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Lebendige Luppe-Attraktive Auenlandschaft als Leipziger Lebensader-Biologische Vielfalt bringt Lebensqualität in die Stadt; Teilvorhaben:Wissenschaftliche Begleitung I
Projektleiter:
Finanzierung:
Bund;
Im nordwestlichen Leipziger Auwald sollen ehemalige Wasserläufe revitalisiert und wieder zu einem Fließgewässer verbunden werden. Bis 2018 wird die Auenlandschaft auf diese Weise einen kleinen Teil ihrer ursprünglichen Beschaffenheit zurück erhalten. Denn menschliche Eingriffe haben die Gewässerverläufe im Auwald massiv verändert.
Im nordwestlichen Leipziger Auwald sollen ehemalige Wasserläufe der Luppe revitalisiert und zu zwei Fließgewässern verbunden werden. Denn Eingriffe wie Flussregulierungsmaßnahmen, umfangreiche Eindeichungen und die Trockenlegung von Acker- und Wiesenflächen haben gravierende Veränderungen in der Aue hervorgerufen. Folgenreich ist vor allem die Anlage der Neuen Luppe in den 1930er Jahren: Ehemalige Flussläufe wurden durchschnitten und können dem Auwald das lebenswichtige Wasser nicht mehr zuführen. Das Ergebnis: Die ehemals wasserreiche Auenlandschaft trocknet mehr und mehr aus. Und mit dem Verlust des Wassers droht auch der Artenreichtum des Auwalds zu verschwinden.
Die Förderung durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sowie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) lässt nun wichtige Maßnahmen zu Entwicklung und Erhaltung der Leipziger Flussauenlandschaft möglich erscheinen: Die Wiederbelebung einstiger Luppeläufe soll der tendenziellen Austrocknung des Auwalds nicht nur entgegenwirken; vielmehr besteht das Ziel darin, der Aue neue und wichtige Lebensadern zu schenken.
Die Idee basiert zum einen auf Vorarbeiten aus dem Grünen Ring Leipzig, der die Revitalisierung der ehemaligen Wasserläufe südlich der Neuen Luppe als Schlüsselprojekt für seine Arbeit definiert und erste Planungsphasen in den letzten Jahren bereits finanziert hat (Machbarkeitsstudie von 2006 und 2009). Zum anderen setzt sich der NABU-Landesverband Sachsen e. V. mit seinem Regionalverband seit Jahren mit Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen an den Papitzer Lachen, einem wertvollen Amphibienhabitat nahe der Stadt Schkeuditz, ein und wird sich im Rahmen des Projekts der ehemaligen Gewässerläufe nördlich der Neuen Luppe annehmen.
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ (Department Naturschutzforschung) und die Universität Leipzig (Institut für Geographie und Institut für Biologie - AG Spezielle Botanik und funktionelle Biodiversität) begleiten die Flussrevitalisierung mit einem naturwissenschaftlichen Langzeit-Monitoring. Ziel ist es, die durch die Wiedervernässung eintretenden ökologischen Veränderungen im Auwald, die durch das Projekt bewirkt werden, zu erfassen und zu bewerten. Sowohl die Universität als auch das UFZ haben die Funktion von Auensystemen und deren biologische Vielfalt in den letzten Jahren intensiv erforscht und bringen eine wertvolle Expertise auf diesem Gebiet in die Projektumsetzung ein. Zur Durchführung des Langzeit-Monitorings werden im Projektgebiet Dauerbeobachtungsflächen mit Grundwassermessplätzen eingerichtet, an denen über die gesamte Projektlaufzeit Parameter wie Grundwasserdynamik, Wasser- und Stoffhaushalt im Boden, floristische und faunistische Artenvielfalt sowie Kohlenstoffspeicherung gemessen und dokumentiert werden. Auf diese Weise ermitteln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunächst den ökologischen Ist-Zustand im Auwald. Ein Monitoring über die gesamte Projektdauer macht ab-schließend den Vergleich der Werte vor und nach der Maßnahme möglich. Dadurch lassen sich die Effekte der Flussrevitalisierung in der Natur messen. Ein zweiter Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit liegt auf der Erforschung der Auswirkungen, die ein vitales Auen-Ökosystem auf den Menschen hat. Die Arbeit im Feld ist auch darauf ausgerichtet, ausgewählte Auenfunktionen und abgeleitete Ökosystemleistungen (z.B. die Habitatfunktion - Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Arten- und Biotopschutz, Biologische Vielfalt oder die Regulationsfunktion - Nährstoffrückhalt, Grundwasserneubildung, CO2-Bindung), zu untersuchen und zu bewerten.
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