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Politische Instrumentalisierung der Musik der Vergangenheit im Deutschland des 20. Jahrhunderts am Beispiel Georg Friedrich Händels
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Als Forschungsprojekt, das sich der Frage nach den Mechanismen der politischen Instru­mentalisierung von Musik der Vergangenheit im Deutschland des 20. Jahrhunderts widmet, gehört die geplante Untersuchung in den größeren Themenkomplex des Verhältnisses von Musik und Politik. Konkretisiert wird die Fragestellung am politischen Umgang mit Person und Werk Georg Friedrich Händels als einer zentralen Figur des musikalischen Erbes und zugleich eines Komponisten, der schon zu Lebzeiten als politischer Komponist begriffen und seitdem entsprechend instrumentalisiert wurde, besonders massiv und augenfällig in den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Der bewusst weit gefasste Zeitraum – das gesamte 20. Jahrhundert – soll es erlauben, nicht nur extreme Ausprägungen, sondern auch eine möglichst große Spannweite an Erscheinungsformen ‚politisierter‘ Musik aus meh­reren und ganz unterschiedlichen Staats- und Gesellschaftsformen zu beschreiben, zu ana­lysieren und (vor allem auch) zu vergleichen. In Hinblick auf die politisch geprägte Händel-Rezeption im 20. Jahrhundert werden unterschiedliche Bereiche in den Blick genommen:–  Theorien der politischen Instrumentalisierung von Musik–  Händel-Bilder bzw. politisierte Händel-Deutungen–  Politisierung von Institutionen der Händel-Pflege–  Händel-Feste und -Jubiläen als Kristallisationspunkte von Musik und Politik; Händels Wer­ke innerhalb der Feiergestaltung–  politisch instrumentalisierte Bearbeitungs- und Aufführungspraxis von Werken HändelsDie methodische Basis des Forschungsprojekts bildet ein doppelter komparatistischer An­satz: Verglichen werden sollen zum einen Dimensionen, Techniken und Funktionen der poli­tischen Instrumentalisierung von Musik in den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhun­derts, zum anderen die Praxis der beiden Diktaturen mit dem, was sich in den nichtdiktato­rischen Staatsformen hinsichtlich der politischen Instrumentalisierung von Musik beobachten lässt. Zugleich ist das Projekt interdisziplinär angelegt und bezieht verschiedene For­schungsmethoden mit ein: Zurückgegriffen wird sowohl auf Erkenntnisse der kunstwissen­schaftlichen und historischen Nachbardisziplinen als auch auf Ideen-, Diskurs- und Mentali­tätsgeschichte. Ein Hauptaugenmerk gilt der Quellenkritik und der Rezeptionsforschung. Dabei kann das Projekt auf umfangreiche Vorarbeiten im Bereich der Quellenerschließung und -archivierung zurückgreifen. Die Forschungsergebnisse sollen auf einer interdisziplinären Tagung mit anderen Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaftlern diskutiert und abschließend in einem Projektband publiziert werden.Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Stiftung Händel-Haus durchgeführt und greift auf die dort aufbewahrten Archivbestände zur Händel-Rezeption im 20. Jahrhundert zurück. An dem Projekt arbeiten drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: PD Dr. Juliane Riepe, Katrin Gerlach M. A. und Dr. Lars Klingberg.

Schlagworte

20. Jahrhundert, Diktatur, Händel, Musik und Politik, Rezeptionsforschung, musikalisches Erbe

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