Interprofessionelle Dokumentation der Aufklärung im Krankenhaus (IDAK)
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Dr. Christiane Luderer
Projekthomepage:
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Fragestellungen/Ziele: In einem Projekt des Pflegeforschungsverbundes Mitte-Süd, finanziert von der Bosch-Stiftung und dem Wilhelm-Roux-Programm, wurde eine Erweiterung der klinischen Patienten-Dokumentation entwickelt, implementiert und unter folgenden Fragestellungen evaluiert: Trägt die Implementierung eines Bogens zur berufsgruppenübergreifenden Dokumentation des Aufklärungszustandes der Patienten zur Erhöhung der durchschnittlichen Kontaktzeit des Personals beim Patienten bei? Ist damit eine Verbesserung der Zufriedenheit der Patienten mit der kommunikativen Kompetenz des Personals verbunden? Design: Duozentrische Interventionsstudie bei Patienten mit Bronchial-Ca oder Verdacht darauf Methode: Randomisierte Zuweisung, Verblindung gegenüber dem Personal, Protokollierung aller Aufenthalte des Personals im Zimmer bei konstanter Belegung im 24-Stunden-Profil. Befragung der Patienten mittels Fragebogen zur Zufriedenheit mit der Kommunikation des Personals (26 Items), Erfassung der Depressivität und Angst mittels HADS-D sowie Erfassung der Lebensqualität mittels WHOQOL-BREF. Statistische Auswertung mit Excel und SPSS 12.0. Ergebnisse/Hauptaussagen: Im Interventionsbereich konnten 76 und im Kontrollbereich 69 (N=145) 24-Stunden-Profile der Kontaktzeiten und –frequenzen erhoben werden. Zudem wurden im Interventionsbereich 21 und in der Kontrollgruppe 25 Patienten befragt. Das Ziel des Projektes, die Wirksamkeit der Dokumentation nachzuweisen, konnte ansatzweise erreicht werden. Weder die Kontaktdauer- noch -frequenz des Stationspersonals im Tagesmittel ist im Interventionsbereich (t=1:01:30h f=46,87/24h) signifikant gegenüber dem Kontrollbereich (t=0:57:28h f=57,62/24h) erhöht. Deutlich ist jedoch, dass in der Interventionsgruppe die durchschnittliche Verweildauer der Pflegenden beim Patienten pro Gespräch höher ist. Die Patientenbefragung ergab hinsichtlich der Messung der Depressivität und Angst sowie der Lebensqualität keine Aussagen auf einen möglichen Effekt der Dokumentation. Das Maß der Aufklärung und Information durch die Pflegenden wurde im Interventionsbereich als angemessener erachtet. Schlussfolgerungen: Der IDAK-Bogen stellt besonders für die Pflegenden im Bedarfsfall ein praktikables und hilfreiches Instrument dar, hat aber nur geringe Effekte auf die Verweildauer des Personals im Zimmer und die Lebensqualität der Patienten, Diss., 139 Seiten, 2007
Schlagworte
Aufklärung im Krankenhaus, Interprofessionelle Dokumentation
Kontakt
Prof. Dr. Johann Behrens
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Magdeburger Str. 8
06112
Halle (Saale)
Tel.:+49 163 3210000
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