VeSP-Be – Vergleich von Studieneingangsphasen in Physik hinsichtlich des Sense of Belonging von Studierenden

Für viele Studierende stellt die Studieneingangsphase einen herausfordernden Übergang
in der eigenen Bildungsbiographie dar, insbesondere für diejenigen, die ein physikbezogenes
Studium durchlaufen. Physikbezogene Studiengänge zeichnen sich bis
heute durch vergleichsweise hohe Studienabbruch- und Wechselquoten aus. Dies
deutet stark darauf hin, dass in der Studieneingangsphase physikbezogener Studiengänge
besonders heterogene Studienerfolgschancen vorherrschen.
Mögliche Ursachen hierfür wurden bereits vielfach untersucht. Aktuelle Studien weisen
darauf hin, dass der Studienverlauf von Naturwissenschaftsstudierenden maßgeblich
auch durch ihre soziale Eingebundenheit im Studium bedingt wird. Das Ausmaß dieser
sozialen Eingebundenheit manifestiert sich in zwei verschiedenen Zugeh.rigkeitsgefühlen
der Studierenden: ihrem University Belonging und ihrem Sense of Belonging to
Science.
Bisherige Studien zum University Belonging und zum Sense of Belonging to Science
von Studierenden wurden fast ausschließlich im angloamerikanischen Raum durchgeführt.
Die Übertragbarkeit bisheriger Befunde auf das deutschsprachige Hochschulsystem
ist damit noch nicht geklärt. Zudem untersuchten bisherige Studien Naturwissenschaften
meist als Ganzes, nicht jedoch einzelne naturwissenschaftliche Disziplinen
und unterscheiden kaum zwischen Studierenden unterschiedlicher Studiengänge.
Daher lassen sich auf Grundlage bisheriger Untersuchungen bislang kaum Aussagen
über Studierende treffen, die eine bestimmte naturwissenschaftliche Disziplin in einem
bestimmten Studiengang studieren.
Diesen Desideraten widmen wir uns in der VeSP-Be-Studie. In dieser soll untersucht
werden, inwieweit University Belonging und Sense of Belonging to Science einen bedeutenden
Einflussfaktor für den Studienerfolg – insbesondere für das Risiko eines
Studienabbruchs – von Physikstudierenden in der Studieneingangsphase darstellt. Ein
besonderer Fokus liegt dabei auf der Exploration möglicher Unterschiede zwischen
Studierenden unterschiedlicher Physikstudiengänge, sowie eines (moderierenden)
Einflusses verschiedener Heterogenitätsaspekte wie bspw. Gender, Bildungs- oder
Migrationshintergrund der Studierenden.