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Fiktionale Geschichtssendungen
Projektbearbeiter:
Thomas Wilke M.A.
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Das Projekt "Fiktionale Geschichtssendungen" läuft seit dem 1.5.2004 für den Zeitraum von drei Jahren als Teil des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Großprojekts zur "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens". Die primären Fragestellungen dieses Projekts sind gleichermaßen komplementär für das Gesamtprojekt, wie sie eigenständige Forschungsfelder bilden. Der vertiefende Beitrag zum Gesamtprojekt ist der, einen Zusammenhang zwischen massenmedialer Wirklichkeitskonstruktion und DDR-Aktualität deutlich zu machen. Entsprechend besteht eine der Projektaufgaben darin, fiktional repräsentierte Geschichtsstoffe auf jeweils bestehende gesellschaftliche Diskurse (ausgehend von Parteitagsbeschlüssen, Geschichtswissenschaft, Gegenwartsliteratur, Großereignissen, Alltagskultur) zu beziehen, d.h. den Binnenhorizont des Medienangebots und den Außenhorizont der "kulturellen Kommunikation" in ein Verhältnis zu setzen. Dabei geht es um mehr oder minder direkt vermittelte Themenverbindungen, Problemüberschneidungen oder Bedeutungsidentitäten. Zu fragen ist, wofür der historische Stoff in der aktuellen Erfahrungswirklichkeit (offiziell, inoffiziell) stand und für welchen Bedeutungstransfer er fiktionalisiert wurde. Für das DDR-Fernsehen sind fiktionale Geschichtssendungen durchgängig und umfangreich produziert worden. Innerhalb des Bestandes, den das Deutsche Rundfunkarchiv in Potsdam verzeichnet, werden für die Untersuchung zwei zeitliche Zäsuren und zugleich Themenschwerpunkte gesetzt: die Gründungsphase der DDR mit Rückbezug auf den deutschen Faschismus und Rückblick auf eigene Aufbauleistungen sowie das Beispiel einer Geschichtsrevision mit der "Preußen-Renaissance". Diese zentrale Untersuchungsperspektive wird durch eine weitere Fragestellung ergänzt und pointiert. In Fallstudien soll anhand des konkreten Produktionsrahmens ermittelt werden, inwieweit ein systemischer Zusammenhang nachzuweisen ist zwischen dem Hauptaspekt des "Meta"-Diskurses - der offiziellen "Geschichtspolitik" - und dem internen Medienhandeln der Fernsehinstitution und des Schöpferkollektivs. Die Fallstudien gelten Programmbeispielen, die durch Ankündigungen, Anlässe, Rezeptionsnachweise und Besprechungen einen höheren Bekanntheitsgrad hatten oder haben sollten.

Schlagworte

DDR-Fernsehen, Geschichtspolitik, Geschichtssendungen
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