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Value Plant - Pflanzenbasierte Wertstoffe und Optimierung der Produktivität von Nutzpflanzen.

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Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Value Plant - Pflanzenbasierte Wertstoffe und Optimierung der Produktivität von Nutzpflanzen.

Universitätsplatz 10

06108 Halle (Saale)

Schlüsseltechnologien zur nachhaltigen Produktion pflanzenbasierter Wertstoffe werden prinzipiell auf zwei Ebenen entwickelt, i) durch neue Ansätze zur Erzeugung von Wertstoffen und ii) durch Optimierung des Wachstums der Pflanzen unter adversen Umweltbedingungen wie Hitze/Trockene oder Versalzung der Böden. Im geplanten Verbund werden Fragestellungen auf beiden Ebenen bearbeitet, und die Ergebnisse können künftig kombiniert werden.
i) Die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Ansätze zur Erzeugung pflanzenbasierter Wertstoffe ist eine wichtige Grundlage der Wertschöpfung in der Bioökonomie. Die molekularen Pflanzenwissenschaften der MLU bieten hier ein enormes Potenzial neuer Ideen aus der Grundlagenforschung. Ein wichtiges Ziel des geplanten Verbundes ist, dieses bislang nur teilweise genutzte Potenzial besser zur Anwendung zu bringen, ähnlich wie es in den letzten Jahren in der Algenbiotechnologie erfolgt ist. Basierend auf proof of concept-Studien der vergangenen fünf Jahre fördert geplante Verbund die Translation neuer Forschungsideen zur Erzeugung pflanzenbasierter Wertstoffe. Eine Reihe von Teilprojekten in Value Plant widmen sich neuen Ansätzen zur Erzeugung bioaktiver Substanzen wie Alkaloiden/Morphin, anderer Pharmaka oder therapeutischer Proteine, oder der Verbesserung des pflanzlichen Nährwertes durch einen erhöhten nutritiven Proteingehalt. Diese Teilprojekte liefern neue Ansätze zur biotechnologischen Verbesserung der Leistung von Nutzpflanzen.
ii) Landwirtschaftliche Erträge werden weltweit massiv durch ungünstige Boden- oder Witterungsverhältnisse oder durch Schädlingsbefall geschmälert, und im Zuge des Klimawandels betreffen solche Umwelteinflüsse zunehmend auch unsere Breiten. Neben dem biotechnologischen Einsatz von Nutzpflanzen zur Erzeugung spezifischer Wertstoffe schafft die Optimierung pflanzlicher Stresstoleranz die Möglichkeit, Pflanzen auch auf marginalen Böden und unter wechselnder Witterung produktiv einsetzen zu können. In der Regionalen Innovations-Strategie (RIS) Sachsen-Anhalt werden mit dem Klimawandel verbundene Ertrags-Risiken als besondere gesellschaftliche Herausforderung benannt, und es ist ein Ziel des geplanten Verbundes, solche Risiken durch die biotechnologische Verbesserung der Stresstoleranz von Nutzpflanzen abzumildern. Die molekularen Pflanzenwissenschaft an der MLU ist international führend in der Untersuchung biochemischer Grundlagen pflanzlicher Stressadaptation und bietet somit eine ideale Basis für den Transfer dieser Schlüsseltechnologien auf Nutzpflanzen, mit direkter Relevanz für die Leitmärkte "Ernährung und Landwirtschaft" und "Chemie und Bioökonomie". Mehrere Teilprojekte in Value Plant widmen sich daher neuen Ansätzen zur Verbesserung der Einsatzfähigkeit von Nutzpflanzen auf dem Feld. Getreide und dikotyledone Nutzpflanzen werden dabei entsprechend ihrer Physiologie und Genetik unterschieden. Für Getreide werden dabei die Anpassung an Trockene, Nährstoffmangel oder Fraßschädlinge, sowie die verminderte Ausbreitung des Germplasmas bearbeitet. Für dikotyle Nutzpflanzen wird die Stressadaptation von Raps-Varietäten betrachtet, mit Fokus auf Temperaturanpassung. Ein Teilprojekt widmet sich auch der Bekämpfung des Virus-bedingten Bienensterben und somit fehlender Bestäubung und dient somit indirekt aber hochrelevant und in interdisziplinärer Weise der Optimierung des Nutzpflanzenanbaus. Die letzgenannten Teilprojekte liefern also neue Ansätze zur biotechnologischen Optimierung relevanter Nutzpflanzen unter suboptimalen Wachtumsbedingungen.
Mithilfe der Ergebnisse von Value Plant wird es möglich sein, pflanzenbasierte Wertstoffe in zukunftssicheren Nutzpflanzen-Varietäten auch in einer sich verändernden Wachtumsumgebung produktiv zu nutzen. Die Teilprojekte sind weitgehend bereits so konkret vorbereitet, dass eine Translation in der Endphase des Verbundes plausibel ist.

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