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Die Bilder der Aufklärung
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Wohl keine Epoche vertraute der Macht des Wortes so sehr wie die Aufklärung; das gilt mit Blick auf die Fähigkeit der Sprache, die Welt und deren Erkenntnis zu repräsentieren, ebenso wie hinsichtlich der Überzeugungskraft, die dem in Druckwerken oder öffentlichen Debatten vorgebrachten Argument zugemessen wurde. Bildliche Medien sowie die bildende Kunst gelten demgegenüber als nachrangig, obwohl sich die Aufklärer zur Propagierung ihrer Ideen gerne auch solcher Medien bedienten und die ästhetische Theoriebildung in der Wort-Kunst, der Poesie, sogar wesentlich anhand von Mustern der Malerei und der Plastik von statten ging.
Dem Primat des Sprachlichen vor dem Ikonischen im etablierten Aufklärungsverständnis entspricht, dass die Vorstellungen, welche die Aufklärer von ihrem Programm und ihrer Epoche entwickelten, wiederholt begriffs und metapherngeschichtlich untersucht worden sind, fast nie hingegen hinsichtlich ihrer bildlichen Darstellungsweisen. Wie ‚Aufklärung‘ zum Programmbegriff einer Wissens- und etwas später auch Lebensreform wurde, ist zumindest in den Umrissen bekannt, ebenso die Aneignung der herkömmlich christologischen Lichtmetaphorik für das Programm der lumières im Sinne autonom menschlicher Wissensgewinnung. Dagegen gibt es bisher lediglich Ansätze zur Ikonologie der Aufklärung, obwohl die bildende Kunst des 18. Jahrhunderts seit einigen Jahren verstärkt auf ihren Beitrag zur Aufklärung befragt wird. Die in den Kulturwissenschaften seit einiger Zeit intensiv geführte Diskussion über das Verhältnis von bzw. die Interferenzen zwischen Bild und Text hat um das Wort- und Bildfeld der Aufklärung (und ihrer semantischen Verwandten) bislang einen Bogen gemacht, obwohl der metaphorische Ursprung dieses Programm- und später Epochenbegriffs gute Ansatzpunkte bietet.
Auf das damit umrissene Forschungsdesiderat reagiert das Projekt. Seine Leitfrage ist die nach der Korrelation zwischen aufklärerischer Programmatik und bildlichem Ausdruck. Es geht nicht darum, eine Kunstgeschichte der Aufklärung zu erstellen; das wäre ein weit allgemeineres Thema, das zugleich eine Verengung bedeutete, da für unsere Fragestellung nicht allein künstlerische Bildwerke von Interesse sind, sondern auch technische Zeichnungen und Gebrauchsgegenstände, Tabellen und Diagramme oder eher handwerklich gestaltete Buchillustrationen. Die Fragestellung ist eine schärfere und zielt auf den (sei es intendierten, sei es effektiven) Beitrag von Bildmedien zur Modellierung und Propagierung von Aufklärung.

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