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Aufgrund sich ständig verknappender Ressourcen im Gesundheitssystem gewinnt die Frage nach einer 'gerechten' Verteilung der verfügbaren Mittel zunehmend an Bedeutung. Neben einer ganzen Reihe unterschiedlicher Kriterien, die hierbei zugrunde gelegt werden (können), wird häufig eine (stärkere) Einbeziehung von Verantwortlichkeitsaspekten vorgeschlagen. Aktuelle Reformen des deutschen Gesundheitswesens gehen bereits in diese Richtung (siehe etwa Schmidt, 2007, European Journal of Health Law). Zwar lässt sich feststellen, dass Befragte in empirischen Untersuchungen für ein größeres Gewicht der Eigenverantwortung plädieren (etwa Diederich, Schreier, 2010, Bundesgesundheitsblatt), doch wird die Operationalisierbarkeit entsprechender Kriterien als problematisch angesehen (Alber, Kliemt, Nagel, 2009, Deutsches Ärzteblatt). In diesem Projekt, das Teil einer Habilitationsarbeit ist, sollen daher mehrere Fragen im Mittelpunkt stehen: Welche Faktoren spielen bei der Identifizierung von gesundheitlichem 'Fehlverhalten' eine Rolle? Wann und inwieweit sollte eine Gemeinschaft für die gesundheitlichen Folgen eines - zumindest aus ihrer Sicht - Fehlverhaltens einzelner Mitglieder aufkommen? Und wonach richten sich Ausmaß und Form von Kompensationszahlung durch die Gemeinschaft an betroffene Individuen? Zur Beantwortung dieser Fragen sollen einerseits bereits bestehende theoretische und normative Ansätze weiterentwickelt werden. Ein wesentlicher Ansatzpunkt findet sich etwa in sogenannten 'liberal egalitarian theories' (Cappelen, Norheim, 2006, Health Policy), die der Eigenverantwortung eine eingeschränkte aber dennoch signifikante Rolle zuschreiben. Andererseits sollen weitere empirische Untersuchungen dabei helfen, bestehende Konzepte oder Vorschläge zu ergänzen und möglicherweise zu modifizieren. So können sich, ganz in der Tradition des Rawlsianischen 'reflective equilibriums', normative bzw. theoretische und empirische Erkenntnisse einander annähern.
Schlagworte
Allokation, Knappheit, Medizinische Ressourcen, Verantwortlichkeit, Verteilung von Gesundheitsgütern, Verteilungsgerechtigkeit, Verteilungsprinzipien
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Aufgrund sich ständig verknappender Ressourcen im Gesundheitssystem gewinnt die Frage nach einer 'gerechten' Verteilung der verfügbaren Mittel zunehmend an Bedeutung. Neben einer ganzen Reihe unterschiedlicher Kriterien, die hierbei zugrunde gelegt werden (können), wird häufig eine (stärkere) Einbeziehung von Verantwortlichkeitsaspekten vorgeschlagen. Aktuelle Reformen des deutschen Gesundheitswesens gehen bereits in diese Richtung (siehe etwa Schmidt, 2007, European Journal of Health Law). Zwar lässt sich feststellen, dass Befragte in empirischen Untersuchungen für ein größeres Gewicht der Eigenverantwortung plädieren (etwa Diederich, Schreier, 2010, Bundesgesundheitsblatt), doch wird die Operationalisierbarkeit entsprechender Kriterien als problematisch angesehen (Alber, Kliemt, Nagel, 2009, Deutsches Ärzteblatt). In diesem Projekt, das Teil einer Habilitationsarbeit ist, sollen daher mehrere Fragen im Mittelpunkt stehen: Welche Faktoren spielen bei der Identifizierung von gesundheitlichem 'Fehlverhalten' eine Rolle? Wann und inwieweit sollte eine Gemeinschaft für die gesundheitlichen Folgen eines - zumindest aus ihrer Sicht - Fehlverhaltens einzelner Mitglieder aufkommen? Und wonach richten sich Ausmaß und Form von Kompensationszahlung durch die Gemeinschaft an betroffene Individuen? Zur Beantwortung dieser Fragen sollen einerseits bereits bestehende theoretische und normative Ansätze weiterentwickelt werden. Ein wesentlicher Ansatzpunkt findet sich etwa in sogenannten 'liberal egalitarian theories' (Cappelen, Norheim, 2006, Health Policy), die der Eigenverantwortung eine eingeschränkte aber dennoch signifikante Rolle zuschreiben. Andererseits sollen weitere empirische Untersuchungen dabei helfen, bestehende Konzepte oder Vorschläge zu ergänzen und möglicherweise zu modifizieren. So können sich, ganz in der Tradition des Rawlsianischen 'reflective equilibriums', normative bzw. theoretische und empirische Erkenntnisse einander annähern.
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Allokation, Knappheit, Medizinische Ressourcen, Verantwortlichkeit, Verteilung von Gesundheitsgütern, Verteilungsgerechtigkeit, Verteilungsprinzipien