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SPP 1468: Osteoimmunology - IMMUNOBONE - A Program to Unravel the Mutual Interactions between the Immune System and Bone

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Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

SPP 1468: Osteoimmunology - IMMUNOBONE - A Program to Unravel the Mutual Interactions between the Immune System and Bone

Universitätsplatz 2

39106 Magdeburg

Osteoimmunologie ist ein neuer wissenschaftlicher Bereich, der die immunologische und muskuloskelettale Forschung miteinander verbindet. Einsicht in die Interaktionen zwischen dem Immunsystem und Skelettsystem konnte erst in den letzten zehn Jahren gewonnen werden und wurde durch die Entdeckung des Proteins Receptor Activator of NF-kB Ligand (RANKL) eingeleitet. Seither nimmt das Interesse an diesem Forschungsbereich stetig zu und die Erkenntnisse daraus helfen, entzündliche Erkrankungen besser zu verstehen.
Das interdisziplinäre Schwerpunktprogramm IMMUNOBONE soll diesen neuen Forschungsbereich der Osteoimmunologie weiterentwickeln, und die molekularen, zellulären und klinischen Mechanismen im Zusammenspiel von Immun- und Skelettsystem entziffern. Ziel ist es, einerseits zu verstehen, wie die Immunreaktion das Skelettsystem beeinflusst und andererseits, wie das Skelettsystem das Immunsystem reguliert. Dies hat wesentliche Bedeutung für das Verständnis von Erkrankungen wie Osteoporose und Arthritis.
Obwohl aus klinischen Beobachtungen hervorgeht, dass entzündliche und Autoimmunerkrankungen zu einer Schädigung des Knochens führen, sind die molekularen Mechanismen dieses Prozesses nur schlecht verstanden. Wie auch Tumormetastasen Knochen zerstören können, führen auch entzündliche Prozesse zu ausgeprägten Knochenveränderungen und beeinflussen den Knochenstoffwechsel. Welche Botenstoffe hierbei beteiligt sind, wird im Rahmen des IMMUNOBONE-Verbunds erforscht.
Zusätzlich soll die Rolle des Knochens als "Schule¿ für die Immunzellen untersucht werden. Bekanntermaßen entsteht ein Großteil der immunaktiven Zellen im Knochenmark in enger Verbindung mit der Knochensubstanz, sodass spekuliert wird, dass das Knochengewebe die Reifung und den Zustand von Immunzellen reguliert. Dabei glaubt man, dass insbesondere das immunologische Gedächtnis im Knochenmark angesiedelt ist, welches ermöglicht, dass Menschen vor Infektionen, die bereits durchgemacht wurden oder gegen die geimpft wurde, geschützt sind. Beide Strategien, sowohl der Einfluss des Immunsystems auf den Knochen als auch vice versa des Knochen auf das Immunsystem, sind damit von essenzieller klinischer Bedeutung.
Das Schwerpunktprogramm IMMUNOBONE umfasst 26 Teilprojekte und wird durch die Zusammenarbeit führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Immunologie, Knochen- und Knorpelbiologie, Rheumatologie, orthopädische Chirurgie, Hämatologie und molekularer Genetik das junge Feld der Osteoimmunologie stärken.