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Nährstoffnachhaltigkeit - Langfristiger Erhalt der Standortqualität in Wäldern
Termin:
01.06.2021
Fördergeber:
Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Waldböden versorgen die Bäume mit Nährstoffen, puffern Schadstoff- und Säureeinträge und liefern sauberes Trinkwasser. Für die Vitalität und das Wachstum der Bäume ist eine ausgewogene Versorgung der Waldböden mit den Hauptnährelementen Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium und Magnesium wichtige Voraussetzung. Die Ergebnisse der zweiten Bodenzustandserhebung zeigen, dass Luftreinhaltung und flankierende forstliche Maßnahmen, wie z. B. der Umbau von Nadel- in Laub- und Mischwald, die Waldböden positiv beeinflusst haben. So spiegeln sich die Erfolge in geringeren Schwefelund Bleigehalten in Nadeln und Blättern sowie einer verbesserten Calcium- und Magnesiumernährung der Bäume wider. Jedoch sind die Böden nach wie vor von einer anhaltenden Überversorgung mit Stickstoff geprägt. Für die Produktion des nachwachsenden Rohstoffs Holz, den Naturhaushalt und den Klimaschutz sind Waldböden von zentraler Bedeutung. Bei einer negativen Nährstoffbilanz kommt es zu einer Verarmung und damit Verschlechterung des Bodens. Ziel einer umfassend nachhaltigen Forstwirtschaft muss es daher sein, die Biomassenutzung so zu gestalten, dass das Standortpotenzial der Waldböden dauerhaft erhalten bleibt. Dabei sind auch Erkenntnisse zu der erwarteten zukünftigen Entwicklung der Waldböden auf Grund des voranschreitenden Klimawandels und den damit veränderten Niederschlagsregimen und ggf. Änderungen in der Summe der zu erwartenden Niederschlagsmengen einzubeziehen.

Insbesondere werden Vorhaben zu den folgenden Themenbereichen und den aufgeführten Teilaspekten gefördert:
Themenbereich 1: Nährstoffbilanzierung und Klimawandel
- Vergleich waldbaulicher Verfahren und Methoden (ggf. auch Vergleich mit Entwicklung ohne forstwirtschaftlicher Nutzung) unter Berücksichtigung der Nährstoffumsatzsituation je Standort und Baumart vor dem Hintergrund sich durch den Klimawandel verändernder Standorte (Datenaufnahme mittels Monitoringflächen, Inventurdaten zu Bestand und Boden, Standortkartierung, usw.)
- Weiterentwicklung und Harmonisierung der Methoden zur Stoffbilanzierung
- Aufbau eines Tools/Nährstoffrechners als operationale Entscheidungshilfe für Forstbetriebe unter Berücksichtigung von Standortkartierung bzw. Standortinformation und zu erwartenden klimatischen Veränderungen im Nährstoffhaushalt
- Erstellung eines Regelwerkes zur Risikobeurteilung von Standorttypen, einschließlich deren erwarteter Änderungen im Klimawandel
- Ermittlung der langfristigen Kohlenstoff- und Nährstoffbilanz von Wäldern (langfristige Untersuchungen zu klimarelevanten Bodenprozessen, u. a. vergleichend zwischen Wirtschaftswäldern und Wäldern ohne forstwirtschaftliche Nutzung)

Themenbereich 2: Einfluss des Klimawandels auf die Nährstoffverfügbarkeit
- Umsatzpotenzial von Mikroorganismen auf die Mineralisierung und Pflanzenverfügbarkeit von P, N, S - insbesondere im Hinblick auf Zukunftsszenarien
- Untersuchungen zu im Klimawandel geeigneter (Alternativ-)Baumarten für eine nährstoffnachhaltige Forstwirtschaft: Ernährungsgrenzwerte, Nährstoffentzüge, Wirkung auf Nährstoffversorgung in Mischbeständen, Wirkung auf Ökosystemdienstleistungen
- Definition von Nährstoffreferenzzuständen bzw. -grenzwerten für eine nachhaltige Forstwirtschaft - heute und in Zukunft
Ansprechpartner beim WKF ist Benedikt Wilhelm, b.wilhelm@fnr.de, +49 3843 6930-342

Weitere Informationen:
https://www.fnr.de/projektfoerderung/aktuelle-foerderaufrufe
https://www.fnr.de/fileadmin/Projekte/2021/Foerderaufrufe/FA_Naehrstoffhaltigkeit_2021_01.pdf