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Arcobacter-Übertragungsdynamik in Tansania und Ghana
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Weltweit sind 10% der Todesfälle bei Kindern in den ersten 5 Lebensjahren auf Durchfallerkrankungen zurückzuführen. Dies verursacht jedes Jahr weltweit etwa 800.000 Todesfälle, die meisten davon in Sub-Sahara-Afrika und Südasien. Arcobacter-Arten, insbesondere Arcobacter butzleri, gelten als neu aufkommende Enteropathogene. Die Pathogenese der Arcobacteriose ist jedoch weitgehend unbekannt. Da Arcobacter nicht routinemäßig in Stuhlproben untersucht wird, unterschätzt man seine Rolle bei menschlichen Infektionen. Aufgrund dessen stehen Arcobacteriose- Inzidenz- und Prävalenzdaten für Tansania und Ghana sowie für Gesamtafrika nicht zur Verfügung. Die Transmissionsketten für Arcobacter-Stämme sind weitestgehend unbekannt und sollen im Rahmen des Projektes aufgedeckt werden. Hierbei gehen wir von der Hypothese aus, dass es eine Infektionskette für Arcobacter-Stämme „Wasser – Haustiere - Lebensmittel - Eltern/Heimtiere – Kinder“ einschließlich aller möglichen verkürzenden Umgehungsrouten gibt. Die darauf gründenden Arbeitshypothesen lauten: 1. Die Arcobacter-Infektion in Ghana und Tansania ist mit dem Konsum von unbehandeltem Wasser aus Bächen, Brunnen und Teichen assoziiert, die mit tierischen Exkrementen verunreinigt sind und ist daher eine Folge mangelnder Wasserhygiene. 2. Die Arcobacter-Infektion in Ghana und Tansania ist mit dem Kontakt zu Nutz-/und Haustieren sowie zu Wildtieren/Vögeln verbunden. 3. Die Arcobacteriose ist eine Folge des Konsums von unpasteurisierter Milch und kontaminiertem Fleisch. 4. Die Arcobakteriose bei Kindern in Ghana und Tansania ist mit dem Kontakt und dem Zusammenleben mit den Eltern und Heimtieren verbunden. Folglich sollten die Arcobacter-Stämme bei Menschen und Tieren identisch sein. Weiterhin ist die Arcobacter-Infektion bei Kindern in Ghana und Tansania ggf. auch mit Unterernährung und Koinfektionen assoziiert bzw. ihr Manifestationsgrad wird davon beeinflusst. Die Ziele der Studie bestehen darin (i.) die Prävalenz der Arcobacter-Stämme in den einzelnen potentiellen Reservoiren zu bestimmen und die Übertragungskette für Arcobacter-Stämme zu identifizieren. Das Ende dieser Infektionskette bilden Säuglinge und Kleinkinder (unter 5 Jahren) mit dem höchsten letalen Risiko einer Gastroenteritis. Durch (ii.) Vergleich mit klinisch gesunden Probanden in der gleichen Alterskohorte soll in einer Fall-Kontroll-Studie die klinische Bedeutung der Arcobacteriose bei Kindern unter 5 Jahren bestimmt werden. Mit Hilfe der (iii.) Ganzgenomsequenzierung werden die einzelnen bakteriellen Isolate phylogenetisch typisiert und auch bzgl. Virulenz- und Resistenzfaktoren (im Vergleich zur phänotypischen Antibiotika- Empfindlichkeitstestung) charakterisiert werden um subtypspezifischen Prävalenzdaten in den einzelnen Reservoiren zu erheben und eine Einschätzung der Virulenz- und Resistenzsituation zu ermöglichen. Auf der Basis der ermittelten Daten sollen (iv.) hygienische Interventions- und Präventionsstrategien zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit erarbeitet werden.
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