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Gesellschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie - Forschung für Integration, Teilhabe und Erneuerung
Termin:
30.06.2021
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Die Förderrichtlinie zielt darauf ab, geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung zu ermöglichen, die langfristige Folgen der Corona-Krise mit neuen Fragestellungen angeht, sich mit gesellschaftlich relevanten Thematiken aus¬einandersetzt und dazu neue Herangehensweisen entwickelt. Methodisch solide Forschung soll Erkenntnisse hervorbringen, auf deren Grundlage Politik, Wirtschaft und Gesellschaft den negativen gesellschaftlichen Folgen der Corona-Krise begegnen und für die Zukunft nutzen können. Dabei sollen auch Möglichkeiten in den Fokus genommen werden, Institutionen im Zuge der Corona-Krise zu verändern, um deren Effizienz und Resilienz zu steigern. Dazu sind wiederum Erkenntnisse über geeignete Lösungsmaßnahmen gefragt, auf die Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit zurückgreifen und die so zu einer nachhaltigen Erneuerung beitragen können.

Gegenstand dieser Förderung ist die Erforschung langfristiger Folgen der Corona-Pandemie sowie durch sie bedingter Herausforderungen für die Gesellschaft. Die Förderrichtlinie adressiert Themen, die die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Spaltungsprozesse und ¬Disparitäten zum Gegenstand haben. Es sollen außerdem Möglichkeiten, den daraus entstehenden Risiken zu be¬gegnen, Integrationsprozesse und Innovationspotentiale, die im Zuge der Corona-Pandemie freigesetzt wurden, sowie Aspekte nachhaltiger Erneuerung erforscht werden. Krankheitswellen, die Wahrnehmung der Corona-Pandemie, Verhaltensänderungen zur Krankheitsvermeidung und Maßnahmen zur Eindämmung des Ansteckungsgeschehens zeitigen weitreichende ökonomische, gesellschaftliche, politische, kulturelle und psychische Nebenwirkungen, die wiederum verschiedene Gruppen unterschiedlich stark betreffen. In Folge sind unter anderem Prozesse eines Auseinanderdriftens sozialer Lagen zu beobachten, aber auch neue Formen des Miteinanders, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken können. Bestehende Segregationen und Ungleichgewichte verschärfen sich oder es entstehen neue Segregationsmuster. Die zu fördernden Forschungsvorhaben sollen zum Verständnis dieser komplexen Auswirkungen der Krise beitragen.

Das Verständnis der genauen Zusammenhänge soll wiederum Kenntnisse darüber hervorbringen, wie Spaltungs¬prozesse aufgehalten und Integration und gesellschaftliche Teilhabe vorangetrieben werden können. Wie kann die Erholung vom Krisenzustand zur Verbesserung von Bildungs-, Karriere- und ganz allgemein für Teilhabe- und Entwicklungschancen genutzt werden? Basierend auf den Erfahrungen der Corona-Krise und insbesondere im regionalen und internationalen Vergleich können die Wirksamkeit staatlicher Maßnahmen und Maßnahmen nichtstaatlicher ¬Akteure, aber auch kulturell verankerter Formen des Umgangs mit der Krise erforscht werden. So können letztlich auch Chancen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgezeigt werden.

Es lassen sich auch Corona-bedingte Entwicklungen erkennen, die Chancen einer Integration bieten und die basierend auf den Erfahrungen während der Corona-Krise ökonomische, ökologische und soziale Innovationen anstoßen. Auch Fragen der Effizienz und Resilienz von Institutionen und das Verhältnis zwischen Staat und Markt können in den Fokus gerückt werden. Da Reformen auf institutioneller Ebene wesentlich zu einer nachhaltigen Erneuerung beitragen können, soll dieser Ebene besonderes Augenmerk zukommen. Da hier der europäische Vergleich wertvolle Erkenntnisse liefern kann, werden europäisch vergleichende Studien begrüßt. Auch die regulative Ebene der EU kann adressiert werden. Das BMBF beabsichtigt, Forschungsverbünde und Einzelprojekte zu fördern, die eines der im Folgenden beschriebenen fünf Themenfelder adressieren. Zur Erforschung relevanter Thematiken die quer zu den genannten Themenfeldern liegen, wird ausdrücklich aufgefordert. Das betrifft z. B. Fragestellungen mit Querbezügen zwischen Arbeitsmarkt, Aus- und Weiterbildung sowie Infrastruktur- und Sozialpolitik.

Themenfeld 1: Familie, Generationenverhältnisse, soziales Zusammenleben
Themenfeld 2: Arbeitsmarkt, Arbeitsorganisationen, Erwerbsbiographien
Themenfeld 3: Bildungssystem und (Aus-)Bildungsverläufe
Themenfeld 4: Gesundheit und Herausforderungen für Gesundheitssysteme
Themenfeld 5: Demokratie, politische Partizipation, Vertrauen in politische Institutionen und Rolle der Medien

Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und andere Institutionen und öffentliche sowie private Einrichtungen, die Forschungsbeiträge liefern können und den Zuwendungszweck sowie die -Zuwendungsvoraussetzungen erfüllen. Die Beteiligung von Forschenden aus den so genannten ,,Kleinen Fächern" wird begrüßt.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger (PT) beauftragt:
DLR Projektträger
Gesellschaft, Innovation, Technologie
Gesellschaften der Zukunft/Soziale Innovationen
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn

Ansprechpersonen sind:
Frau Dr. Gaia di Luzio
Telefon: +49 2 28/38 21-19 96
E-Mail: gaia.diluzio@dlr.de

Herr Dr. Cedric Janowicz
Telefon: +49 2 28/38 21-17 69
E-Mail: cedric.janowicz@dlr.de

Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-3457.html