in interdisziplinären Strukturen behandeln, die den Patienten mit seinen psychosozialen Nöten im Blick haben. "Für die optimale Versorgung ist außerdem die Einbettung in ein enges Netzwerk mit anderen Krankenhäusern und niedergelassenen Kollegen zwingend, welches wir in den kommenden Jahren weiter stärken wollen."
Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität, Prof. Michael Gekle, freut sich über die Berufung von Professorin Binder: "Mit Frau Prof. Binder ist es uns gelungen, eine Ärztin und Wissenschaftlerin von Halle zu überzeugen, die sowohl mit ihrer Forschung als auch mit ihrem Engagement für den studentischen und wissenschaftlichen Nachwuchs eine Stärkung des Profils der halleschen Universitätsmedizin in Forschung und Lehre bedeutet." Mit ihr werde die Riege der Leiter von bettenführenden Einrichtungen um eine dynamische, zielstrebige und erfolgreiche Klinikleiterin bereichert. "Dies ist meines Erachtens auch ein wichtiges Zeichen für alle wissenschaftlich interessierten Nachwuchsärztinnen: Die gläserne Karrieredecke wird durchlässig, wenn auch zugegebenermaßen langsam." Zusätzlich konnte ihre noch junge Familie von Halle überzeugt werden. "Dies ist ein starkes Zeichen für die Stadt und ihre Universitätsmedizin. Mit Frau Prof. Binder gehen wir konsequent und erfolgreich unseren Entwicklungsweg weiter."
In Halle finde sie beste Arbeitsbedingungen, ein gutes wissenschaftliches Fundament, um Forschung und Krankenversorgung miteinander zu verbinden, und nicht zuletzt eine lebenswerte Stadt für sie, ihren Mann und ihre drei Kinder. "Nach Stationen im Süden, Westen und Norden Deutschlands freuen wir uns nun auf Halle mit seiner besonderen Mischung aus Kultur und Natur", sagt Prof. Mascha Binder.
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Universitätsmedizin Halle (Saale)
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV der Universitätsmedizin Halle (Saale)