Empathie und Tabu(bruch) in Kultur und Literatur
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Dr. Hilmar Preuß,
Betty Johannsmeyer
Projekthomepage:
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Im vom "Interdisziplinären Forschungskreis Empathie - Tabu - Übersetzung" (IFETÜ) geförderten internationalen Projekt "Empathie und Tabu(bruch) in Kultur und Literatur" werden Empathiepotentiale und Empathie-induzierende Strategien literarischer Texte sowie deren soziokulturelle Prämissen im Kontext von Tabu(bruch) analysiert und erörtert. Der Zusammenhang von Empathie und Tabuaspekt wird - seit 2012 in jährlich stattfindenden Workshops, deren Ergebnisse publiziert worden sind - aus verschiedenen (inter)disziplinären Perspektiven beleuchtet: Kultur-, Literatur- und Übersetzungswissenschaften, Komparatistik, Medizinethik, Psychotherapie, Sozialpädagogik, Praktische Theologie, Gesundheits- und Pflegewissenschaften sind bisher schon am Projekt beteiligt. Untersucht wird, welche Folgen das empathische Vermögen bzw. empathische Strategien für den Umgang mit dem Tabu in der Praxis haben (Bewahrung des Tabus, z:T. ritualisierte temporäre Tabuaufhebung, Umgehungsstrategien oder Tabubruch). Wie wird dieser Zusammenhang von Empathie und Tabu(bruch) dann in der narrativen Literatur dargestellt? Mit welchen Mitteln kann Empathie (beim Leser) erzeugt und das Tabu dargestellt oder der Tabubruch legitimiert werden? Beleuchtet werden tabuintensive Bereiche wie die Arzt-Patienten-Kommunikation in der Literatur, das therapeutische Gespräch, Sexualität, politische und nationale Mythen im kulturellen Gedächtnis, das politisch Korrekte, Tabuzonen in der interkulturellen Kommunikation, gezielte ästhetische Provokationen. Zentral für die Analyse sind neben der Empathie kontextsensitive Funktionen von Tabus und Tabubrüchen sowie Modalitäten des Umgangs mit ihnen in der Lebenswelt und in der Literatur.Das Projekt ist maßgeblich an der Erstellung einer Forschungsdatenbank beteiligt und nimmt an den Diskussionen im Wissenschaftlichen Diskussionsforum des IFETÜ teil.
Schlagworte
Arzt-Patient-Kommunikation, Empathie, Narration, Tabu(bruch), Trauma, kulturelles Gedächtnis
Kontakt
Prof. Dr. habil. Gabriela Lehmann-Carli
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Adam-Kuckhoff-Str. 35
06108
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5523554
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