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Der Einfluss kontalateralen Rauschens auf die Sprachwahrnehmung bei Normalhörenden
Projektleiter:
Dr. Beate Stadler , Dr. rer. nat. Nicole Angenstein
Projektbearbeiter:
Dr. rer. nat. Jörg Stadler
Finanzierung:
Haushalt;
Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass unsere Hemisphären für bestimmte Aufgaben eine funktionelle Spezialisierung aufweisen. Die Verarbeitung komplexer akustischer Reize, wie Sprache und Musik erfordern die Verarbeitung basaler akustischer Parameter wie Lautstärke, Dauer und Tonhöhe. Diese Parameter werden unterschiedlich lateralisiert verarbeitet.
Zur Untersuchung lateralisierter Verarbeitung im menschlichen Hörkortex wurde die kontralaterale Rauschmethode entwickelt [Behne et al. 2005]. Dazu werden aufgabenrelevante akustische Stimuli monaural auf dem linken und rechten Ohr präsentiert (Kontrollbedingungen). In Testbedingungen wird zusätzlich zu den monauralen Stimuli kontralateral weißes Rauschen ähnlicher Lautstärke präsentiert. Bei ipsilateraler Präsentation der aufgabenrelevanten Reize führt zusätzliches kontralaterales Rauschen zu einem Aktivierungsanstieg im Hörkortex gemessen mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT), verursacht durch das reduzierte Signal-Rausch-Verhältnis in dieser Situation. Der Aktivierungsanstieg zeigt die Region der Verarbeitung der jeweiligen Aufgabe an. So wurde die rechtslateralisierte Verarbeitung der Richtung von Frequenzmodulationen bestätigt werden [Behne et al. 2005]. Für die Intensität wurde eine linkslateralisierte Verarbeitung für verschiedene Stimuli nachgewiesen [Angenstein & Brechmann 2013; Angenstein et al. 2016] und für die Dauer eine stimulusabhängige Lateralisierung der Verarbeitung gezeigt [Angenstein et al. 2017]. Für die lexikalische Entscheidung wurde eine Linkslateralisierung beobachtet [Behne et al. 2006]. Müssen Probanden die Parameter aktiv zusätzlich zur reinen Kategorisierung vergleichen, kommt es beim Vergleich der Frequenzrichtung, der Dauer und der Lautstärke jeweils zu einer verstärkten Beteiligung des linken Hörkortex [Angenstein et al. 2017; Angenstein & Brechmann 2013, 2015]. Bei diesen fMRT-Experimenten wurden keine seitenspezifischen Effekte auf das Verhalten durch zusätzliches kontralaterales Rauschen gezeigt, weil die Stimuli weit über der Hörschwelle präsentiert wurden. Verhaltenseffekte durch das Rauschen sind allerdings zu erwarten, wenn die aufgabenrelevanten Reize an der Wahrnehmungsschwelle präsentiert werden.
Ziel der Studie ist es, Effekte kontralateralen Rauschens in Verhaltensexperiment im Hinblick auf die Verarbeitung von Lautsprache zu bestimmen. Dafür wurde normalhörenden Probanden ein standardisierter Sprachhörtests, der Oldenburger Satztest (OLSA) monaural in Ruhe, an ihrer individuellen 50%-Hörschwelle präsentiert. Das kontralaterale Ohr wurde mittels verschieden lautem Rauschen vertäubt (35dB, 50dB, 65dB, 85dB). Diese Messungen wurden nacheinander auf beiden Ohren durchgeführt. Im Ergebnis sollte sich zeigen, ob, wie bei den oben vorgestellten fMRT-Studien, auch in einem Verhaltensexperiment für die Verarbeitung von Lautsprache eine Lateralisierung der Verarbeitung nachweisbar ist.

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2018
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